Puncturen, sind zwey spitzige Eisen an dem Deckel der Buchdruckerpresse, an welche der Bogen eingesto- chen wird, damit er sich nicht verrücken kan, wenn er über die Forme geschlagen wird.
Puncturzangen, siehe Zange.
Putzen, heißt in Buchdruckereyen die Littern von der Farbe reinigen, wenn von derselben gar zuviel dar- auf gebracht worden ist, daß man sie nicht einmal unterscheiden kan.
R.
Rahme, ist ordentlich Leistenwerck, worein etwas ein- gefasset, aufgespannet, oder damit umgeben wird. Bey Buchdruckereyen ist die Rahm von Eisen und viereckigt gemacht, in welche die Columnen eingesetzt und mit Schrauben zusammen geschlossen werden. Siehe Tab. II.
Rahmeisen, sind die zwey Eisen, so bey den Schrau- ben liegen und von selbigen zum Antreiben regiret werden, die Forme, oder Schrift, fest zu schrauben. Siehe Tab. II.
Rähmgen, ist ebenfalls ein eiserner Rahm an dem De- ckel mit zwey Gewinden angemacht, welches die ge- druckten Bogen fest hält, damit selbige bey Nieder- legung des Deckels nicht herausfallen können. Das Eisen wird mit Pappier umkleistert und nach der im Fundament liegenden Forme gleich ausgeschnitten, damit dasjenige weiß bleibet, wo keine Littern, oder Schrift, hinkommen soll.
Rechnen, geschiehet meistentheils alle 14. bey einigen aber, alle 8. Tage, da ein Herr in Augenschein nimmt, was der Geselle verfertiget hat. Da denn der Setzer seine Formen, der Drucker aber seine Rechenbogen darbringet und beyde den noch zu for-
dernden
Puncturen, Puncturzangen, ꝛc.
Puncturen, ſind zwey ſpitzige Eiſen an dem Deckel der Buchdruckerpreſſe, an welche der Bogen eingeſto- chen wird, damit er ſich nicht verruͤcken kan, wenn er uͤber die Forme geſchlagen wird.
Puncturzangen, ſiehe Zange.
Putzen, heißt in Buchdruckereyen die Littern von der Farbe reinigen, wenn von derſelben gar zuviel dar- auf gebracht worden iſt, daß man ſie nicht einmal unterſcheiden kan.
R.
Rahme, iſt ordentlich Leiſtenwerck, worein etwas ein- gefaſſet, aufgeſpannet, oder damit umgeben wird. Bey Buchdruckereyen iſt die Rahm von Eiſen und viereckigt gemacht, in welche die Columnen eingeſetzt und mit Schrauben zuſammen geſchloſſen werden. Siehe Tab. II.
Rahmeiſen, ſind die zwey Eiſen, ſo bey den Schrau- ben liegen und von ſelbigen zum Antreiben regiret werden, die Forme, oder Schrift, feſt zu ſchrauben. Siehe Tab. II.
Raͤhmgen, iſt ebenfalls ein eiſerner Rahm an dem De- ckel mit zwey Gewinden angemacht, welches die ge- druckten Bogen feſt haͤlt, damit ſelbige bey Nieder- legung des Deckels nicht herausfallen koͤnnen. Das Eiſen wird mit Pappier umkleiſtert und nach der im Fundament liegenden Forme gleich ausgeſchnitten, damit dasjenige weiß bleibet, wo keine Littern, oder Schrift, hinkommen ſoll.
Rechnen, geſchiehet meiſtentheils alle 14. bey einigen aber, alle 8. Tage, da ein Herr in Augenſchein nimmt, was der Geſelle verfertiget hat. Da denn der Setzer ſeine Formen, der Drucker aber ſeine Rechenbogen darbringet und beyde den noch zu for-
dernden
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0490"n="222"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Puncturen, Puncturzangen, ꝛc.</hi></fw><lb/><p><hirendition="#fr">Puncturen,</hi>ſind zwey ſpitzige Eiſen an dem Deckel der<lb/>
Buchdruckerpreſſe, an welche der Bogen eingeſto-<lb/>
chen wird, damit er ſich nicht verruͤcken kan, wenn<lb/>
er uͤber die Forme geſchlagen wird.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Puncturzangen,</hi>ſiehe <hirendition="#fr">Zange.</hi></p><lb/><p><hirendition="#fr">Putzen,</hi> heißt in Buchdruckereyen die Littern von der<lb/>
Farbe reinigen, wenn von derſelben gar zuviel dar-<lb/>
auf gebracht worden iſt, daß man ſie nicht einmal<lb/>
unterſcheiden kan.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">R.</hi></head><lb/><p><hirendition="#fr">Rahme,</hi> iſt ordentlich Leiſtenwerck, worein etwas ein-<lb/>
gefaſſet, aufgeſpannet, oder damit umgeben wird.<lb/>
Bey Buchdruckereyen iſt die Rahm von Eiſen und<lb/>
viereckigt gemacht, in welche die Columnen eingeſetzt<lb/>
und mit Schrauben zuſammen geſchloſſen werden.<lb/>
Siehe <hirendition="#aq">Tab. II.</hi></p><lb/><p><hirendition="#fr">Rahmeiſen,</hi>ſind die zwey Eiſen, ſo bey den Schrau-<lb/>
ben liegen und von ſelbigen zum Antreiben regiret<lb/>
werden, die Forme, oder Schrift, feſt zu ſchrauben.<lb/>
Siehe <hirendition="#aq">Tab. II.</hi></p><lb/><p><hirendition="#fr">Raͤhmgen,</hi> iſt ebenfalls ein eiſerner Rahm an dem De-<lb/>
ckel mit zwey Gewinden angemacht, welches die ge-<lb/>
druckten Bogen feſt haͤlt, damit ſelbige bey Nieder-<lb/>
legung des Deckels nicht herausfallen koͤnnen. Das<lb/>
Eiſen wird mit Pappier umkleiſtert und nach der im<lb/>
Fundament liegenden Forme gleich ausgeſchnitten,<lb/>
damit dasjenige weiß bleibet, wo keine Littern, oder<lb/>
Schrift, hinkommen ſoll.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Rechnen,</hi> geſchiehet meiſtentheils alle 14. bey einigen<lb/>
aber, alle 8. Tage, da ein Herr in Augenſchein<lb/>
nimmt, was der Geſelle verfertiget hat. Da denn<lb/>
der Setzer ſeine Formen, der Drucker aber ſeine<lb/>
Rechenbogen darbringet und beyde den noch zu for-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">dernden</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[222/0490]
Puncturen, Puncturzangen, ꝛc.
Puncturen, ſind zwey ſpitzige Eiſen an dem Deckel der
Buchdruckerpreſſe, an welche der Bogen eingeſto-
chen wird, damit er ſich nicht verruͤcken kan, wenn
er uͤber die Forme geſchlagen wird.
Puncturzangen, ſiehe Zange.
Putzen, heißt in Buchdruckereyen die Littern von der
Farbe reinigen, wenn von derſelben gar zuviel dar-
auf gebracht worden iſt, daß man ſie nicht einmal
unterſcheiden kan.
R.
Rahme, iſt ordentlich Leiſtenwerck, worein etwas ein-
gefaſſet, aufgeſpannet, oder damit umgeben wird.
Bey Buchdruckereyen iſt die Rahm von Eiſen und
viereckigt gemacht, in welche die Columnen eingeſetzt
und mit Schrauben zuſammen geſchloſſen werden.
Siehe Tab. II.
Rahmeiſen, ſind die zwey Eiſen, ſo bey den Schrau-
ben liegen und von ſelbigen zum Antreiben regiret
werden, die Forme, oder Schrift, feſt zu ſchrauben.
Siehe Tab. II.
Raͤhmgen, iſt ebenfalls ein eiſerner Rahm an dem De-
ckel mit zwey Gewinden angemacht, welches die ge-
druckten Bogen feſt haͤlt, damit ſelbige bey Nieder-
legung des Deckels nicht herausfallen koͤnnen. Das
Eiſen wird mit Pappier umkleiſtert und nach der im
Fundament liegenden Forme gleich ausgeſchnitten,
damit dasjenige weiß bleibet, wo keine Littern, oder
Schrift, hinkommen ſoll.
Rechnen, geſchiehet meiſtentheils alle 14. bey einigen
aber, alle 8. Tage, da ein Herr in Augenſchein
nimmt, was der Geſelle verfertiget hat. Da denn
der Setzer ſeine Formen, der Drucker aber ſeine
Rechenbogen darbringet und beyde den noch zu for-
dernden
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/490>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.