[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.von den Buchdruckern in Leipzig. trügliche Zeugen davon aufweisen. (h) Er trieb seineKunst bis 1519. allhier in Leipzig; Er begab sich aber noch in diesem Jahr nach Meisen, (i) weil in Leipzig die Pest regierte. Unter seinen vielfältig gedruckten Schrif- ten sind absonderlich verschiedene recht merckwürdige Stücke anzutreffen, welche die Reformation Lutheri angehen. Solche alle aber allhie anzuführen leydet mein Endzweck nicht. Vermuthlich ist er 1525. ge- storben, als in welchem Jahr dessen Sohn von Witten- berg wieder nach Leipzig gezogen ist, und des Vaters Buchdruckerey angenommen hat. Sein Jnsigne ist ein alter Mann, der einen Schild hält, worinnen seine An- fangsbuchstaben M. L. stehen. Siehe unsere Jnsignia. Dessen Bildniß stehet auf beygehendem Kupfer. 1498-1528. Jacob Thanner von Würtzburg wie- (h) Es sind auser vielen Büchern, so die Reformation Lu- theri angehen, 23. Stück daselbst befindlich, welche öfters gedachter Herr Moller in seinem Progr. anführet. Man muß sich aber wohl vorsehen, daß man ihm nicht einige zuschreibet, welche dessen Sohn gleiches Namens gedru- cket hat. (i) Es beweisen dieses die Vesperae & Vigiliae defunctorum, secundum Rubricam ingenuae Misenensis Ecclesiae in 4. 1520. impressae. Denn am Ende lieset man: Misnae in aula Episcopali per prouidum virum Melchiorem Lothe- rum, ciuem Lipsiensem: Anno incarnationis millesimo quingentesimo vigesimo. (k) Dieses bezeugen die von ihm gedruckten Bücher. Jch
will von den Buchdruckern in Leipzig. truͤgliche Zeugen davon aufweiſen. (h) Er trieb ſeineKunſt bis 1519. allhier in Leipzig; Er begab ſich aber noch in dieſem Jahr nach Meiſen, (i) weil in Leipzig die Peſt regierte. Unter ſeinen vielfaͤltig gedruckten Schrif- ten ſind abſonderlich verſchiedene recht merckwuͤrdige Stuͤcke anzutreffen, welche die Reformation Lutheri angehen. Solche alle aber allhie anzufuͤhren leydet mein Endzweck nicht. Vermuthlich iſt er 1525. ge- ſtorben, als in welchem Jahr deſſen Sohn von Witten- berg wieder nach Leipzig gezogen iſt, und des Vaters Buchdruckerey angenommen hat. Sein Jnſigne iſt ein alter Mann, der einen Schild haͤlt, worinnen ſeine An- fangsbuchſtaben M. L. ſtehen. Siehe unſere Jnſignia. Deſſen Bildniß ſtehet auf beygehendem Kupfer. 1498-1528. Jacob Thanner von Wuͤrtzburg wie- (h) Es ſind auſer vielen Buͤchern, ſo die Reformation Lu- theri angehen, 23. Stuͤck daſelbſt befindlich, welche oͤfterſ gedachter Herr Moller in ſeinem Progr. anfuͤhret. Man muß ſich aber wohl vorſehen, daß man ihm nicht einige zuſchreibet, welche deſſen Sohn gleiches Namens gedru- cket hat. (i) Es beweiſen dieſes die Veſperæ & Vigiliæ defunctorum, ſecundum Rubricam ingenuæ Miſenenſis Eccleſiæ in 4. 1520. impreſſæ. Denn am Ende lieſet man: Misnæ in aula Epiſcopali per prouidum virum Melchiorem Lothe- rum, ciuem Lipſienſem: Anno incarnationis milleſimo quingenteſimo vigeſimo. (k) Dieſes bezeugen die von ihm gedruckten Buͤcher. Jch
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Kunſt bis 1519. allhier in Leipzig; Er begab ſich aber
noch in dieſem Jahr nach Meiſen, (i) weil in Leipzig die
Peſt regierte. Unter ſeinen vielfaͤltig gedruckten Schrif-
ten ſind abſonderlich verſchiedene recht merckwuͤrdige
Stuͤcke anzutreffen, welche die Reformation Lutheri
angehen. Solche alle aber allhie anzufuͤhren leydet
mein Endzweck nicht. Vermuthlich iſt er 1525. ge-
ſtorben, als in welchem Jahr deſſen Sohn von Witten-
berg wieder nach Leipzig gezogen iſt, und des Vaters
Buchdruckerey angenommen hat. Sein Jnſigne iſt ein
alter Mann, der einen Schild haͤlt, worinnen ſeine An-
fangsbuchſtaben M. L. ſtehen. Siehe unſere Jnſignia.
Deſſen Bildniß ſtehet auf beygehendem Kupfer.
1498-1528. Jacob Thanner von Wuͤrtzburg
gebuͤrtig. So viel man aus ſeinen gedruckten Buͤ-
chern abnehmen kan; So mag er wohl ums Jahr
1498. allhier eine Druckerey angeleget haben. Man
findet auch, daß er ſich dann und wann lateiniſch laco-
bum Abiegnum genennet hat. (k) Freyberg hat
wie-
(h) Es ſind auſer vielen Buͤchern, ſo die Reformation Lu-
theri angehen, 23. Stuͤck daſelbſt befindlich, welche oͤfterſ
gedachter Herr Moller in ſeinem Progr. anfuͤhret. Man
muß ſich aber wohl vorſehen, daß man ihm nicht einige
zuſchreibet, welche deſſen Sohn gleiches Namens gedru-
cket hat.
(i) Es beweiſen dieſes die Veſperæ & Vigiliæ defunctorum,
ſecundum Rubricam ingenuæ Miſenenſis Eccleſiæ in 4.
1520. impreſſæ. Denn am Ende lieſet man: Misnæ in
aula Epiſcopali per prouidum virum Melchiorem Lothe-
rum, ciuem Lipſienſem: Anno incarnationis milleſimo
quingenteſimo vigeſimo.
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