[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.Kurtze Nachricht und vielen Orten Teutschlands mehr, wo er überall eineZeitlang gearbeitet hat. Er hatte das Unglück, daß er von den Schwedischen Soldaten gefangen wurde, da er nach Dreßden reisen wollte, er kam aber durch seine Vorsichtigkeit bald wieder davon, und besuchte alsdenn seine Eltern. Er war aber bey selbigen kaum angelang Als er nun hier ankam, so gieng er zu Herrn Henning Köhler, und hernach zu Lanckischens Wittwe in Condition. Seine Stunde war aber noch nicht da in Leipzig zu bleiben, sondern er gieng wieder in die Fremde und sahe sich noch an mehr Orten um, 1646. aber langte er abermals in Leipzig wieder an. Jm Jahr 1650. faßte er den Schluß eine eigene Drucke- rey (s) allhier anzulegen, nachdem er sich vorhero 1647. mit Anna Gallin, von Naundorf gebürtig, verehlichet hatte, mit welcher er zwey Kinder gezeuget hat. Der Tod trennte aber ihren Ehestand. Dahero er sich vom neuen um eine getreue Gehülfin umsahe und selbige an Maria Catharina, Hannß Altners, Bürgers und Schneiders, Wittwe allhier, 1650. gefunden hat. Sie zeugte ihm 5. Töchter und starb 1693. den 20. De- cembr. Er selbst aber muste noch vor ihrem Tod den 13. May 1671. im 56. Jahr seines Alters aus dieser Welt (s) Erst neulich hat man in den U. N. vom Jahr 1737. p.
276. ein Buch recensiret, welches von Wirtigau 1659. gedruckt worden ist. Der Titul davon ist werth, daß man ihn hieher setzet, weil es wider ein ungemein wunderli- ches Buch gerichret ist. Er heißt aber also: M. Dan, Lanii Jgnea veritatis evangelicae columna, peregrinan- tes veros Jsraelitas ex spirituali errorum pontificiorum Aegypto in beatissimam promissam terram praecedens ac perducens Perspectivo minus perspicuo Bonauenturae Hocquardi opposita, Lipsiae, 1659. 4. Kurtze Nachricht und vielen Orten Teutſchlands mehr, wo er uͤberall eineZeitlang gearbeitet hat. Er hatte das Ungluͤck, daß er von den Schwediſchen Soldaten gefangen wurde, da er nach Dreßden reiſen wollte, er kam aber durch ſeine Vorſichtigkeit bald wieder davon, und beſuchte alsdenn ſeine Eltern. Er war aber bey ſelbigen kaum angelang Als er nun hier ankam, ſo gieng er zu Herrn Henning Koͤhler, und hernach zu Lanckiſchens Wittwe in Condition. Seine Stunde war aber noch nicht da in Leipzig zu bleiben, ſondern er gieng wieder in die Fremde und ſahe ſich noch an mehr Orten um, 1646. aber langte er abermals in Leipzig wieder an. Jm Jahr 1650. faßte er den Schluß eine eigene Drucke- rey (s) allhier anzulegen, nachdem er ſich vorhero 1647. mit Anna Gallin, von Naundorf gebuͤrtig, verehlichet hatte, mit welcher er zwey Kinder gezeuget hat. Der Tod trennte aber ihren Eheſtand. Dahero er ſich vom neuen um eine getreue Gehuͤlfin umſahe und ſelbige an Maria Catharina, Hannß Altners, Buͤrgers und Schneiders, Wittwe allhier, 1650. gefunden hat. Sie zeugte ihm 5. Toͤchter und ſtarb 1693. den 20. De- cembr. Er ſelbſt aber muſte noch vor ihrem Tod den 13. May 1671. im 56. Jahr ſeines Alters aus dieſer Welt (s) Erſt neulich hat man in den U. N. vom Jahr 1737. p.
276. ein Buch recenſiret, welches von Wirtigau 1659. gedruckt worden iſt. Der Titul davon iſt werth, daß man ihn hieher ſetzet, weil es wider ein ungemein wunderli- ches Buch gerichret iſt. Er heißt aber alſo: M. Dan, Lanii Jgnea veritatis evangelicæ columna, peregrinan- tes veros Jſraelitas ex ſpirituali errorum pontificiorum Aegypto in beatiſſimam promiſſam terram præcedens ac perducens Perſpectivo minus perſpicuo Bonauenturæ Hocquardi oppoſita, Lipſiæ, 1659. 4. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0172" n="114"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Kurtze Nachricht</hi></fw><lb/> und vielen Orten Teutſchlands mehr, wo er uͤberall eine<lb/> Zeitlang gearbeitet hat. Er hatte das Ungluͤck, daß<lb/> er von den Schwediſchen Soldaten gefangen wurde,<lb/> da er nach Dreßden reiſen wollte, er kam aber durch<lb/> ſeine Vorſichtigkeit bald wieder davon, und beſuchte<lb/> alsdenn ſeine Eltern. Er war aber bey ſelbigen kaum<lb/> angelang<lb/> Als er nun hier ankam, ſo gieng er zu Herrn <hi rendition="#fr">Henning<lb/> Koͤhler,</hi> und hernach zu <hi rendition="#fr">Lanckiſchens</hi> Wittwe in<lb/> Condition. Seine Stunde war aber noch nicht da<lb/> in Leipzig zu bleiben, ſondern er gieng wieder in die<lb/> Fremde und ſahe ſich noch an mehr Orten um, 1646.<lb/> aber langte er abermals in Leipzig wieder an. Jm<lb/> Jahr 1650. faßte er den Schluß eine eigene Drucke-<lb/> rey <note place="foot" n="(s)">Erſt neulich hat man in den U. N. vom Jahr 1737. <hi rendition="#aq">p.</hi><lb/> 276. ein Buch recenſiret, welches von <hi rendition="#fr">Wirtigau</hi> 1659.<lb/> gedruckt worden iſt. Der Titul davon iſt werth, daß man<lb/> ihn hieher ſetzet, weil es wider ein ungemein wunderli-<lb/> ches Buch gerichret iſt. Er heißt aber alſo: <hi rendition="#aq">M. Dan,<lb/> Lanii Jgnea veritatis evangelicæ columna, peregrinan-<lb/> tes veros Jſraelitas ex ſpirituali errorum pontificiorum<lb/> Aegypto in beatiſſimam promiſſam terram præcedens ac<lb/> perducens Perſpectivo minus perſpicuo Bonauenturæ<lb/> Hocquardi oppoſita, Lipſiæ,</hi> 1659. 4.</note> allhier anzulegen, nachdem er ſich vorhero 1647.<lb/> mit <hi rendition="#fr">Anna Gallin,</hi> von Naundorf gebuͤrtig, verehlichet<lb/> hatte, mit welcher er zwey Kinder gezeuget hat. Der<lb/> Tod trennte aber ihren Eheſtand. Dahero er ſich vom<lb/> neuen um eine getreue Gehuͤlfin umſahe und ſelbige an<lb/><hi rendition="#fr">Maria Catharina, Hannß Altners,</hi> Buͤrgers und<lb/> Schneiders, Wittwe allhier, 1650. gefunden hat. Sie<lb/> zeugte ihm 5. Toͤchter und ſtarb 1693. den 20. De-<lb/> cembr. Er ſelbſt aber muſte noch vor ihrem Tod den<lb/> 13. May 1671. im 56. Jahr ſeines Alters aus dieſer<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Welt</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [114/0172]
Kurtze Nachricht
und vielen Orten Teutſchlands mehr, wo er uͤberall eine
Zeitlang gearbeitet hat. Er hatte das Ungluͤck, daß
er von den Schwediſchen Soldaten gefangen wurde,
da er nach Dreßden reiſen wollte, er kam aber durch
ſeine Vorſichtigkeit bald wieder davon, und beſuchte
alsdenn ſeine Eltern. Er war aber bey ſelbigen kaum
angelang
Als er nun hier ankam, ſo gieng er zu Herrn Henning
Koͤhler, und hernach zu Lanckiſchens Wittwe in
Condition. Seine Stunde war aber noch nicht da
in Leipzig zu bleiben, ſondern er gieng wieder in die
Fremde und ſahe ſich noch an mehr Orten um, 1646.
aber langte er abermals in Leipzig wieder an. Jm
Jahr 1650. faßte er den Schluß eine eigene Drucke-
rey (s) allhier anzulegen, nachdem er ſich vorhero 1647.
mit Anna Gallin, von Naundorf gebuͤrtig, verehlichet
hatte, mit welcher er zwey Kinder gezeuget hat. Der
Tod trennte aber ihren Eheſtand. Dahero er ſich vom
neuen um eine getreue Gehuͤlfin umſahe und ſelbige an
Maria Catharina, Hannß Altners, Buͤrgers und
Schneiders, Wittwe allhier, 1650. gefunden hat. Sie
zeugte ihm 5. Toͤchter und ſtarb 1693. den 20. De-
cembr. Er ſelbſt aber muſte noch vor ihrem Tod den
13. May 1671. im 56. Jahr ſeines Alters aus dieſer
Welt
(s) Erſt neulich hat man in den U. N. vom Jahr 1737. p.
276. ein Buch recenſiret, welches von Wirtigau 1659.
gedruckt worden iſt. Der Titul davon iſt werth, daß man
ihn hieher ſetzet, weil es wider ein ungemein wunderli-
ches Buch gerichret iſt. Er heißt aber alſo: M. Dan,
Lanii Jgnea veritatis evangelicæ columna, peregrinan-
tes veros Jſraelitas ex ſpirituali errorum pontificiorum
Aegypto in beatiſſimam promiſſam terram præcedens ac
perducens Perſpectivo minus perſpicuo Bonauenturæ
Hocquardi oppoſita, Lipſiæ, 1659. 4.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |