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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.

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Laufgeld, Lauge, Laugentopf, Leder, etc.
hat zweyerley Arten, nemlich zu hohlen und zu er-
habnen Schienen. Es liegt solches auf den Unter-
balcken Siehe Tab II.

Laufgeld geben, heißt man, wenn ein Herr von einem
fremden Ort Gesellen verlangt, so überschicket er ent-
weder so gleich, oder verwilliget etwas gewisses zu
den Reiseunkosten.

Lauge, ist ein saltzigtes Wasser, welches vermittelst
heisen Wassers aus allerhand Asche gezogen wird,
indem das Wasser alle in der Asche steckende Saltze
löset, an sich ziehet, und mit selbigen sich vereiniget.
Bey Druckereyen reiniget man die Schriften da-
mit, wenn sie von der Presse kommen, von der daran
hängenden Farbe.

Laugentopf, ist ein Kupfernes Gefäß, worinnen die
Lauge gekocht wird.

Leder, braucht man zu Verfertigung der Ballen.
Das gemeinste, so man darzu nimmt, ist das Alaun-
oder, halb gewalcktes Kalbleder, welches leztere et-
was dauerhafter ist.

Lehr, ist die Zeit, welche ein junger Mensch zubringen
muß die Kunst zu lernen. Währender dieser Zeit
heißt er. ein

Lehrjunge, der sich entschlossen die Kunst zu lernen.
Jnsgemein sind bey den Buchdruckern 5. bis 6.
Jahr darzu bestimmt. Jedoch es kommt auf die
Beschaffenheit der Person auch etwas an, zumal,
wenn der Herr einem Jungen wegen Armuth alles
anschaffen muß. Ein solcher junger Mensch muß
auch zugleich seinem Herrn und Gesellen mit auf-
warten. Sind die bestimmten Jahre vorbey, so
wird er loßgesprochen, und er tritt alsdenn in den
Cornutenstand.

Lehr-

Laufgeld, Lauge, Laugentopf, Leder, ꝛc.
hat zweyerley Arten, nemlich zu hohlen und zu er-
habnen Schienen. Es liegt ſolches auf den Unter-
balcken Siehe Tab II.

Laufgeld geben, heißt man, wenn ein Herr von einem
fremden Ort Geſellen verlangt, ſo uͤberſchicket er ent-
weder ſo gleich, oder verwilliget etwas gewiſſes zu
den Reiſeunkoſten.

Lauge, iſt ein ſaltzigtes Waſſer, welches vermittelſt
heiſen Waſſers aus allerhand Aſche gezogen wird,
indem das Waſſer alle in der Aſche ſteckende Saltze
loͤſet, an ſich ziehet, und mit ſelbigen ſich vereiniget.
Bey Druckereyen reiniget man die Schriften da-
mit, wenn ſie von der Preſſe kommen, von der daran
haͤngenden Farbe.

Laugentopf, iſt ein Kupfernes Gefaͤß, worinnen die
Lauge gekocht wird.

Leder, braucht man zu Verfertigung der Ballen.
Das gemeinſte, ſo man darzu nimmt, iſt das Alaun-
oder, halb gewalcktes Kalbleder, welches leztere et-
was dauerhafter iſt.

Lehr, iſt die Zeit, welche ein junger Menſch zubringen
muß die Kunſt zu lernen. Waͤhrender dieſer Zeit
heißt er. ein

Lehrjunge, der ſich entſchloſſen die Kunſt zu lernen.
Jnsgemein ſind bey den Buchdruckern 5. bis 6.
Jahr darzu beſtimmt. Jedoch es kommt auf die
Beſchaffenheit der Perſon auch etwas an, zumal,
wenn der Herr einem Jungen wegen Armuth alles
anſchaffen muß. Ein ſolcher junger Menſch muß
auch zugleich ſeinem Herrn und Geſellen mit auf-
warten. Sind die beſtimmten Jahre vorbey, ſo
wird er loßgeſprochen, und er tritt alsdenn in den
Cornutenſtand.

Lehr-
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[204/0471] Laufgeld, Lauge, Laugentopf, Leder, ꝛc. hat zweyerley Arten, nemlich zu hohlen und zu er- habnen Schienen. Es liegt ſolches auf den Unter- balcken Siehe Tab II. Laufgeld geben, heißt man, wenn ein Herr von einem fremden Ort Geſellen verlangt, ſo uͤberſchicket er ent- weder ſo gleich, oder verwilliget etwas gewiſſes zu den Reiſeunkoſten. Lauge, iſt ein ſaltzigtes Waſſer, welches vermittelſt heiſen Waſſers aus allerhand Aſche gezogen wird, indem das Waſſer alle in der Aſche ſteckende Saltze loͤſet, an ſich ziehet, und mit ſelbigen ſich vereiniget. Bey Druckereyen reiniget man die Schriften da- mit, wenn ſie von der Preſſe kommen, von der daran haͤngenden Farbe. Laugentopf, iſt ein Kupfernes Gefaͤß, worinnen die Lauge gekocht wird. Leder, braucht man zu Verfertigung der Ballen. Das gemeinſte, ſo man darzu nimmt, iſt das Alaun- oder, halb gewalcktes Kalbleder, welches leztere et- was dauerhafter iſt. Lehr, iſt die Zeit, welche ein junger Menſch zubringen muß die Kunſt zu lernen. Waͤhrender dieſer Zeit heißt er. ein Lehrjunge, der ſich entſchloſſen die Kunſt zu lernen. Jnsgemein ſind bey den Buchdruckern 5. bis 6. Jahr darzu beſtimmt. Jedoch es kommt auf die Beſchaffenheit der Perſon auch etwas an, zumal, wenn der Herr einem Jungen wegen Armuth alles anſchaffen muß. Ein ſolcher junger Menſch muß auch zugleich ſeinem Herrn und Geſellen mit auf- warten. Sind die beſtimmten Jahre vorbey, ſo wird er loßgeſprochen, und er tritt alsdenn in den Cornutenſtand. Lehr-

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/471>, abgerufen am 22.11.2024.