[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.von Erfindung der edlen Buchdruckerkunst. Matthias Stöckel,mit Gimel Bergen zu Dreßden um das Jahr 1579. eine Druckerey gehabt habe. Es beweißt dieses der allererste Druck von dem Concordien-Buch, so zu Dreßden auf Anordnung Churfürst Augusts zu Sachsen und Einwilligung der andern Fürsten und Ständen im heiligen Reich teutscher Nation, so dassel- bige unterschrieben, 1579. ingleichen von der Apologie, so eben daselbst 1584. in fol erschienen ist. Es stehet ausdrücklich hinten dran: Gedruckt zu Dreßden, im Churfürstlichen Sächsischen Hoflager durch Mat- thias Stöckel, und Gimel Bergen, 1579. allwo zugleich ihr gemeinschaftliches Jnsigne stehet Es ist aber folgendes: Erstlich stehet in der Mitte der Evangelist Matthäus, zu dessen lincker Hand siehet man einen Baum, an welchem auf der rechten Seite ein Apfel, auf der lincken eine Rose mit einem Creutz, wie der seelige Lutherus im Signet geführet, herunter hän- get. Um den Baum herum schlingen sich aufwärts zwey Schlangen, davon eine nach den Apfel die andere nach der Rose langet. Oben auf dem Baum stehet Psal. 37. Uber demselben lassen sich Sonne, Mond und Sterne sehen. Unten auf dem Erdboden aber liegt ein Todtenkopf mit Beinen und eine Sanduhr, woselbst unter dem Apfel 3. Kornähre aufgericht, unter der Rose aber ebenfalls drey Kornähren, aber gebogen, stehen; Zu der rechten Hand stehet wiederum ein Baum mit Früchten, welcher aus einem abgehiebenen Stamm hervor gewachsen ist; Jede Frucht hat ein Creutz; Oben auf dem Baum stehet eine Taube, am Himmel zeigen sich Sterne, unten langet ein Eichhorn nach den Früchten und auf der Erden lieget eine abge- fallene E 4
von Erfindung der edlen Buchdruckerkunſt. Matthias Stoͤckel,mit Gimel Bergen zu Dreßden um das Jahr 1579. eine Druckerey gehabt habe. Es beweißt dieſes der allererſte Druck von dem Concordien-Buch, ſo zu Dreßden auf Anordnung Churfuͤrſt Auguſts zu Sachſen und Einwilligung der andern Fuͤrſten und Staͤnden im heiligen Reich teutſcher Nation, ſo daſſel- bige unterſchrieben, 1579. ingleichen von der Apologie, ſo eben daſelbſt 1584. in fol erſchienen iſt. Es ſtehet ausdruͤcklich hinten dran: Gedruckt zu Dreßden, im Churfuͤrſtlichen Saͤchſiſchen Hoflager durch Mat- thias Stoͤckel, und Gimel Bergen, 1579. allwo zugleich ihr gemeinſchaftliches Jnſigne ſtehet Es iſt aber folgendes: Erſtlich ſtehet in der Mitte der Evangeliſt Matthaͤus, zu deſſen lincker Hand ſiehet man einen Baum, an welchem auf der rechten Seite ein Apfel, auf der lincken eine Roſe mit einem Creutz, wie der ſeelige Lutherus im Signet gefuͤhret, herunter haͤn- get. Um den Baum herum ſchlingen ſich aufwaͤrts zwey Schlangen, davon eine nach den Apfel die andere nach der Roſe langet. Oben auf dem Baum ſtehet Pſal. 37. Uber demſelben laſſen ſich Sonne, Mond und Sterne ſehen. Unten auf dem Erdboden aber liegt ein Todtenkopf mit Beinen und eine Sanduhr, woſelbſt unter dem Apfel 3. Kornaͤhre aufgericht, unter der Roſe aber ebenfalls drey Kornaͤhren, aber gebogen, ſtehen; Zu der rechten Hand ſtehet wiederum ein Baum mit Fruͤchten, welcher aus einem abgehiebenen Stamm hervor gewachſen iſt; Jede Frucht hat ein Creutz; Oben auf dem Baum ſtehet eine Taube, am Himmel zeigen ſich Sterne, unten langet ein Eichhorn nach den Fruͤchten und auf der Erden lieget eine abge- fallene E 4
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von Erfindung der edlen Buchdruckerkunſt.
Matthias Stoͤckel,
mit Gimel Bergen zu Dreßden um das Jahr 1579.
eine Druckerey gehabt habe. Es beweißt dieſes der
allererſte Druck von dem Concordien-Buch, ſo zu
Dreßden auf Anordnung Churfuͤrſt Auguſts zu
Sachſen und Einwilligung der andern Fuͤrſten und
Staͤnden im heiligen Reich teutſcher Nation, ſo daſſel-
bige unterſchrieben, 1579. ingleichen von der Apologie,
ſo eben daſelbſt 1584. in fol erſchienen iſt. Es ſtehet
ausdruͤcklich hinten dran: Gedruckt zu Dreßden, im
Churfuͤrſtlichen Saͤchſiſchen Hoflager durch Mat-
thias Stoͤckel, und Gimel Bergen, 1579. allwo
zugleich ihr gemeinſchaftliches Jnſigne ſtehet Es
iſt aber folgendes: Erſtlich ſtehet in der Mitte der
Evangeliſt Matthaͤus, zu deſſen lincker Hand ſiehet man
einen Baum, an welchem auf der rechten Seite ein
Apfel, auf der lincken eine Roſe mit einem Creutz, wie
der ſeelige Lutherus im Signet gefuͤhret, herunter haͤn-
get. Um den Baum herum ſchlingen ſich aufwaͤrts
zwey Schlangen, davon eine nach den Apfel die andere
nach der Roſe langet. Oben auf dem Baum ſtehet
Pſal. 37. Uber demſelben laſſen ſich Sonne, Mond
und Sterne ſehen. Unten auf dem Erdboden aber
liegt ein Todtenkopf mit Beinen und eine Sanduhr,
woſelbſt unter dem Apfel 3. Kornaͤhre aufgericht, unter
der Roſe aber ebenfalls drey Kornaͤhren, aber gebogen,
ſtehen; Zu der rechten Hand ſtehet wiederum ein Baum
mit Fruͤchten, welcher aus einem abgehiebenen
Stamm hervor gewachſen iſt; Jede Frucht hat ein
Creutz; Oben auf dem Baum ſtehet eine Taube, am
Himmel zeigen ſich Sterne, unten langet ein Eichhorn
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