[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.Kurtzer Entwurf Mayntz gewendet habe. Daselbst hat er nun seineGedancken erst völlig zur Reife gebracht. Seine Mit- tel wollten aber nicht zulangen, ob ihn einige gleich zu einen reichen Mann gemacht haben, deswegen entdeckte er seinen Einfall Joh. Fausten, und diese beyde nah- men hernach Peter Schoiffer noch darzu. Diese vertraute Freundschaft hat aber nicht lange gedauert, Denn 1455. entstunde schon zwischen Guttenberg und Fausten wegen des erworbenen Gewinns ein Streit, welcher gerichtlich vor Guttenberg nicht zum besten ausgefallen seyn soll. Dahero haben sie sich von einander getrennet. Auf was Art und Weise sie die Buchdruckerkunst ausgekünstelt und immer mehr und mehr verbessert haben, ist bereits oben aus Tri- themio (z) und andern Geschichtschreibern umständ- lich erzehlet worden. Wo sich Guttenberg hernach hingewendet, ist ebenfalls unerforschlich. Kurtz, von seinen Lebensumständen weiß man wenig, oder gar nichts, desto mehr Lobsprüche aber. Es stehen die meisten schon oben, (a) dahero ich sie hier nicht wie- derho- (z) p. 44. (a) Jch will doch noch ein einiges Lob vor Guttenberg an-
führen, welches ihm Joh. Arnold Bergellanus verferti- get und Mallincrot p. 96. uns mitgetheilet hat. Clarus Ioannes en Guttenbergius hic eft Qui referat latices, quos pede fodit equus. Quam veteres nobis argenti voce notarunt, A puero fertur sustinuisse virum: Illa sed huic ciuis largita est munera grata Cui clarum nomen Mogus habere dedic. Primitias illic coepit formare laboris, Ast hic maturum protulit artis opus, &c. Imparibus numeris caelestia numina gaudent, Hoe opus exegit sic quoque sancta trias. Illo primus erat tunc Guttenbergus in albo, Alter erat Faustus, tertius Opilio. Kurtzer Entwurf Mayntz gewendet habe. Daſelbſt hat er nun ſeineGedancken erſt voͤllig zur Reife gebracht. Seine Mit- tel wollten aber nicht zulangen, ob ihn einige gleich zu einen reichen Mann gemacht haben, deswegen entdeckte er ſeinen Einfall Joh. Fauſten, und dieſe beyde nah- men hernach Peter Schoiffer noch darzu. Dieſe vertraute Freundſchaft hat aber nicht lange gedauert, Denn 1455. entſtunde ſchon zwiſchen Guttenberg und Fauſten wegen des erworbenen Gewinns ein Streit, welcher gerichtlich vor Guttenberg nicht zum beſten ausgefallen ſeyn ſoll. Dahero haben ſie ſich von einander getrennet. Auf was Art und Weiſe ſie die Buchdruckerkunſt ausgekuͤnſtelt und immer mehr und mehr verbeſſert haben, iſt bereits oben aus Tri- themio (z) und andern Geſchichtſchreibern umſtaͤnd- lich erzehlet worden. Wo ſich Guttenberg hernach hingewendet, iſt ebenfalls unerforſchlich. Kurtz, von ſeinen Lebensumſtaͤnden weiß man wenig, oder gar nichts, deſto mehr Lobſpruͤche aber. Es ſtehen die meiſten ſchon oben, (a) dahero ich ſie hier nicht wie- derho- (z) p. 44. (a) Jch will doch noch ein einiges Lob vor Guttenberg an-
fuͤhren, welches ihm Joh. Arnold Bergellanus verferti- get und Mallincrot p. 96. uns mitgetheilet hat. Clarus Ioannes en Guttenbergius hic eft Qui referat latices, quos pede fodit equus. Quam veteres nobis argenti voce notarunt, A puero fertur ſuſtinuiſſe virum: Illa ſed huic ciuis largita eſt munera grata Cui clarum nomen Mogus habere dedic. Primitias illic cœpit formare laboris, Aſt hic maturum protulit artis opus, &c. Imparibus numeris cæleſtia numina gaudent, Hoe opus exegit ſic quoque ſancta trias. Illo primus erat tunc Guttenbergus in albo, Alter erat Fauſtus, tertius Opilio. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0096" n="58"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Kurtzer Entwurf</hi></fw><lb/> Mayntz gewendet habe. Daſelbſt hat er nun ſeine<lb/> Gedancken erſt voͤllig zur Reife gebracht. Seine Mit-<lb/> tel wollten aber nicht zulangen, ob ihn einige gleich zu<lb/> einen reichen Mann gemacht haben, deswegen entdeckte<lb/> er ſeinen Einfall <hi rendition="#fr">Joh. Fauſten,</hi> und dieſe beyde nah-<lb/> men hernach <hi rendition="#fr">Peter Schoiffer</hi> noch darzu. Dieſe<lb/> vertraute Freundſchaft hat aber nicht lange gedauert,<lb/> Denn 1455. entſtunde ſchon zwiſchen <hi rendition="#fr">Guttenberg<lb/> und Fauſten</hi> wegen des erworbenen Gewinns ein<lb/> Streit, welcher gerichtlich vor <hi rendition="#fr">Guttenberg</hi> nicht zum<lb/> beſten ausgefallen ſeyn ſoll. Dahero haben ſie ſich<lb/> von einander getrennet. Auf was Art und Weiſe ſie<lb/> die Buchdruckerkunſt ausgekuͤnſtelt und immer mehr<lb/> und mehr verbeſſert haben, iſt bereits oben aus <hi rendition="#fr">Tri-<lb/> themio</hi> <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 44.</note> und andern Geſchichtſchreibern umſtaͤnd-<lb/> lich erzehlet worden. Wo ſich <hi rendition="#fr">Guttenberg</hi> hernach<lb/> hingewendet, iſt ebenfalls unerforſchlich. Kurtz, von<lb/> ſeinen Lebensumſtaͤnden weiß man wenig, oder gar<lb/> nichts, deſto mehr Lobſpruͤche aber. Es ſtehen die<lb/> meiſten ſchon oben, <note place="foot" n="(a)">Jch will doch noch ein einiges Lob vor Guttenberg an-<lb/> fuͤhren, welches ihm Joh. Arnold Bergellanus verferti-<lb/> get und Mallincrot <hi rendition="#aq">p.</hi> 96. uns mitgetheilet hat.<lb/><lg type="poem"><l><hi rendition="#aq">Clarus Ioannes en Guttenbergius hic eft</hi></l><lb/><l><hi rendition="#aq">Qui referat latices, quos pede fodit equus.</hi></l><lb/><l><hi rendition="#aq">Quam veteres nobis argenti voce notarunt,</hi></l><lb/><l><hi rendition="#aq">A puero fertur ſuſtinuiſſe virum:</hi></l><lb/><l><hi rendition="#aq">Illa ſed huic ciuis largita eſt munera grata</hi></l><lb/><l><hi rendition="#aq">Cui clarum nomen Mogus habere dedic.</hi></l><lb/><l><hi rendition="#aq">Primitias illic cœpit formare laboris,</hi></l><lb/><l><hi rendition="#aq">Aſt hic maturum protulit artis opus, &c.</hi></l><lb/><l><hi rendition="#aq">Imparibus numeris cæleſtia numina gaudent,</hi></l><lb/><l><hi rendition="#aq">Hoe opus exegit ſic quoque ſancta trias.</hi></l><lb/><l><hi rendition="#aq">Illo primus erat tunc Guttenbergus in albo,</hi></l><lb/><l><hi rendition="#aq">Alter erat Fauſtus, tertius Opilio.</hi></l></lg></note> dahero ich ſie hier nicht wie-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">derho-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [58/0096]
Kurtzer Entwurf
Mayntz gewendet habe. Daſelbſt hat er nun ſeine
Gedancken erſt voͤllig zur Reife gebracht. Seine Mit-
tel wollten aber nicht zulangen, ob ihn einige gleich zu
einen reichen Mann gemacht haben, deswegen entdeckte
er ſeinen Einfall Joh. Fauſten, und dieſe beyde nah-
men hernach Peter Schoiffer noch darzu. Dieſe
vertraute Freundſchaft hat aber nicht lange gedauert,
Denn 1455. entſtunde ſchon zwiſchen Guttenberg
und Fauſten wegen des erworbenen Gewinns ein
Streit, welcher gerichtlich vor Guttenberg nicht zum
beſten ausgefallen ſeyn ſoll. Dahero haben ſie ſich
von einander getrennet. Auf was Art und Weiſe ſie
die Buchdruckerkunſt ausgekuͤnſtelt und immer mehr
und mehr verbeſſert haben, iſt bereits oben aus Tri-
themio (z) und andern Geſchichtſchreibern umſtaͤnd-
lich erzehlet worden. Wo ſich Guttenberg hernach
hingewendet, iſt ebenfalls unerforſchlich. Kurtz, von
ſeinen Lebensumſtaͤnden weiß man wenig, oder gar
nichts, deſto mehr Lobſpruͤche aber. Es ſtehen die
meiſten ſchon oben, (a) dahero ich ſie hier nicht wie-
derho-
(z) p. 44.
(a) Jch will doch noch ein einiges Lob vor Guttenberg an-
fuͤhren, welches ihm Joh. Arnold Bergellanus verferti-
get und Mallincrot p. 96. uns mitgetheilet hat.
Clarus Ioannes en Guttenbergius hic eft
Qui referat latices, quos pede fodit equus.
Quam veteres nobis argenti voce notarunt,
A puero fertur ſuſtinuiſſe virum:
Illa ſed huic ciuis largita eſt munera grata
Cui clarum nomen Mogus habere dedic.
Primitias illic cœpit formare laboris,
Aſt hic maturum protulit artis opus, &c.
Imparibus numeris cæleſtia numina gaudent,
Hoe opus exegit ſic quoque ſancta trias.
Illo primus erat tunc Guttenbergus in albo,
Alter erat Fauſtus, tertius Opilio.
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