Tab. 101.Steinen und Schlacken so dicht als möglich ausgefüllt und ausser dem Wasser ausgeschlich- tet worden.
Damit das Wasser am untern Theil des Wehres einen fast horizontalen Schub annehme, ist das unterste Feld am längsten angelegt, und mit 6 Zoll starkem Brückenholz, die beiden nächst anliegenden Absätze aber mit weichen dreizölligen Pfosten bedielt worden. Die Bedie- lung hat nebstdem, dass sie das Auswaschen des innern Wehrkörpers verhindert, auch noch den Zweck, die Schwellen so wie Zangen der Quere nach zu binden, wodurch alle Theile vollständig untereinander verbunden, gemeinschaftlich der auf sie wirkenden Kraft widerstehen; die Pfosten und Brückenhölzer sind bloss mit eichenen, oben und unten nach Fig. 12 ver- keilten Nägeln befestigt.
Unterhalb dem Abschusse des Wehres sind in einer Breite von 6 Klaftern die kleinen 6 Zoll dicken und 8 Fuss langen Pfähle E, E ... abwechselnd von 2 zu 2 Fuss bis unter das kleinste Wasser eingeschlagen, und die Räume zwischen denselben mit grossen Steinen ausge- füllt worden; sie sichern das Wehr gegen jedes Unterspühlen, und die von Zeit zu Zeit weg- gespühlten Steine werden immer wieder mit neuen ersetzt und so fest als möglich zwischen die kleinen Pfähle eingetrieben. Vor dem Wehr ist zur bessern Sicherung der obersten Spunt- wand ebenfalls ein Steinvorwurf, welcher zeitweise mit der in den Frischheerden erzeug- ten Schlacke erneuert wird, deren kleinen Theile sich zwischen die Fugen der grössern Steine und Bürstenwände legen und das Durchsickern des Wassers ganz hemmen.
§. 349.
Wegen der am Beraun-Flusse bei höhern Wasserstand Statt findenden Flossfahrt, ist im Stromstriche 18 Klafter vom linken Ufer der im Lichten 3 Klafter breite Durchlass angelegt. Die Hauptschwelle F Fig. 10, Tab. 101, wo dieser Durchlass im Profil dargestellt ist, liegt 3 Fuss unter dem Kronenholz des Wehres, sie ist von Eichenholz, 14 Zoll breit und 15 Zoll hoch. In Entfernungen von 5 Fuss 6 Zoll sind sodann die andern fünf Schwellen G in der gehöri- gen Höhe auf Piloten aufgezapft, und dienen zur Unterlage für die mit eisernen Nägeln befe- stigte aus 3 Zoll starken Pfosten hergestellte Bedielung, welche von Kiefernholz, die Schwellen und Pfähle aber von Tannenholz hergestellt sind. An diesen Schwellen sind drei Reihen sehr dicht an einander tief eingeschlagener Bürsten H, welche sich mit jener Bürstenwand ver- binden, die in den Ecken des Durchlasses längs den Steinkästen von der obersten bis zur un- tersten Bürstenwand herabgeht.
Die Bedielung des Durchlasses hat einen Fall von 8 Zoll auf eine Klafter, da- mit die unterste Schwelle hinlänglich tief liege, und bei der bei höhern Wasserstand Statt findenden Herabfahrt der Flösse keinen Absatz bilde. Bei kleinem Wasser, wo nicht geflösst wird, wird der Durchlass ganz geschlossen. Diess geschieht, indem der 11 Zoll im Quadrat starke Balken I in einen Einschnitt des Steinkastens gelegt, und an ihn, so wie an einen Ab- satz der Hauptschwelle F die 3 Zoll starken Sperrschaufeln K dicht an einander gelegt werden, vor welche man auch bei sehr kleinem Wasser, Stroh oder Reisig und kleine Schla- cken schüttet. Zwischen den vorstehenden Köpfen der Steinkästen, und der längs diesen Köpfen durchgehenden Bürstenwand ist eine Vorbettung von 3 Zoll starken Pfosten her- gestellt, welche auf zwei Stück Schwellen flussaufwärts mit einer kleinen Senkung aufgena- gelt sind. Diese Vorbettung dient theils zur bessern Versicherung des Schleussenbodens,
Durchlass.
Tab. 101.Steinen und Schlacken so dicht als möglich ausgefüllt und ausser dem Wasser ausgeschlich- tet worden.
Damit das Wasser am untern Theil des Wehres einen fast horizontalen Schub annehme, ist das unterste Feld am längsten angelegt, und mit 6 Zoll starkem Brückenholz, die beiden nächst anliegenden Absätze aber mit weichen dreizölligen Pfosten bedielt worden. Die Bedie- lung hat nebstdem, dass sie das Auswaschen des innern Wehrkörpers verhindert, auch noch den Zweck, die Schwellen so wie Zangen der Quere nach zu binden, wodurch alle Theile vollständig untereinander verbunden, gemeinschaftlich der auf sie wirkenden Kraft widerstehen; die Pfosten und Brückenhölzer sind bloss mit eichenen, oben und unten nach Fig. 12 ver- keilten Nägeln befestigt.
Unterhalb dem Abschusse des Wehres sind in einer Breite von 6 Klaftern die kleinen 6 Zoll dicken und 8 Fuss langen Pfähle E, E … abwechselnd von 2 zu 2 Fuss bis unter das kleinste Wasser eingeschlagen, und die Räume zwischen denselben mit grossen Steinen ausge- füllt worden; sie sichern das Wehr gegen jedes Unterspühlen, und die von Zeit zu Zeit weg- gespühlten Steine werden immer wieder mit neuen ersetzt und so fest als möglich zwischen die kleinen Pfähle eingetrieben. Vor dem Wehr ist zur bessern Sicherung der obersten Spunt- wand ebenfalls ein Steinvorwurf, welcher zeitweise mit der in den Frischheerden erzeug- ten Schlacke erneuert wird, deren kleinen Theile sich zwischen die Fugen der grössern Steine und Bürstenwände legen und das Durchsickern des Wassers ganz hemmen.
§. 349.
Wegen der am Beraun-Flusse bei höhern Wasserstand Statt findenden Flossfahrt, ist im Stromstriche 18 Klafter vom linken Ufer der im Lichten 3 Klafter breite Durchlass angelegt. Die Hauptschwelle F Fig. 10, Tab. 101, wo dieser Durchlass im Profil dargestellt ist, liegt 3 Fuss unter dem Kronenholz des Wehres, sie ist von Eichenholz, 14 Zoll breit und 15 Zoll hoch. In Entfernungen von 5 Fuss 6 Zoll sind sodann die andern fünf Schwellen G in der gehöri- gen Höhe auf Piloten aufgezapft, und dienen zur Unterlage für die mit eisernen Nägeln befe- stigte aus 3 Zoll starken Pfosten hergestellte Bedielung, welche von Kiefernholz, die Schwellen und Pfähle aber von Tannenholz hergestellt sind. An diesen Schwellen sind drei Reihen sehr dicht an einander tief eingeschlagener Bürsten H, welche sich mit jener Bürstenwand ver- binden, die in den Ecken des Durchlasses längs den Steinkästen von der obersten bis zur un- tersten Bürstenwand herabgeht.
Die Bedielung des Durchlasses hat einen Fall von 8 Zoll auf eine Klafter, da- mit die unterste Schwelle hinlänglich tief liege, und bei der bei höhern Wasserstand Statt findenden Herabfahrt der Flösse keinen Absatz bilde. Bei kleinem Wasser, wo nicht geflösst wird, wird der Durchlass ganz geschlossen. Diess geschieht, indem der 11 Zoll im Quadrat starke Balken I in einen Einschnitt des Steinkastens gelegt, und an ihn, so wie an einen Ab- satz der Hauptschwelle F die 3 Zoll starken Sperrschaufeln K dicht an einander gelegt werden, vor welche man auch bei sehr kleinem Wasser, Stroh oder Reisig und kleine Schla- cken schüttet. Zwischen den vorstehenden Köpfen der Steinkästen, und der längs diesen Köpfen durchgehenden Bürstenwand ist eine Vorbettung von 3 Zoll starken Pfosten her- gestellt, welche auf zwei Stück Schwellen flussaufwärts mit einer kleinen Senkung aufgena- gelt sind. Diese Vorbettung dient theils zur bessern Versicherung des Schleussenbodens,
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Durchlass.
Steinen und Schlacken so dicht als möglich ausgefüllt und ausser dem Wasser ausgeschlich-
tet worden.
Tab.
101.
Damit das Wasser am untern Theil des Wehres einen fast horizontalen Schub annehme,
ist das unterste Feld am längsten angelegt, und mit 6 Zoll starkem Brückenholz, die beiden
nächst anliegenden Absätze aber mit weichen dreizölligen Pfosten bedielt worden. Die Bedie-
lung hat nebstdem, dass sie das Auswaschen des innern Wehrkörpers verhindert, auch noch
den Zweck, die Schwellen so wie Zangen der Quere nach zu binden, wodurch alle Theile
vollständig untereinander verbunden, gemeinschaftlich der auf sie wirkenden Kraft widerstehen;
die Pfosten und Brückenhölzer sind bloss mit eichenen, oben und unten nach Fig. 12 ver-
keilten Nägeln befestigt.
Unterhalb dem Abschusse des Wehres sind in einer Breite von 6 Klaftern die kleinen 6
Zoll dicken und 8 Fuss langen Pfähle E, E … abwechselnd von 2 zu 2 Fuss bis unter das
kleinste Wasser eingeschlagen, und die Räume zwischen denselben mit grossen Steinen ausge-
füllt worden; sie sichern das Wehr gegen jedes Unterspühlen, und die von Zeit zu Zeit weg-
gespühlten Steine werden immer wieder mit neuen ersetzt und so fest als möglich zwischen
die kleinen Pfähle eingetrieben. Vor dem Wehr ist zur bessern Sicherung der obersten Spunt-
wand ebenfalls ein Steinvorwurf, welcher zeitweise mit der in den Frischheerden erzeug-
ten Schlacke erneuert wird, deren kleinen Theile sich zwischen die Fugen der grössern
Steine und Bürstenwände legen und das Durchsickern des Wassers ganz hemmen.
§. 349.
Wegen der am Beraun-Flusse bei höhern Wasserstand Statt findenden Flossfahrt, ist im
Stromstriche 18 Klafter vom linken Ufer der im Lichten 3 Klafter breite Durchlass angelegt.
Die Hauptschwelle F Fig. 10, Tab. 101, wo dieser Durchlass im Profil dargestellt ist, liegt
3 Fuss unter dem Kronenholz des Wehres, sie ist von Eichenholz, 14 Zoll breit und 15 Zoll
hoch. In Entfernungen von 5 Fuss 6 Zoll sind sodann die andern fünf Schwellen G in der gehöri-
gen Höhe auf Piloten aufgezapft, und dienen zur Unterlage für die mit eisernen Nägeln befe-
stigte aus 3 Zoll starken Pfosten hergestellte Bedielung, welche von Kiefernholz, die Schwellen
und Pfähle aber von Tannenholz hergestellt sind. An diesen Schwellen sind drei Reihen sehr
dicht an einander tief eingeschlagener Bürsten H, welche sich mit jener Bürstenwand ver-
binden, die in den Ecken des Durchlasses längs den Steinkästen von der obersten bis zur un-
tersten Bürstenwand herabgeht.
Die Bedielung des Durchlasses hat einen Fall von 8 Zoll auf eine Klafter, da-
mit die unterste Schwelle hinlänglich tief liege, und bei der bei höhern Wasserstand Statt
findenden Herabfahrt der Flösse keinen Absatz bilde. Bei kleinem Wasser, wo nicht geflösst
wird, wird der Durchlass ganz geschlossen. Diess geschieht, indem der 11 Zoll im Quadrat
starke Balken I in einen Einschnitt des Steinkastens gelegt, und an ihn, so wie an einen Ab-
satz der Hauptschwelle F die 3 Zoll starken Sperrschaufeln K dicht an einander gelegt
werden, vor welche man auch bei sehr kleinem Wasser, Stroh oder Reisig und kleine Schla-
cken schüttet. Zwischen den vorstehenden Köpfen der Steinkästen, und der längs diesen
Köpfen durchgehenden Bürstenwand ist eine Vorbettung von 3 Zoll starken Pfosten her-
gestellt, welche auf zwei Stück Schwellen flussaufwärts mit einer kleinen Senkung aufgena-
gelt sind. Diese Vorbettung dient theils zur bessern Versicherung des Schleussenbodens,
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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 498. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/534>, abgerufen am 24.11.2024.
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