Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834.Bestättigung der Theorie durch Versuche. ihrer Basis wie 4 : 7, demnach war die Reibung 4/7 des Druckes. Nun war z. B. beiFig.4. Tab. 83. dem IV. Versuche die obere 27 Pfund schwere Diele mit 400 Lb beschwert, also der Druck auf die obere Seite des Pfahles = 427 Pfund. Wird hiezu das Gewicht des Pfahles von 16 Lb addirt, so ergibt sich der Druck auf die untere Seite des Pfahles mit 443 Pfund, demnach der Druck auf beide Seiten des Pfahles = 870 Lb und die Rei- bung, welche sich bei seiner Fortrückung äussert = 4/7 . 870 = 497 Pfund = W. Auf gleiche Art wurde bei den andern Versuchen der Widerstand, welchen der Pfahl zu überwältigen hatte, berechnet. Dabei wurden Hämmer von verschiedenem Gewichte gebraucht. In der folgenden Tabelle sind die Resultate der ersten 6 vom Herrn Woltman angestellten Versuche, wobei sich der Pfahl zwischen beiden Dielen horizontal bewegte, angeführt, hierin das Eindringen des Pfahles nach der Formel [Formel 1] be- rechnet, und die Differenz der berechneten und beobachteten Werthe beigesetzt. [Tabelle] Die berechneten Werthe für das Vorrücken des Pfahles stimmen ziemlich genau §. 115. Der Pfahl, welchen man bei den vorigen Versuchen brauchte, wurde zwischen Gerstner's Mechanik. Band III. 21
Bestättigung der Theorie durch Versuche. ihrer Basis wie 4 : 7, demnach war die Reibung 4/7 des Druckes. Nun war z. B. beiFig.4. Tab. 83. dem IV. Versuche die obere 27 Pfund schwere Diele mit 400 ℔ beschwert, also der Druck auf die obere Seite des Pfahles = 427 Pfund. Wird hiezu das Gewicht des Pfahles von 16 ℔ addirt, so ergibt sich der Druck auf die untere Seite des Pfahles mit 443 Pfund, demnach der Druck auf beide Seiten des Pfahles = 870 ℔ und die Rei- bung, welche sich bei seiner Fortrückung äussert = 4/7 . 870 = 497 Pfund = W. Auf gleiche Art wurde bei den andern Versuchen der Widerstand, welchen der Pfahl zu überwältigen hatte, berechnet. Dabei wurden Hämmer von verschiedenem Gewichte gebraucht. In der folgenden Tabelle sind die Resultate der ersten 6 vom Herrn Woltman angestellten Versuche, wobei sich der Pfahl zwischen beiden Dielen horizontal bewegte, angeführt, hierin das Eindringen des Pfahles nach der Formel [Formel 1] be- rechnet, und die Differenz der berechneten und beobachteten Werthe beigesetzt. [Tabelle] Die berechneten Werthe für das Vorrücken des Pfahles stimmen ziemlich genau §. 115. Der Pfahl, welchen man bei den vorigen Versuchen brauchte, wurde zwischen Gerstner’s Mechanik. Band III. 21
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Bestättigung der Theorie durch Versuche.
ihrer Basis wie 4 : 7, demnach war die Reibung 4/7 des Druckes. Nun war z. B. bei
dem IV. Versuche die obere 27 Pfund schwere Diele mit 400 ℔ beschwert, also der
Druck auf die obere Seite des Pfahles = 427 Pfund. Wird hiezu das Gewicht des
Pfahles von 16 ℔ addirt, so ergibt sich der Druck auf die untere Seite des Pfahles
mit 443 Pfund, demnach der Druck auf beide Seiten des Pfahles = 870 ℔ und die Rei-
bung, welche sich bei seiner Fortrückung äussert = 4/7 . 870 = 497 Pfund = W. Auf
gleiche Art wurde bei den andern Versuchen der Widerstand, welchen der Pfahl zu
überwältigen hatte, berechnet. Dabei wurden Hämmer von verschiedenem Gewichte
gebraucht. In der folgenden Tabelle sind die Resultate der ersten 6 vom Herrn
Woltman angestellten Versuche, wobei sich der Pfahl zwischen beiden Dielen horizontal
bewegte, angeführt, hierin das Eindringen des Pfahles nach der Formel [FORMEL] be-
rechnet, und die Differenz der berechneten und beobachteten Werthe beigesetzt.
Fig.
4.
Tab.
83.
Die berechneten Werthe für das Vorrücken des Pfahles stimmen ziemlich genau
mit den beobachteten überein, wobei immer zu erinnern, dass unsere Formel für h,
wie oben bemerkt wurde, für diese Versuche abgekürzt werden musste. Dagegen fand
Herr Woltman nach seiner Theorie solche Werthe für h, die zufolge seiner Tabelle
Seite 156 des genannten Werkes gewöhnlich um die Hälfte von der Beobach-
tung abweichen. Herr Woltman bemerkt, dass die Differenz seiner Versuche
wahrscheinlich aus der unvollkommenen Elastizität des hölzernen Pfahles oder bleier-
nen Ramme entstanden sey, indem er das Zurückspringen des Hammers, welches bei
vollkommener Elastizität eintreten müsse, nicht genau bemerken konnte. Aus dieser
Ursache stellte er noch Versuche auf nachfolgende Art an.
§. 115.
Der Pfahl, welchen man bei den vorigen Versuchen brauchte, wurde zwischen
zwei Ständern a, a in einem Rahmen lothrecht aufgerichtet, mittelst eiserner Bänder
Gerstner’s Mechanik. Band III. 21
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