[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.von Erfindung der edlen Buchdruckerkunst. hero nur die vornehmsten Zeugnisse aussuchen, undzu Bekräftigung der Wahrheit hieher setzen. Gantz deutlich schreibet hievon der Verfasser von der bereits oben angeführten Cöllnischen Chronick: (h) "Diese &q;preißwürdige Buchdruckerkunst ist zu erst in Teutsch- &q;land, in der Stadt Mayntz am Rhein, um das &q;Jahr Christi 1440. erfunden worden. Von diesem &q;Jahr an, bis 1450. hat man mit der Erfindung der &q;Kunst selbsten, und allem, was dazu gehöret, zuge- &q;bracht. Jn diesem Jahr, welches ein Jubeljahr &q;gewesen, hat man zu drucken angefangen, und zu &q;allererst eine lateinische Bibel mit Missalschrift ge- &q;drucket. Ob nun gleich diese Kunst, wie vorhero &q;gedacht, erstlich zu Mayntz erfunden worden ist, wie &q;sie heut zu Tag gewöhnlich ist; So sind doch die &q;in Holland vorhero gedruckten Donate, als eine &q;Vorbildung von derselben anzusehen, welche zur Er- &q;findung der Buchdruckerey Anlaß gegeben haben. &q;Es ist aber die letztere Erfindung, was die Kunst &q;selbsten anbelangt, der erstern weit vorzuziehen, und &q;her- bliothecae Reipubl. Norinbergens. in Appendice de inuen- tione typographiae p. 106. Nürnberg, 1643. 12. Mich. Maittaire in Annal. Typograph. T. I, p. 5. 6. D Val. Ernst Löscher in Stromateo suo p. 141. allwo noch andere mehr genennet werden, so hieher gehören, dergleichen man noch viele nachsehen kan in D. G. Morhofiii Polyhi- store T. I, L. IV, c. 2. p. 731. Bey Georg Paschen l. c. p. 785. und in IO. STOHRII öfters angeführten Diss. c. 2. (h) Oben §. 9. Not. o, p. 29. habe ich aus Schelhorns Amoenit.
den Titul dieser in Niederteutscher Sprach geschriebenen Chronick angeführt. Hier habe ich die Worte nach Pa- schens lateinischer Ubersetzung ins Teutsche übersetzt, weil ich Tentzels etwas rauhen, dann und wann aber falschen, Ubersetzung nicht folgen wollen. von Erfindung der edlen Buchdruckerkunſt. hero nur die vornehmſten Zeugniſſe ausſuchen, undzu Bekraͤftigung der Wahrheit hieher ſetzen. Gantz deutlich ſchreibet hievon der Verfaſſer von der bereits oben angefuͤhrten Coͤllniſchen Chronick: (h) „Dieſe &q;preißwuͤrdige Buchdruckerkunſt iſt zu erſt in Teutſch- &q;land, in der Stadt Mayntz am Rhein, um das &q;Jahr Chriſti 1440. erfunden worden. Von dieſem &q;Jahr an, bis 1450. hat man mit der Erfindung der &q;Kunſt ſelbſten, und allem, was dazu gehoͤret, zuge- &q;bracht. Jn dieſem Jahr, welches ein Jubeljahr &q;geweſen, hat man zu drucken angefangen, und zu &q;allererſt eine lateiniſche Bibel mit Miſſalſchrift ge- &q;drucket. Ob nun gleich dieſe Kunſt, wie vorhero &q;gedacht, erſtlich zu Mayntz erfunden worden iſt, wie &q;ſie heut zu Tag gewoͤhnlich iſt; So ſind doch die &q;in Holland vorhero gedruckten Donate, als eine &q;Vorbildung von derſelben anzuſehen, welche zur Er- &q;findung der Buchdruckerey Anlaß gegeben haben. &q;Es iſt aber die letztere Erfindung, was die Kunſt &q;ſelbſten anbelangt, der erſtern weit vorzuziehen, und &q;her- bliothecæ Reipubl. Norinbergenſ. in Appendice de inuen- tione typographiæ p. 106. Nuͤrnberg, 1643. 12. Mich. Maittaire in Annal. Typograph. T. I, p. 5. 6. D Val. Ernſt Loͤſcher in Stromateo ſuo p. 141. allwo noch andere mehr genennet werden, ſo hieher gehoͤren, dergleichen man noch viele nachſehen kan in D. G. Morhofiii Polyhi- ſtore T. I, L. IV, c. 2. p. 731. Bey Georg Paſchen l. c. p. 785. und in IO. STOHRII oͤfters angefuͤhrten Diſſ. c. 2. (h) Oben §. 9. Not. o, p. 29. habe ich aus Schelhorns Amœnit.
den Titul dieſer in Niederteutſcher Sprach geſchriebenen Chronick angefuͤhrt. Hier habe ich die Worte nach Pa- ſchens lateiniſcher Uberſetzung ins Teutſche uͤberſetzt, weil ich Tentzels etwas rauhen, dann und wann aber falſchen, Uberſetzung nicht folgen wollen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0079" n="43"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von Erfindung der edlen Buchdruckerkunſt.</hi></fw><lb/> hero nur die vornehmſten Zeugniſſe ausſuchen, und<lb/> zu Bekraͤftigung der Wahrheit hieher ſetzen. Gantz<lb/> deutlich ſchreibet hievon der Verfaſſer von der bereits<lb/> oben angefuͤhrten Coͤllniſchen Chronick: <note place="foot" n="(h)">Oben §. 9. <hi rendition="#aq">Not. o, p.</hi> 29. habe ich aus <hi rendition="#fr">Schelhorns</hi> <hi rendition="#aq">Amœnit.</hi><lb/> den Titul dieſer in Niederteutſcher Sprach geſchriebenen<lb/> Chronick angefuͤhrt. Hier habe ich die Worte nach <hi rendition="#fr">Pa-<lb/> ſchens</hi> lateiniſcher Uberſetzung ins Teutſche uͤberſetzt,<lb/> weil ich <hi rendition="#fr">Tentzels</hi> etwas rauhen, dann und wann aber<lb/> falſchen, Uberſetzung nicht folgen wollen.</note> „Dieſe<lb/> &q;preißwuͤrdige Buchdruckerkunſt iſt zu erſt in Teutſch-<lb/> &q;land, in der Stadt <hi rendition="#fr">Mayntz</hi> am Rhein, um das<lb/> &q;Jahr Chriſti 1440. erfunden worden. Von dieſem<lb/> &q;Jahr an, bis 1450. hat man mit der Erfindung der<lb/> &q;Kunſt ſelbſten, und allem, was dazu gehoͤret, zuge-<lb/> &q;bracht. Jn dieſem Jahr, welches ein Jubeljahr<lb/> &q;geweſen, hat man zu drucken angefangen, und zu<lb/> &q;allererſt eine lateiniſche Bibel mit Miſſalſchrift ge-<lb/> &q;drucket. Ob nun gleich dieſe Kunſt, wie vorhero<lb/> &q;gedacht, erſtlich zu Mayntz erfunden worden iſt, wie<lb/> &q;ſie heut zu Tag gewoͤhnlich iſt; So ſind doch die<lb/> &q;in Holland vorhero gedruckten Donate, als eine<lb/> &q;Vorbildung von derſelben anzuſehen, welche zur Er-<lb/> &q;findung der Buchdruckerey Anlaß gegeben haben.<lb/> &q;Es iſt aber die letztere Erfindung, was die Kunſt<lb/> &q;ſelbſten anbelangt, der erſtern weit vorzuziehen, und<lb/> <fw place="bottom" type="catch">&q;her-</fw><lb/><note xml:id="part16" prev="#part15" place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq">bliothecæ Reipubl. Norinbergenſ. in Appendice de inuen-<lb/> tione typographiæ p.</hi> 106. Nuͤrnberg, 1643. 12. <hi rendition="#fr">Mich.<lb/> Maittaire</hi> <hi rendition="#aq">in Annal. Typograph. T. I, p. 5. 6. D</hi> Val.<lb/> Ernſt Loͤſcher <hi rendition="#aq">in Stromateo ſuo p.</hi> 141. allwo noch andere<lb/> mehr genennet werden, ſo hieher gehoͤren, dergleichen<lb/> man noch viele nachſehen kan in <hi rendition="#aq">D. G. Morhofiii Polyhi-<lb/> ſtore T. I, L. IV, c. 2. p.</hi> 731. Bey <hi rendition="#fr">Georg Paſchen</hi> <hi rendition="#aq">l. c. p.</hi><lb/> 785. und in <hi rendition="#aq">IO. STOHRII</hi> oͤfters angefuͤhrten <hi rendition="#aq">Diſſ. c.</hi> 2.</note><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [43/0079]
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zu Bekraͤftigung der Wahrheit hieher ſetzen. Gantz
deutlich ſchreibet hievon der Verfaſſer von der bereits
oben angefuͤhrten Coͤllniſchen Chronick: (h) „Dieſe
&q;preißwuͤrdige Buchdruckerkunſt iſt zu erſt in Teutſch-
&q;land, in der Stadt Mayntz am Rhein, um das
&q;Jahr Chriſti 1440. erfunden worden. Von dieſem
&q;Jahr an, bis 1450. hat man mit der Erfindung der
&q;Kunſt ſelbſten, und allem, was dazu gehoͤret, zuge-
&q;bracht. Jn dieſem Jahr, welches ein Jubeljahr
&q;geweſen, hat man zu drucken angefangen, und zu
&q;allererſt eine lateiniſche Bibel mit Miſſalſchrift ge-
&q;drucket. Ob nun gleich dieſe Kunſt, wie vorhero
&q;gedacht, erſtlich zu Mayntz erfunden worden iſt, wie
&q;ſie heut zu Tag gewoͤhnlich iſt; So ſind doch die
&q;in Holland vorhero gedruckten Donate, als eine
&q;Vorbildung von derſelben anzuſehen, welche zur Er-
&q;findung der Buchdruckerey Anlaß gegeben haben.
&q;Es iſt aber die letztere Erfindung, was die Kunſt
&q;ſelbſten anbelangt, der erſtern weit vorzuziehen, und
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(h) Oben §. 9. Not. o, p. 29. habe ich aus Schelhorns Amœnit.
den Titul dieſer in Niederteutſcher Sprach geſchriebenen
Chronick angefuͤhrt. Hier habe ich die Worte nach Pa-
ſchens lateiniſcher Uberſetzung ins Teutſche uͤberſetzt,
weil ich Tentzels etwas rauhen, dann und wann aber
falſchen, Uberſetzung nicht folgen wollen.
(g) bliothecæ Reipubl. Norinbergenſ. in Appendice de inuen-
tione typographiæ p. 106. Nuͤrnberg, 1643. 12. Mich.
Maittaire in Annal. Typograph. T. I, p. 5. 6. D Val.
Ernſt Loͤſcher in Stromateo ſuo p. 141. allwo noch andere
mehr genennet werden, ſo hieher gehoͤren, dergleichen
man noch viele nachſehen kan in D. G. Morhofiii Polyhi-
ſtore T. I, L. IV, c. 2. p. 731. Bey Georg Paſchen l. c. p.
785. und in IO. STOHRII oͤfters angefuͤhrten Diſſ. c. 2.
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