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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834.

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Geschlossene Zapfenlager.
§. 10.

Sämmtliche Lager Fig. 21 bis 24 sind offen und werden dann gebraucht, wenn
die Wellen durch die Belastung in ihrer Lage erhalten werden. In vielen Fällen muss
man jedoch ein geschlossenes Zapfenlager verwenden, wenn nämlich die Kraft
aufwärts drückt und die Welle aus ihrer Lage gehoben werden könnte, oder bei ste-
henden Wellen.

Fig.
19
und
20.
Tab.
69.

Fig. 19 stellt eine metallene Pfanne oder Büchse dar, welche in Holz eingelassen
und durch die Erhöhungen bei a und b gegen die Verdrehung geschützt wird. Fig. 20
ist eine solche Pfanne mit angegossenem Fusse m n, in welchem sich die länglichte
Oeffnung b befindet. Dieser Fuss und somit auch das Lager werden mittelst eines
durch die Oeffnung b gehenden Schraubenbolzens auf der hölzernen oder metallenen
Unterlage befestigt und in die gehörige Entfernung gestellt. Der Fuss m n kann auch
zu beiden Seiten angebracht und dadurch eine bessere Befestigung des Lagers bewirkt
werden.

Fig.
25.

Die doppelte Pfanne Fig. 25 kann wegen ihrer einfachen Form auch von Schmied-
eisen hergestellt und die untere Hälfte in die hölzerne Unterlage eingelassen werden.
Mittelst der 2 Schraubenbolzen werden beide Theile des Lagers zusammengehalten
und an die Unterlage befestigt. Bei b ist eine Oeffnung in dem obern Theile zum
Fig.
26.
Behufe der Einlassung des Oehles angebracht. Fig. 26 ist ein ähnliches Lager, wobei
die Backen a, a des oberen gusseisernen Theiles seine Verschiebung auf dem untern
Theile verhindern. Die Schraubenbolzen haben bei b, b einen Ansatz, wodurch sie
sich an dem untern Theile des Lagers halten; durch die Muttern c, c wird der obere
Theil des Lagers angezogen und durch solche Muttern am entgegengesetzten Ende
der Bolzen die Befestigung auf dem, unter dem Lager befindlichen hölzernen Balken
bewirkt.

Fig.
27
bis
31.

Die Zapfenlager Fig. 27 bis 36 haben besondere Gestelle, in welche Pfannen ein-
gelegt werden; die Befestigung dieser Gestelle an die Unterlagen findet mittelst
Schraubenbolzen Statt. Aus den Zeichnungen ist die Konstrukzion dieser Lager er-
sichtlich und es kann nach Umständen entweder das eine oder das andere gebraucht
werden. Die Schraubenbolzen, welche den Pfannendeckel mit der obern Pfanne hal-
ten, gehen gewöhnlich durch die Höhlungen a, a der gusseisernen Gestelle Fig. 27,
weil sie dann leicht ersetzt werden können, wenn sie schadhaft geworden sind. Bei
den Lagern Fig. 28, 29 und 30 sind jedoch die Schraubenbolzen eingegossen. Fig. 31
enthält die vordere Ansicht, Seitenansicht und Grundriss eines Lagers, wobei die
Schraubenbolzen, welche den Pfannendeckel halten, wie die Seitenansicht bei c zeigt,
von der Seite eingelegt werden. Man kann demnach einen schadhaft gewordenen Bol-
zen neu einlegen, ohne das Lager aufzuheben, welches bei schwer belasteten Wellen
z. B. bei der Schwungradswelle einer Dampfmaschine immer sehr umständlich ist.
Das Lager Fig. 29 wird von geschmiedeten Eisen verfertigt.

Fig.
32.

Fig 32 stellt ein Lager in der Seitenansicht und vordern Ansicht dar, welches
in senkrechter Lage mittelst der Schraubenbolzen c, c an einer Wand oder Säule be-
festigt wird.

Geschlossene Zapfenlager.
§. 10.

Sämmtliche Lager Fig. 21 bis 24 sind offen und werden dann gebraucht, wenn
die Wellen durch die Belastung in ihrer Lage erhalten werden. In vielen Fällen muss
man jedoch ein geschlossenes Zapfenlager verwenden, wenn nämlich die Kraft
aufwärts drückt und die Welle aus ihrer Lage gehoben werden könnte, oder bei ste-
henden Wellen.

Fig.
19
und
20.
Tab.
69.

Fig. 19 stellt eine metallene Pfanne oder Büchse dar, welche in Holz eingelassen
und durch die Erhöhungen bei a und b gegen die Verdrehung geschützt wird. Fig. 20
ist eine solche Pfanne mit angegossenem Fusse m n, in welchem sich die länglichte
Oeffnung b befindet. Dieser Fuss und somit auch das Lager werden mittelst eines
durch die Oeffnung b gehenden Schraubenbolzens auf der hölzernen oder metallenen
Unterlage befestigt und in die gehörige Entfernung gestellt. Der Fuss m n kann auch
zu beiden Seiten angebracht und dadurch eine bessere Befestigung des Lagers bewirkt
werden.

Fig.
25.

Die doppelte Pfanne Fig. 25 kann wegen ihrer einfachen Form auch von Schmied-
eisen hergestellt und die untere Hälfte in die hölzerne Unterlage eingelassen werden.
Mittelst der 2 Schraubenbolzen werden beide Theile des Lagers zusammengehalten
und an die Unterlage befestigt. Bei b ist eine Oeffnung in dem obern Theile zum
Fig.
26.
Behufe der Einlassung des Oehles angebracht. Fig. 26 ist ein ähnliches Lager, wobei
die Backen a, a des oberen gusseisernen Theiles seine Verschiebung auf dem untern
Theile verhindern. Die Schraubenbolzen haben bei b, b einen Ansatz, wodurch sie
sich an dem untern Theile des Lagers halten; durch die Muttern c, c wird der obere
Theil des Lagers angezogen und durch solche Muttern am entgegengesetzten Ende
der Bolzen die Befestigung auf dem, unter dem Lager befindlichen hölzernen Balken
bewirkt.

Fig.
27
bis
31.

Die Zapfenlager Fig. 27 bis 36 haben besondere Gestelle, in welche Pfannen ein-
gelegt werden; die Befestigung dieser Gestelle an die Unterlagen findet mittelst
Schraubenbolzen Statt. Aus den Zeichnungen ist die Konstrukzion dieser Lager er-
sichtlich und es kann nach Umständen entweder das eine oder das andere gebraucht
werden. Die Schraubenbolzen, welche den Pfannendeckel mit der obern Pfanne hal-
ten, gehen gewöhnlich durch die Höhlungen a, a der gusseisernen Gestelle Fig. 27,
weil sie dann leicht ersetzt werden können, wenn sie schadhaft geworden sind. Bei
den Lagern Fig. 28, 29 und 30 sind jedoch die Schraubenbolzen eingegossen. Fig. 31
enthält die vordere Ansicht, Seitenansicht und Grundriss eines Lagers, wobei die
Schraubenbolzen, welche den Pfannendeckel halten, wie die Seitenansicht bei c zeigt,
von der Seite eingelegt werden. Man kann demnach einen schadhaft gewordenen Bol-
zen neu einlegen, ohne das Lager aufzuheben, welches bei schwer belasteten Wellen
z. B. bei der Schwungradswelle einer Dampfmaschine immer sehr umständlich ist.
Das Lager Fig. 29 wird von geschmiedeten Eisen verfertigt.

Fig.
32.

Fig 32 stellt ein Lager in der Seitenansicht und vordern Ansicht dar, welches
in senkrechter Lage mittelst der Schraubenbolzen c, c an einer Wand oder Säule be-
festigt wird.

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[14/0050] Geschlossene Zapfenlager. §. 10. Sämmtliche Lager Fig. 21 bis 24 sind offen und werden dann gebraucht, wenn die Wellen durch die Belastung in ihrer Lage erhalten werden. In vielen Fällen muss man jedoch ein geschlossenes Zapfenlager verwenden, wenn nämlich die Kraft aufwärts drückt und die Welle aus ihrer Lage gehoben werden könnte, oder bei ste- henden Wellen. Fig. 19 stellt eine metallene Pfanne oder Büchse dar, welche in Holz eingelassen und durch die Erhöhungen bei a und b gegen die Verdrehung geschützt wird. Fig. 20 ist eine solche Pfanne mit angegossenem Fusse m n, in welchem sich die länglichte Oeffnung b befindet. Dieser Fuss und somit auch das Lager werden mittelst eines durch die Oeffnung b gehenden Schraubenbolzens auf der hölzernen oder metallenen Unterlage befestigt und in die gehörige Entfernung gestellt. Der Fuss m n kann auch zu beiden Seiten angebracht und dadurch eine bessere Befestigung des Lagers bewirkt werden. Die doppelte Pfanne Fig. 25 kann wegen ihrer einfachen Form auch von Schmied- eisen hergestellt und die untere Hälfte in die hölzerne Unterlage eingelassen werden. Mittelst der 2 Schraubenbolzen werden beide Theile des Lagers zusammengehalten und an die Unterlage befestigt. Bei b ist eine Oeffnung in dem obern Theile zum Behufe der Einlassung des Oehles angebracht. Fig. 26 ist ein ähnliches Lager, wobei die Backen a, a des oberen gusseisernen Theiles seine Verschiebung auf dem untern Theile verhindern. Die Schraubenbolzen haben bei b, b einen Ansatz, wodurch sie sich an dem untern Theile des Lagers halten; durch die Muttern c, c wird der obere Theil des Lagers angezogen und durch solche Muttern am entgegengesetzten Ende der Bolzen die Befestigung auf dem, unter dem Lager befindlichen hölzernen Balken bewirkt. Fig. 26. Die Zapfenlager Fig. 27 bis 36 haben besondere Gestelle, in welche Pfannen ein- gelegt werden; die Befestigung dieser Gestelle an die Unterlagen findet mittelst Schraubenbolzen Statt. Aus den Zeichnungen ist die Konstrukzion dieser Lager er- sichtlich und es kann nach Umständen entweder das eine oder das andere gebraucht werden. Die Schraubenbolzen, welche den Pfannendeckel mit der obern Pfanne hal- ten, gehen gewöhnlich durch die Höhlungen a, a der gusseisernen Gestelle Fig. 27, weil sie dann leicht ersetzt werden können, wenn sie schadhaft geworden sind. Bei den Lagern Fig. 28, 29 und 30 sind jedoch die Schraubenbolzen eingegossen. Fig. 31 enthält die vordere Ansicht, Seitenansicht und Grundriss eines Lagers, wobei die Schraubenbolzen, welche den Pfannendeckel halten, wie die Seitenansicht bei c zeigt, von der Seite eingelegt werden. Man kann demnach einen schadhaft gewordenen Bol- zen neu einlegen, ohne das Lager aufzuheben, welches bei schwer belasteten Wellen z. B. bei der Schwungradswelle einer Dampfmaschine immer sehr umständlich ist. Das Lager Fig. 29 wird von geschmiedeten Eisen verfertigt. Fig 32 stellt ein Lager in der Seitenansicht und vordern Ansicht dar, welches in senkrechter Lage mittelst der Schraubenbolzen c, c an einer Wand oder Säule be- festigt wird.

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/50>, abgerufen am 21.11.2024.