[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.Vorrede. ersten Theil übergangen habe. Und ich glaube,wenn eine gütige Aufnahme dieser beyden Theile uns mit der Zeit zu einer neuen Auflage ermun- tern sollte, daß ich alsdenn noch unterschiedliche einzurücken nöthig haben würde. Hernach habe ich einige Reichsabschiede und Buchdruckerord- nungen, welche denen Buchdruckern von hohen Potentaten, Kaysern, Königen Churfürsten Für- sten und Herren ertheilet worden sind, angehängt. Und dieses habe ich deswegen gethan, damit man so gleich mit einem Auge übersehen könne, was in dem vornehmsten Orten von Teutschland kunstgebräuchlich sey. Vermuthlich wird diese Bemühung anch den Nutzen haben, daß man sich bey streitigen Fällen darinnen Raths erhohlen kan, wie weit dieser, oder jener Punct, Rechtens sey. Ein Plätzgen Raum verführte mich, daß ich des Herrn Paul Paters Fragen von der Buch- druckerey angehänget und mit Anmerckungen be- gleitet habe. Diese Dissertation hat man bis- hero bey nahe mit allgemeinem Beyfall aufge- nommen. Wie weit aber selbige einen Beyfall verdiene, wird hoffentlich aus meinen Anmerck- ungen erhellen. Nach diesen allen folgt ein wohl- eingerichtetes und vollständiges Register über beyde Theile zugleich. Weil ich aber glaubte die Erkänntnis der Buchstaben alleine würde einem Lehrbegierigen nicht viel helffen, wenn er nicht auch gantze Wörter und Redens-Arten vor Au- gen bekäme, so bin ich lange mit mir zu Rathe ge- gangen, was ich hierzu erwehlen sollte. Und sie- he da, ich gerathe unvermuthet auf das in viele Sprachen übersetzte Vater Unser. Jch ließ sel- biges
Vorrede. erſten Theil uͤbergangen habe. Und ich glaube,wenn eine guͤtige Aufnahme dieſer beyden Theile uns mit der Zeit zu einer neuen Auflage ermun- tern ſollte, daß ich alsdenn noch unterſchiedliche einzuruͤcken noͤthig haben wuͤrde. Hernach habe ich einige Reichsabſchiede und Buchdruckerord- nungen, welche denen Buchdruckern von hohen Potentaten, Kayſern, Koͤnigen Churfuͤrſten Fuͤr- ſten und Herren ertheilet worden ſind, angehaͤngt. Und dieſes habe ich deswegen gethan, damit man ſo gleich mit einem Auge uͤberſehen koͤnne, was in dem vornehmſten Orten von Teutſchland kunſtgebraͤuchlich ſey. Vermuthlich wird dieſe Bemuͤhung anch den Nutzen haben, daß man ſich bey ſtreitigen Faͤllen darinnen Raths erhohlen kan, wie weit dieſer, oder jener Punct, Rechtens ſey. Ein Plaͤtzgen Raum verfuͤhrte mich, daß ich des Herrn Paul Paters Fragen von der Buch- druckerey angehaͤnget und mit Anmerckungen be- gleitet habe. Dieſe Diſſertation hat man bis- hero bey nahe mit allgemeinem Beyfall aufge- nommen. Wie weit aber ſelbige einen Beyfall verdiene, wird hoffentlich aus meinen Anmerck- ungen erhellen. Nach dieſen allen folgt ein wohl- eingerichtetes und vollſtaͤndiges Regiſter uͤber beyde Theile zugleich. Weil ich aber glaubte die Erkaͤnntnis der Buchſtaben alleine wuͤrde einem Lehrbegierigen nicht viel helffen, wenn er nicht auch gantze Woͤrter und Redens-Arten vor Au- gen bekaͤme, ſo bin ich lange mit mir zu Rathe ge- gangen, was ich hierzu erwehlen ſollte. Und ſie- he da, ich gerathe unvermuthet auf das in viele Sprachen uͤberſetzte Vater Unſer. Jch ließ ſel- biges
<TEI> <text> <front> <div type="preface" n="1"> <p><pb facs="#f0017"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/> erſten Theil uͤbergangen habe. Und ich glaube,<lb/> wenn eine guͤtige Aufnahme dieſer beyden Theile<lb/> uns mit der Zeit zu einer neuen Auflage ermun-<lb/> tern ſollte, daß ich alsdenn noch unterſchiedliche<lb/> einzuruͤcken noͤthig haben wuͤrde. Hernach habe<lb/> ich einige Reichsabſchiede und Buchdruckerord-<lb/> nungen, welche denen Buchdruckern von hohen<lb/> Potentaten, Kayſern, Koͤnigen Churfuͤrſten Fuͤr-<lb/> ſten und Herren ertheilet worden ſind, angehaͤngt.<lb/> Und dieſes habe ich deswegen gethan, damit man<lb/> ſo gleich mit einem Auge uͤberſehen koͤnne, was<lb/> in dem vornehmſten Orten von Teutſchland<lb/> kunſtgebraͤuchlich ſey. Vermuthlich wird dieſe<lb/> Bemuͤhung anch den Nutzen haben, daß man ſich<lb/> bey ſtreitigen Faͤllen darinnen Raths erhohlen<lb/> kan, wie weit dieſer, oder jener Punct, Rechtens<lb/> ſey. Ein Plaͤtzgen Raum verfuͤhrte mich, daß ich<lb/> des Herrn <hi rendition="#fr">Paul Paters</hi> Fragen von der Buch-<lb/> druckerey angehaͤnget und mit Anmerckungen be-<lb/> gleitet habe. Dieſe <hi rendition="#aq">Diſſertation</hi> hat man bis-<lb/> hero bey nahe mit allgemeinem Beyfall aufge-<lb/> nommen. Wie weit aber ſelbige einen Beyfall<lb/> verdiene, wird hoffentlich aus meinen Anmerck-<lb/> ungen erhellen. Nach dieſen allen folgt ein wohl-<lb/> eingerichtetes und vollſtaͤndiges Regiſter uͤber<lb/> beyde Theile zugleich. Weil ich aber glaubte die<lb/> Erkaͤnntnis der Buchſtaben alleine wuͤrde einem<lb/> Lehrbegierigen nicht viel helffen, wenn er nicht<lb/> auch gantze Woͤrter und Redens-Arten vor Au-<lb/> gen bekaͤme, ſo bin ich lange mit mir zu Rathe ge-<lb/> gangen, was ich hierzu erwehlen ſollte. Und ſie-<lb/> he da, ich gerathe unvermuthet auf das in viele<lb/> Sprachen uͤberſetzte Vater Unſer. Jch ließ ſel-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">biges</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [0017]
Vorrede.
erſten Theil uͤbergangen habe. Und ich glaube,
wenn eine guͤtige Aufnahme dieſer beyden Theile
uns mit der Zeit zu einer neuen Auflage ermun-
tern ſollte, daß ich alsdenn noch unterſchiedliche
einzuruͤcken noͤthig haben wuͤrde. Hernach habe
ich einige Reichsabſchiede und Buchdruckerord-
nungen, welche denen Buchdruckern von hohen
Potentaten, Kayſern, Koͤnigen Churfuͤrſten Fuͤr-
ſten und Herren ertheilet worden ſind, angehaͤngt.
Und dieſes habe ich deswegen gethan, damit man
ſo gleich mit einem Auge uͤberſehen koͤnne, was
in dem vornehmſten Orten von Teutſchland
kunſtgebraͤuchlich ſey. Vermuthlich wird dieſe
Bemuͤhung anch den Nutzen haben, daß man ſich
bey ſtreitigen Faͤllen darinnen Raths erhohlen
kan, wie weit dieſer, oder jener Punct, Rechtens
ſey. Ein Plaͤtzgen Raum verfuͤhrte mich, daß ich
des Herrn Paul Paters Fragen von der Buch-
druckerey angehaͤnget und mit Anmerckungen be-
gleitet habe. Dieſe Diſſertation hat man bis-
hero bey nahe mit allgemeinem Beyfall aufge-
nommen. Wie weit aber ſelbige einen Beyfall
verdiene, wird hoffentlich aus meinen Anmerck-
ungen erhellen. Nach dieſen allen folgt ein wohl-
eingerichtetes und vollſtaͤndiges Regiſter uͤber
beyde Theile zugleich. Weil ich aber glaubte die
Erkaͤnntnis der Buchſtaben alleine wuͤrde einem
Lehrbegierigen nicht viel helffen, wenn er nicht
auch gantze Woͤrter und Redens-Arten vor Au-
gen bekaͤme, ſo bin ich lange mit mir zu Rathe ge-
gangen, was ich hierzu erwehlen ſollte. Und ſie-
he da, ich gerathe unvermuthet auf das in viele
Sprachen uͤberſetzte Vater Unſer. Jch ließ ſel-
biges
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |