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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.

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Pappier.
mit dem Hadermesser gehackt, nachmals einge-
feucht, und wieder gehackt, bis sie gut sind, auf dem
Geschirre gestampfet, und zu Zeug gemacht werden.
Das sogenannte Geschirre bestehet in einem star-
cken Löcherbaum, oder dicken Bloch, in welchem
grosse langrunde Löcher ausgehölet, und mit Blat-
ten,
d. i Schalenformigen Eisen, ausgelegt, in wel-
che die Stampfen einfallen. Diese sind mit beschla-
genen Keilen, welche an der Schwinge befestiget,
versehen, welche die Gestalt eines Hammers haben.
Die Schwinge wird an den Hinterstauden mit ei-
nem eisernen Boltzen, an dem sie sich bewegen kan,
forne aber zwischen den Vordernstauden also ge-
halten, daß sie sich nicht verrücken kan, und durch die
in den Wellbaum des Wasserrades steckenden He-
bels
dergestalt in die Höhe gehoben, daß sie im Her-
abfallen das Stampfen verrichtet. Die zerhackte
Hadern werden eingetragen, d. i. in das Geschirr
gethan, und wenn sie 24. Stunden gestampfet wor-
den, geleeret, d. i. mit dem Leerbecher aus dem Ge-
schirre geraffet, in das Leerfaß gefasset und weg-
getragen. Dieses heisset halber Zeug, welcher nach-
gehends wieder eingetragen, und so lange gestampf-
fet wird, bis er es genug hat, und dann heisset er gan-
tzer Zeug.
Derselbe wird in den Zeugkasten, so
von Bretern zusammen geschlagen, geschaffet, in
Hauffen gelegt, und mit der Zeugpritsche derb ge-
schlagen. Von dannen wird das nöthige genom-
men, in dem Büttloch, d. i. einem grossen Trog, in
Wasser zerlassen, in die Butte, d. i. ein grosses Faß,
in welchem eine kupferne Blase eingerichtet, durch da-
rein gelegtes Feuer, den Zeug aufzuwärmen, gestür-
tzet, mit der Büttkrücke nothdürfftig umgerühret,

durch

Pappier.
mit dem Hadermeſſer gehackt, nachmals einge-
feucht, und wieder gehackt, bis ſie gut ſind, auf dem
Geſchirre geſtampfet, und zu Zeug gemacht werden.
Das ſogenannte Geſchirre beſtehet in einem ſtar-
cken Loͤcherbaum, oder dicken Bloch, in welchem
groſſe langrunde Loͤcher ausgehoͤlet, und mit Blat-
ten,
d. i Schalenformigen Eiſen, ausgelegt, in wel-
che die Stampfen einfallen. Dieſe ſind mit beſchla-
genen Keilen, welche an der Schwinge befeſtiget,
verſehen, welche die Geſtalt eines Hammers haben.
Die Schwinge wird an den Hinterſtauden mit ei-
nem eiſernen Boltzen, an dem ſie ſich bewegen kan,
forne aber zwiſchen den Vordernſtauden alſo ge-
halten, daß ſie ſich nicht verruͤcken kan, und durch die
in den Wellbaum des Waſſerrades ſteckenden He-
bels
dergeſtalt in die Hoͤhe gehoben, daß ſie im Her-
abfallen das Stampfen verrichtet. Die zerhackte
Hadern werden eingetragen, d. i. in das Geſchirr
gethan, und wenn ſie 24. Stunden geſtampfet wor-
den, geleeret, d. i. mit dem Leerbecher aus dem Ge-
ſchirre geraffet, in das Leerfaß gefaſſet und weg-
getragen. Dieſes heiſſet halber Zeug, welcher nach-
gehends wieder eingetragen, und ſo lange geſtampf-
fet wird, bis er es genug hat, und dann heiſſet er gan-
tzer Zeug.
Derſelbe wird in den Zeugkaſten, ſo
von Bretern zuſammen geſchlagen, geſchaffet, in
Hauffen gelegt, und mit der Zeugpritſche derb ge-
ſchlagen. Von dannen wird das noͤthige genom-
men, in dem Buͤttloch, d. i. einem groſſen Trog, in
Waſſer zerlaſſen, in die Butte, d. i. ein groſſes Faß,
in welchem eine kupferne Blaſe eingerichtet, durch da-
rein gelegtes Feuer, den Zeug aufzuwaͤrmen, geſtuͤr-
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[212/0479] Pappier. mit dem Hadermeſſer gehackt, nachmals einge- feucht, und wieder gehackt, bis ſie gut ſind, auf dem Geſchirre geſtampfet, und zu Zeug gemacht werden. Das ſogenannte Geſchirre beſtehet in einem ſtar- cken Loͤcherbaum, oder dicken Bloch, in welchem groſſe langrunde Loͤcher ausgehoͤlet, und mit Blat- ten, d. i Schalenformigen Eiſen, ausgelegt, in wel- che die Stampfen einfallen. Dieſe ſind mit beſchla- genen Keilen, welche an der Schwinge befeſtiget, verſehen, welche die Geſtalt eines Hammers haben. Die Schwinge wird an den Hinterſtauden mit ei- nem eiſernen Boltzen, an dem ſie ſich bewegen kan, forne aber zwiſchen den Vordernſtauden alſo ge- halten, daß ſie ſich nicht verruͤcken kan, und durch die in den Wellbaum des Waſſerrades ſteckenden He- bels dergeſtalt in die Hoͤhe gehoben, daß ſie im Her- abfallen das Stampfen verrichtet. Die zerhackte Hadern werden eingetragen, d. i. in das Geſchirr gethan, und wenn ſie 24. Stunden geſtampfet wor- den, geleeret, d. i. mit dem Leerbecher aus dem Ge- ſchirre geraffet, in das Leerfaß gefaſſet und weg- getragen. Dieſes heiſſet halber Zeug, welcher nach- gehends wieder eingetragen, und ſo lange geſtampf- fet wird, bis er es genug hat, und dann heiſſet er gan- tzer Zeug. Derſelbe wird in den Zeugkaſten, ſo von Bretern zuſammen geſchlagen, geſchaffet, in Hauffen gelegt, und mit der Zeugpritſche derb ge- ſchlagen. Von dannen wird das noͤthige genom- men, in dem Buͤttloch, d. i. einem groſſen Trog, in Waſſer zerlaſſen, in die Butte, d. i. ein groſſes Faß, in welchem eine kupferne Blaſe eingerichtet, durch da- rein gelegtes Feuer, den Zeug aufzuwaͤrmen, geſtuͤr- tzet, mit der Buͤttkruͤcke nothduͤrfftig umgeruͤhret, durch

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/479>, abgerufen am 22.11.2024.