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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.

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von Erfindung der edlen Buchdruckerkunst.
derholen mag. Sein Bildniß stehet auf der allhier
befindlichen Fig. I. Nunmehro komme ich auf
Johann Faust,
Als einen von denjenigen, die allerdings zur Er-
findung der Buchdruckerkunst behülflichgewesen.

Daß dieser Faust, auch Genßfleisch genennet wor-
den, vermuthet man nicht ohne Grund, aus den Lob-
sprüchen, die man von ihm aufweisen kan. (b) Er
war ein Bürger von Mayntz, und streckte Gutten-
berg,
nachdem er ihm seine Kunst entdecket, nicht nur
Geld vor, sondern er war auch zur gantzen Sache sehr
behülflich. Nachdem sie eine gantze Bibel zu Stande
gebracht hatten; So begab er sich damit nach Franck-
reich und verkaufte selbige um ein schönes Stück Geld.
Welcher Gewinst aber hernach Gelegenheit gegeben
haben mag, daß er mit Guttenberg zersallen ist, und
sich gäntzlich von ihm getrennet, ja gar eine eigene Dru-
ckerey angeleget hat, da er sich sonderlich Peter Schoif-
fers
Geschicklichkeit zu Nutzen machte. Er hat diesem
nicht nur seine Tochter Christina zur Ehe gegeben, son-
dern ihn gar an Kindes statt angenommen. Wenn
er gestorben, ist unbekannt. Desto bekannter aber sind

die-
(b) Jch habe bereits schon oben eines angebracht, hier will
ich nur noch Wimphelingii Epigramma anhängen, wo-
rinnen er ebenfalls Genßfleisch heißt:
Felix Ansicare, per te Germania felix
Omnibus in terris praemia laudis habet.
Vrbe Moguntina, diuino fulte Ioannes
Ingenio: primus in primis aere notas
Multum relligio: multum tibi Graeca Sophia,
Et multum debet lingua latina tibi.

von Erfindung der edlen Buchdruckerkunſt.
derholen mag. Sein Bildniß ſtehet auf der allhier
befindlichen Fig. I. Nunmehro komme ich auf
Johann Fauſt,
Als einen von denjenigen, die allerdings zur Er-
findung der Buchdruckerkunſt behuͤlflichgeweſen.

Daß dieſer Fauſt, auch Genßfleiſch genennet wor-
den, vermuthet man nicht ohne Grund, aus den Lob-
ſpruͤchen, die man von ihm aufweiſen kan. (b) Er
war ein Buͤrger von Mayntz, und ſtreckte Gutten-
berg,
nachdem er ihm ſeine Kunſt entdecket, nicht nur
Geld vor, ſondern er war auch zur gantzen Sache ſehr
behuͤlflich. Nachdem ſie eine gantze Bibel zu Stande
gebracht hatten; So begab er ſich damit nach Franck-
reich und verkaufte ſelbige um ein ſchoͤnes Stuͤck Geld.
Welcher Gewinſt aber hernach Gelegenheit gegeben
haben mag, daß er mit Guttenberg zerſallen iſt, und
ſich gaͤntzlich von ihm getrennet, ja gar eine eigene Dru-
ckerey angeleget hat, da er ſich ſonderlich Peter Schoif-
fers
Geſchicklichkeit zu Nutzen machte. Er hat dieſem
nicht nur ſeine Tochter Chriſtina zur Ehe gegeben, ſon-
dern ihn gar an Kindes ſtatt angenommen. Wenn
er geſtorben, iſt unbekannt. Deſto bekannter aber ſind

die-
(b) Jch habe bereits ſchon oben eines angebracht, hier will
ich nur noch Wimphelingii Epigramma anhaͤngen, wo-
rinnen er ebenfalls Genßfleiſch heißt:
Felix Anſicare, per te Germania felix
Omnibus in terris præmia laudis habet.
Vrbe Moguntina, diuino fulte Ioannes
Ingenio: primus in primis ære notas
Multum relligio: multum tibi Græca Sophia,
Et multum debet lingua latina tibi.
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[59/0097] von Erfindung der edlen Buchdruckerkunſt. derholen mag. Sein Bildniß ſtehet auf der allhier befindlichen Fig. I. Nunmehro komme ich auf Johann Fauſt, Als einen von denjenigen, die allerdings zur Er- findung der Buchdruckerkunſt behuͤlflichgeweſen. Daß dieſer Fauſt, auch Genßfleiſch genennet wor- den, vermuthet man nicht ohne Grund, aus den Lob- ſpruͤchen, die man von ihm aufweiſen kan. (b) Er war ein Buͤrger von Mayntz, und ſtreckte Gutten- berg, nachdem er ihm ſeine Kunſt entdecket, nicht nur Geld vor, ſondern er war auch zur gantzen Sache ſehr behuͤlflich. Nachdem ſie eine gantze Bibel zu Stande gebracht hatten; So begab er ſich damit nach Franck- reich und verkaufte ſelbige um ein ſchoͤnes Stuͤck Geld. Welcher Gewinſt aber hernach Gelegenheit gegeben haben mag, daß er mit Guttenberg zerſallen iſt, und ſich gaͤntzlich von ihm getrennet, ja gar eine eigene Dru- ckerey angeleget hat, da er ſich ſonderlich Peter Schoif- fers Geſchicklichkeit zu Nutzen machte. Er hat dieſem nicht nur ſeine Tochter Chriſtina zur Ehe gegeben, ſon- dern ihn gar an Kindes ſtatt angenommen. Wenn er geſtorben, iſt unbekannt. Deſto bekannter aber ſind die- (b) Jch habe bereits ſchon oben eines angebracht, hier will ich nur noch Wimphelingii Epigramma anhaͤngen, wo- rinnen er ebenfalls Genßfleiſch heißt: Felix Anſicare, per te Germania felix Omnibus in terris præmia laudis habet. Vrbe Moguntina, diuino fulte Ioannes Ingenio: primus in primis ære notas Multum relligio: multum tibi Græca Sophia, Et multum debet lingua latina tibi.

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/97>, abgerufen am 24.11.2024.