[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.von Erfindung der edlen Buchdruckerkunst. liäner, Michael Maier, b) ein vortreflicher teutscherArtzt, Georg Pasch, c) ein ehemaliger gelehrter öf- fentlicher Lehrer zu Kiel, und noch viel andere mehr, d) diese Kunst billig unter die nützlichsten und merckwür- digsten Erfindungen gezehlet haben, welche wir unsern Landsleuten, den Teutschen, zu dancken haben. Der be- kannte Frantzoß Johann Bodinus, e) schreibt nicht unrecht, daß sich die Buchdruckerkunst eintzig und allein mit allen Erfindungen der Alten in einen Wett- b) Jn seinem artigen und sehr raren Tractat, welcher fol- gende Uberschrift hat: Verum inuentum, hoc est, mune- ra Germaniae, ab ipsa primitus reperta, & reliquo orbi communicata, quae tanta sunt, vt plera que eorum muta- tionem mundo singularem attulerint, vniuersa lon- ge vtilissima extiterint, Francofurti, 1619. 8. c. V, p. 116. sqq. c) Jn seinen Nouis Inuentis C. VII, §. 66. p. 780. Edit. se- cundae, Lipsiae, 1720. 4. d) Hieher gehöret POLYDCRVS VERGILIVS de rerum inuentoribus L. II, c. 7. p. 132 Edit. 1590. 16. und alle diejenigen, so de arte typographica etwas schriftlich hinterlassen, welche ich aus Mangel des Raums mit Fleiß übergehe. e) Jn seinem Methodo Historiae C. VII, p. 323. Amsterdam, 1650. 12. Die lateinischen Worte heissen daselbst also: Vna typographia cum omnibus omnium veterum inuen. tis eertare facile potest. Jch muß hier ein vor allemal erinnern, daß ich alle Zeugnisse in teutscher Sprache an- führen werde, sie mögen in einer Sprache aufgesetzt seyn, in was vor einer sie wollen. Und dieses darum, dieweil meine Nachricht nicht so wohl vor Gelehrte, als viel- mehr vor die Kunstverwandten der edlen Buchdrucke- rey aufgesetzet ist. So viel aber kan ich jederman heilig versichern, daß ich die Stellen, so in einer fremden Sprache zuerst abgefaßt sind, treulich übersetzt habe. A 2
von Erfindung der edlen Buchdruckerkunſt. liaͤner, Michael Maier, b) ein vortreflicher teutſcherArtzt, Georg Paſch, c) ein ehemaliger gelehrter oͤf- fentlicher Lehrer zu Kiel, und noch viel andere mehr, d) dieſe Kunſt billig unter die nuͤtzlichſten und merckwuͤr- digſten Erfindungen gezehlet haben, welche wir unſern Landsleuten, den Teutſchen, zu dancken haben. Der be- kannte Frantzoß Johann Bodinus, e) ſchreibt nicht unrecht, daß ſich die Buchdruckerkunſt eintzig und allein mit allen Erfindungen der Alten in einen Wett- b) Jn ſeinem artigen und ſehr raren Tractat, welcher fol- gende Uberſchrift hat: Verum inuentum, hoc eſt, mune- ra Germaniæ, ab ipſa primitus reperta, & reliquo orbi communicata, quæ tanta ſunt, vt plera que eorum muta- tionem mundo ſingularem attulerint, vniuerſa lon- ge vtiliſſima extiterint, Francofurti, 1619. 8. c. V, p. 116. ſqq. c) Jn ſeinen Nouis Inuentis C. VII, §. 66. p. 780. Edit. ſe- cundæ, Lipſiæ, 1720. 4. d) Hieher gehoͤret POLYDCRVS VERGILIVS de rerum inuentoribus L. II, c. 7. p. 132 Edit. 1590. 16. und alle diejenigen, ſo de arte typographica etwas ſchriftlich hinterlaſſen, welche ich aus Mangel des Raums mit Fleiß uͤbergehe. e) Jn ſeinem Methodo Hiſtoriæ C. VII, p. 323. Amſterdam, 1650. 12. Die lateiniſchen Worte heiſſen daſelbſt alſo: Vna typographia cum omnibus omnium veterum inuen. tis eertare facile poteſt. Jch muß hier ein vor allemal erinnern, daß ich alle Zeugniſſe in teutſcher Sprache an- fuͤhren werde, ſie moͤgen in einer Sprache aufgeſetzt ſeyn, in was vor einer ſie wollen. Und dieſes darum, dieweil meine Nachricht nicht ſo wohl vor Gelehrte, als viel- mehr vor die Kunſtverwandten der edlen Buchdrucke- rey aufgeſetzet iſt. So viel aber kan ich jederman heilig verſichern, daß ich die Stellen, ſo in einer fremden Sprache zuerſt abgefaßt ſind, treulich uͤberſetzt habe. A 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0039" n="3"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von Erfindung der edlen Buchdruckerkunſt.</hi></fw><lb/> liaͤner, <hi rendition="#fr">Michael Maier,</hi> <note place="foot" n="b)">Jn ſeinem artigen und ſehr raren Tractat, welcher fol-<lb/> gende Uberſchrift hat: <hi rendition="#aq">Verum inuentum, hoc eſt, mune-<lb/> ra Germaniæ, ab ipſa primitus reperta, & reliquo orbi<lb/> communicata, quæ tanta ſunt, vt plera que eorum muta-<lb/> tionem mundo ſingular<hi rendition="#i">e</hi>m attulerint, vniuerſa lon-<lb/> ge vtiliſſima extiterint, Francofurti, 1619. 8. c. V, p.<lb/> 116. ſqq.</hi></note> ein vortreflicher teutſcher<lb/> Artzt, <hi rendition="#fr">Georg Paſch,</hi> <note place="foot" n="c)">Jn ſeinen <hi rendition="#aq">Nouis Inuentis C. VII, §. 66. p. 780. Edit. ſe-<lb/> cundæ, Lipſiæ,</hi> 1720. 4.</note> ein ehemaliger gelehrter oͤf-<lb/> fentlicher Lehrer zu Kiel, und noch viel andere mehr, <note place="foot" n="d)">Hieher gehoͤret <hi rendition="#aq">POLYDCRVS VERGILIVS de rerum<lb/> inuentoribus L. II, c. 7. p. 132 Edit.</hi> 1590. 16. und<lb/> alle diejenigen, ſo <hi rendition="#aq">de arte typographica</hi> etwas ſchriftlich<lb/> hinterlaſſen, welche ich aus Mangel des Raums mit<lb/> Fleiß uͤbergehe.</note><lb/> dieſe Kunſt billig unter die nuͤtzlichſten und merckwuͤr-<lb/> digſten Erfindungen gezehlet haben, welche wir unſern<lb/> Landsleuten, den Teutſchen, zu dancken haben. Der be-<lb/> kannte Frantzoß <hi rendition="#fr">Johann Bodinus,</hi> <note place="foot" n="e)">Jn ſeinem <hi rendition="#aq">Methodo Hiſtoriæ C. VII, p.</hi> 323. Amſterdam,<lb/> 1650. 12. Die lateiniſchen Worte heiſſen daſelbſt alſo:<lb/><hi rendition="#aq">Vna typographia cum omnibus omnium veterum inuen.<lb/> tis eertare facile poteſt.</hi> Jch muß hier ein vor allemal<lb/> erinnern, daß ich alle Zeugniſſe in teutſcher Sprache an-<lb/> fuͤhren werde, ſie moͤgen in einer Sprache aufgeſetzt ſeyn,<lb/> in was vor einer ſie wollen. Und dieſes darum, dieweil<lb/> meine Nachricht nicht ſo wohl vor Gelehrte, als viel-<lb/> mehr vor die Kunſtverwandten der edlen Buchdrucke-<lb/> rey aufgeſetzet iſt. So viel aber kan ich jederman heilig<lb/> verſichern, daß ich die Stellen, ſo in einer fremden<lb/> Sprache zuerſt abgefaßt ſind, treulich uͤberſetzt habe.</note> ſchreibt nicht<lb/> unrecht, <hi rendition="#fr">daß ſich die Buchdruckerkunſt eintzig und<lb/> allein mit allen Erfindungen der Alten in einen</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">A</hi> 2</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Wett-</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [3/0039]
von Erfindung der edlen Buchdruckerkunſt.
liaͤner, Michael Maier, b) ein vortreflicher teutſcher
Artzt, Georg Paſch, c) ein ehemaliger gelehrter oͤf-
fentlicher Lehrer zu Kiel, und noch viel andere mehr, d)
dieſe Kunſt billig unter die nuͤtzlichſten und merckwuͤr-
digſten Erfindungen gezehlet haben, welche wir unſern
Landsleuten, den Teutſchen, zu dancken haben. Der be-
kannte Frantzoß Johann Bodinus, e) ſchreibt nicht
unrecht, daß ſich die Buchdruckerkunſt eintzig und
allein mit allen Erfindungen der Alten in einen
Wett-
b) Jn ſeinem artigen und ſehr raren Tractat, welcher fol-
gende Uberſchrift hat: Verum inuentum, hoc eſt, mune-
ra Germaniæ, ab ipſa primitus reperta, & reliquo orbi
communicata, quæ tanta ſunt, vt plera que eorum muta-
tionem mundo ſingularem attulerint, vniuerſa lon-
ge vtiliſſima extiterint, Francofurti, 1619. 8. c. V, p.
116. ſqq.
c) Jn ſeinen Nouis Inuentis C. VII, §. 66. p. 780. Edit. ſe-
cundæ, Lipſiæ, 1720. 4.
d) Hieher gehoͤret POLYDCRVS VERGILIVS de rerum
inuentoribus L. II, c. 7. p. 132 Edit. 1590. 16. und
alle diejenigen, ſo de arte typographica etwas ſchriftlich
hinterlaſſen, welche ich aus Mangel des Raums mit
Fleiß uͤbergehe.
e) Jn ſeinem Methodo Hiſtoriæ C. VII, p. 323. Amſterdam,
1650. 12. Die lateiniſchen Worte heiſſen daſelbſt alſo:
Vna typographia cum omnibus omnium veterum inuen.
tis eertare facile poteſt. Jch muß hier ein vor allemal
erinnern, daß ich alle Zeugniſſe in teutſcher Sprache an-
fuͤhren werde, ſie moͤgen in einer Sprache aufgeſetzt ſeyn,
in was vor einer ſie wollen. Und dieſes darum, dieweil
meine Nachricht nicht ſo wohl vor Gelehrte, als viel-
mehr vor die Kunſtverwandten der edlen Buchdrucke-
rey aufgeſetzet iſt. So viel aber kan ich jederman heilig
verſichern, daß ich die Stellen, ſo in einer fremden
Sprache zuerſt abgefaßt ſind, treulich uͤberſetzt habe.
A 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |