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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.

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Cap. 1. Von den Formaten.
prüfe sich selbst: So wird er Beweiß genug finden,
woferne er nur die Wahrheit bekennen will. Jch
weiß zwar wohl, daß einige an andern Leuten noch
viele Unvollkommenheiten bemercken, sich selbsten aber
vor höchst vollkommen halten; Jch weiß, aber auch
dieses, daß diese sich selbst nur allein klug dünckende
Leute ein heßliches Scheusaal in den Augen vernünf-
tiger Menschen sind. Vernünftige Menschen geste-
hen ihre Unvollkommenheiten freywillig zu. Sie be-
mühen sich aber mit allen Kräften immer vollkom-
mener zu werden.

Man wird es mir vor keine Schande auslegen,
wenn ich hier öffentlich bekenne, daß ich, nach der
Herausgabe meiner so nöthig als nützlichen Buch-
druckerkunst und Schriftgießerey,
bey einigen
Nebenstunden noch manches angemercket habe, daß
lehrbegiehrigen Gemüthern zu wissen nützlich und an-
genehm seyn wird.

Jch schäme mich nicht zu gestehen, daß sich
hier und da eine Schwachheit mit eingeschlichen hat.
Jch getröste mich aber einer geneigten Beurthei-
lung, da ich vor jetzo beschäftiget bin, alle Anmer-
ckungen, so ich nach und nach gesammlet, der
Welt vor Augen zu legen. Denn hiedurch werde ich
doch einige Lücken ausfüllen, die ich ehemals gema-
chet habe; Hiedurch werde ich doch einigen Fehltrit-
ten abhelffen, die ich ehedessen, ohne meine Schuld,
gethan habe; Kurtz: Hiedurch werde ich meine Buch-
druckerkunst
vollkommener machen, als sie ehedessen
gewesen ist. Jch gestehe also, daß auch ich die Wahr-
heit meines ersten Satzes, als ein Beyspiel, bezeuge:

Nichts

Cap. 1. Von den Formaten.
pruͤfe ſich ſelbſt: So wird er Beweiß genug finden,
woferne er nur die Wahrheit bekennen will. Jch
weiß zwar wohl, daß einige an andern Leuten noch
viele Unvollkommenheiten bemercken, ſich ſelbſten aber
vor hoͤchſt vollkommen halten; Jch weiß, aber auch
dieſes, daß dieſe ſich ſelbſt nur allein klug duͤnckende
Leute ein heßliches Scheuſaal in den Augen vernuͤnf-
tiger Menſchen ſind. Vernuͤnftige Menſchen geſte-
hen ihre Unvollkommenheiten freywillig zu. Sie be-
muͤhen ſich aber mit allen Kraͤften immer vollkom-
mener zu werden.

Man wird es mir vor keine Schande auslegen,
wenn ich hier oͤffentlich bekenne, daß ich, nach der
Herausgabe meiner ſo noͤthig als nuͤtzlichen Buch-
druckerkunſt und Schriftgießerey,
bey einigen
Nebenſtunden noch manches angemercket habe, daß
lehrbegiehrigen Gemuͤthern zu wiſſen nuͤtzlich und an-
genehm ſeyn wird.

Jch ſchaͤme mich nicht zu geſtehen, daß ſich
hier und da eine Schwachheit mit eingeſchlichen hat.
Jch getroͤſte mich aber einer geneigten Beurthei-
lung, da ich vor jetzo beſchaͤftiget bin, alle Anmer-
ckungen, ſo ich nach und nach geſammlet, der
Welt vor Augen zu legen. Denn hiedurch werde ich
doch einige Luͤcken ausfuͤllen, die ich ehemals gema-
chet habe; Hiedurch werde ich doch einigen Fehltrit-
ten abhelffen, die ich ehedeſſen, ohne meine Schuld,
gethan habe; Kurtz: Hiedurch werde ich meine Buch-
druckerkunſt
vollkommener machen, als ſie ehedeſſen
geweſen iſt. Jch geſtehe alſo, daß auch ich die Wahr-
heit meines erſten Satzes, als ein Beyſpiel, bezeuge:

Nichts
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[146/0220] Cap. 1. Von den Formaten. pruͤfe ſich ſelbſt: So wird er Beweiß genug finden, woferne er nur die Wahrheit bekennen will. Jch weiß zwar wohl, daß einige an andern Leuten noch viele Unvollkommenheiten bemercken, ſich ſelbſten aber vor hoͤchſt vollkommen halten; Jch weiß, aber auch dieſes, daß dieſe ſich ſelbſt nur allein klug duͤnckende Leute ein heßliches Scheuſaal in den Augen vernuͤnf- tiger Menſchen ſind. Vernuͤnftige Menſchen geſte- hen ihre Unvollkommenheiten freywillig zu. Sie be- muͤhen ſich aber mit allen Kraͤften immer vollkom- mener zu werden. Man wird es mir vor keine Schande auslegen, wenn ich hier oͤffentlich bekenne, daß ich, nach der Herausgabe meiner ſo noͤthig als nuͤtzlichen Buch- druckerkunſt und Schriftgießerey, bey einigen Nebenſtunden noch manches angemercket habe, daß lehrbegiehrigen Gemuͤthern zu wiſſen nuͤtzlich und an- genehm ſeyn wird. Jch ſchaͤme mich nicht zu geſtehen, daß ſich hier und da eine Schwachheit mit eingeſchlichen hat. Jch getroͤſte mich aber einer geneigten Beurthei- lung, da ich vor jetzo beſchaͤftiget bin, alle Anmer- ckungen, ſo ich nach und nach geſammlet, der Welt vor Augen zu legen. Denn hiedurch werde ich doch einige Luͤcken ausfuͤllen, die ich ehemals gema- chet habe; Hiedurch werde ich doch einigen Fehltrit- ten abhelffen, die ich ehedeſſen, ohne meine Schuld, gethan habe; Kurtz: Hiedurch werde ich meine Buch- druckerkunſt vollkommener machen, als ſie ehedeſſen geweſen iſt. Jch geſtehe alſo, daß auch ich die Wahr- heit meines erſten Satzes, als ein Beyſpiel, bezeuge: Nichts

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/220>, abgerufen am 21.11.2024.