[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.von einigen Buchdruckern. jungen Söhnlein im Wochen-Bette verstarb. JmJahr 1736. am 5. Mart verheyrathete er sich zum dritten mal mit Jungfer Marien Magdalenen, Meister Christoph Bruders, Bürgers und Seilers auf dem Neumarckt, vor Halle, andern eheleiblichen Tochter, aus welcher Ehe eine Tochter: Nahmens Catharina Magdalena, vorhanden. Als im Jahr 1729 die Stelle eines Kirchhüters, oder Custodis secundi, an der dasigen Marien Kirche ledig wurde, so ist ihm durch die Wahl eines wohl löblichen Kir- chen-Collegii dieselbe zugetheilet worden, bey welcher Kirchen-Bedienung er auch bey seinen Obern und Vorstehern sehr wohl gelitten ist Ob er nun gleich bey seiner Kirchen-Bedienung sowohl, als mit seinen tägli- chen Geschäfften sehr überhäuffet ist, so hat er doch die Liebe und Meynung zu seiner so werthgeschätzten Kunst nicht gantz bey Seite gelegt, sondern, als sich im Jahr 1732. Gelegenheit fand, daß sich ein Kunstverwand- ter, aus Berlin gebürtig, Namens Beutler, in Halle befand, welcher willens war eine neue Druckerey an- zurichten, so that er ihm nicht allein allen möglichen Vorschub, sondern er halff auch, daß vermoge eines allergnädigsten Königl. Privilegii dieselbe zu Stande gebracht wurde. Nachdem nun dieses Werck von erwehnten Beutler kurtze Zeit darauf gottloserweise verlassen wurde, so hat er solches von denen Credi- toribus 1736. wieder erstanden und führet es nun- mehro fort, dabey er sich der Hülffe Herrn Christian Riemers, als Factor, bedienet. Unter seinen bis- herigen Verlags-Büchern, so er gedruckt, könnte man unterschiedliche anmercken, wenn sie nicht schon ohnehin bekannt genug wären. Jetzo hat er das Leben des Königs Gustavi Adolphi in 8vo. mit Kupfern fertig Ham-
von einigen Buchdruckern. jungen Soͤhnlein im Wochen-Bette verſtarb. JmJahr 1736. am 5. Mart verheyrathete er ſich zum dritten mal mit Jungfer Marien Magdalenen, Meiſter Chriſtoph Bruders, Buͤrgers und Seilers auf dem Neumarckt, vor Halle, andern eheleiblichen Tochter, aus welcher Ehe eine Tochter: Nahmens Catharina Magdalena, vorhanden. Als im Jahr 1729 die Stelle eines Kirchhuͤters, oder Cuſtodis ſecundi, an der daſigen Marien Kirche ledig wurde, ſo iſt ihm durch die Wahl eines wohl loͤblichen Kir- chen-Collegii dieſelbe zugetheilet worden, bey welcher Kirchen-Bedienung er auch bey ſeinen Obern und Vorſtehern ſehr wohl gelitten iſt Ob er nun gleich bey ſeiner Kirchen-Bedienung ſowohl, als mit ſeinen taͤgli- chen Geſchaͤfften ſehr uͤberhaͤuffet iſt, ſo hat er doch die Liebe und Meynung zu ſeiner ſo werthgeſchaͤtzten Kunſt nicht gantz bey Seite gelegt, ſondern, als ſich im Jahr 1732. Gelegenheit fand, daß ſich ein Kunſtverwand- ter, aus Berlin gebuͤrtig, Namens Beutler, in Halle befand, welcher willens war eine neue Druckerey an- zurichten, ſo that er ihm nicht allein allen moͤglichen Vorſchub, ſondern er halff auch, daß vermoge eines allergnaͤdigſten Koͤnigl. Privilegii dieſelbe zu Stande gebracht wurde. Nachdem nun dieſes Werck von erwehnten Beutler kurtze Zeit darauf gottloſerweiſe verlaſſen wurde, ſo hat er ſolches von denen Credi- toribus 1736. wieder erſtanden und fuͤhret es nun- mehro fort, dabey er ſich der Huͤlffe Herrn Chriſtian Riemers, als Factor, bedienet. Unter ſeinen bis- herigen Verlags-Buͤchern, ſo er gedruckt, koͤnnte man unterſchiedliche anmercken, wenn ſie nicht ſchon ohnehin bekannt genug waͤren. Jetzo hat er das Leben des Koͤnigs Guſtavi Adolphi in 8vo. mit Kupfern fertig Ham-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0101" n="59"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von einigen Buchdruckern.</hi></fw><lb/> jungen Soͤhnlein im Wochen-Bette verſtarb. Jm<lb/> Jahr 1736. am 5. Mart verheyrathete er ſich zum<lb/> dritten mal mit Jungfer <hi rendition="#fr">Marien Magdalenen,</hi><lb/> Meiſter <hi rendition="#fr">Chriſtoph Bruders,</hi> Buͤrgers und Seilers<lb/> auf dem Neumarckt, vor Halle, andern eheleiblichen<lb/> Tochter, aus welcher Ehe eine Tochter: Nahmens<lb/><hi rendition="#fr">Catharina Magdalena,</hi> vorhanden. Als im Jahr<lb/> 1729 die Stelle eines Kirchhuͤters, oder <hi rendition="#aq">Cuſtodis<lb/> ſecundi,</hi> an der daſigen Marien Kirche ledig wurde,<lb/> ſo iſt ihm durch die Wahl eines wohl loͤblichen Kir-<lb/> chen-Collegii dieſelbe zugetheilet worden, bey welcher<lb/> Kirchen-Bedienung er auch bey ſeinen Obern und<lb/> Vorſtehern ſehr wohl gelitten iſt Ob er nun gleich bey<lb/> ſeiner Kirchen-Bedienung ſowohl, als mit ſeinen taͤgli-<lb/> chen Geſchaͤfften ſehr uͤberhaͤuffet iſt, ſo hat er doch die<lb/> Liebe und Meynung zu ſeiner ſo werthgeſchaͤtzten Kunſt<lb/> nicht gantz bey Seite gelegt, ſondern, als ſich im Jahr<lb/> 1732. Gelegenheit fand, daß ſich ein Kunſtverwand-<lb/> ter, aus Berlin gebuͤrtig, Namens <hi rendition="#fr">Beutler,</hi> in Halle<lb/> befand, welcher willens war eine neue Druckerey an-<lb/> zurichten, ſo that er ihm nicht allein allen moͤglichen<lb/> Vorſchub, ſondern er halff auch, daß vermoge eines<lb/> allergnaͤdigſten Koͤnigl. Privilegii dieſelbe zu Stande<lb/> gebracht wurde. Nachdem nun dieſes Werck von<lb/> erwehnten <hi rendition="#fr">Beutler</hi> kurtze Zeit darauf gottloſerweiſe<lb/> verlaſſen wurde, ſo hat er ſolches von denen Credi-<lb/> toribus 1736. wieder erſtanden und fuͤhret es nun-<lb/> mehro fort, dabey er ſich der Huͤlffe Herrn <hi rendition="#fr">Chriſtian<lb/> Riemers,</hi> als Factor, bedienet. Unter ſeinen bis-<lb/> herigen Verlags-Buͤchern, ſo er gedruckt, koͤnnte man<lb/> unterſchiedliche anmercken, wenn ſie nicht ſchon ohnehin<lb/> bekannt genug waͤren. Jetzo hat er das Leben des<lb/> Koͤnigs Guſtavi Adolphi in 8vo. mit Kupfern fertig</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Ham-</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [59/0101]
von einigen Buchdruckern.
jungen Soͤhnlein im Wochen-Bette verſtarb. Jm
Jahr 1736. am 5. Mart verheyrathete er ſich zum
dritten mal mit Jungfer Marien Magdalenen,
Meiſter Chriſtoph Bruders, Buͤrgers und Seilers
auf dem Neumarckt, vor Halle, andern eheleiblichen
Tochter, aus welcher Ehe eine Tochter: Nahmens
Catharina Magdalena, vorhanden. Als im Jahr
1729 die Stelle eines Kirchhuͤters, oder Cuſtodis
ſecundi, an der daſigen Marien Kirche ledig wurde,
ſo iſt ihm durch die Wahl eines wohl loͤblichen Kir-
chen-Collegii dieſelbe zugetheilet worden, bey welcher
Kirchen-Bedienung er auch bey ſeinen Obern und
Vorſtehern ſehr wohl gelitten iſt Ob er nun gleich bey
ſeiner Kirchen-Bedienung ſowohl, als mit ſeinen taͤgli-
chen Geſchaͤfften ſehr uͤberhaͤuffet iſt, ſo hat er doch die
Liebe und Meynung zu ſeiner ſo werthgeſchaͤtzten Kunſt
nicht gantz bey Seite gelegt, ſondern, als ſich im Jahr
1732. Gelegenheit fand, daß ſich ein Kunſtverwand-
ter, aus Berlin gebuͤrtig, Namens Beutler, in Halle
befand, welcher willens war eine neue Druckerey an-
zurichten, ſo that er ihm nicht allein allen moͤglichen
Vorſchub, ſondern er halff auch, daß vermoge eines
allergnaͤdigſten Koͤnigl. Privilegii dieſelbe zu Stande
gebracht wurde. Nachdem nun dieſes Werck von
erwehnten Beutler kurtze Zeit darauf gottloſerweiſe
verlaſſen wurde, ſo hat er ſolches von denen Credi-
toribus 1736. wieder erſtanden und fuͤhret es nun-
mehro fort, dabey er ſich der Huͤlffe Herrn Chriſtian
Riemers, als Factor, bedienet. Unter ſeinen bis-
herigen Verlags-Buͤchern, ſo er gedruckt, koͤnnte man
unterſchiedliche anmercken, wenn ſie nicht ſchon ohnehin
bekannt genug waͤren. Jetzo hat er das Leben des
Koͤnigs Guſtavi Adolphi in 8vo. mit Kupfern fertig
Ham-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |