[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.wohl eingerichteten Wörterbuchs. herr besorget, nemlich: er läßt das Pappier Buch-weiß abzählen und bey iedem Ries ein Zeichen ma- chen, damit der Drucker bey Feuchtung desselben die Abtheilung machen kan, er theilet als denn einen Ries in 2. Zeichen, zum Exempel wenn von einem Wercke 1000. Auflage, so macht er 4. und wenn 1500. Auflage 6. Zeichen, und so fort. Pappierzeichen, ist dasjenige Zeichen, welches der Periodus, ist ein Stück der Rede, welches einen Pflichtsnotul, der Buchdrucker auf hohen Schulen, Posiuliren, heist im Römischen Kirchenrecht, wenn wäh- O 2
wohl eingerichteten Woͤrterbuchs. herr beſorget, nemlich: er laͤßt das Pappier Buch-weiß abzaͤhlen und bey iedem Ries ein Zeichen ma- chen, damit der Drucker bey Feuchtung deſſelben die Abtheilung machen kan, er theilet als denn einen Ries in 2. Zeichen, zum Exempel wenn von einem Wercke 1000. Auflage, ſo macht er 4. und wenn 1500. Auflage 6. Zeichen, und ſo fort. Pappierzeichen, iſt dasjenige Zeichen, welches der Periodus, iſt ein Stuͤck der Rede, welches einen Pflichtsnotul, der Buchdrucker auf hohen Schulen, Poſiuliren, heiſt im Roͤmiſchen Kirchenrecht, wenn waͤh- O 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0297" n="211"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">wohl eingerichteten Woͤrterbuchs.</hi></fw><lb/> herr beſorget, nemlich: er laͤßt das Pappier Buch-<lb/> weiß abzaͤhlen und bey iedem Ries ein Zeichen ma-<lb/> chen, damit der Drucker bey Feuchtung deſſelben<lb/> die Abtheilung machen kan, er theilet als denn einen<lb/> Ries in 2. Zeichen, zum Exempel wenn von einem<lb/> Wercke 1000. Auflage, ſo macht er 4. und wenn<lb/> 1500. Auflage 6. Zeichen, und ſo fort.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Pappierzeichen</hi>, iſt dasjenige Zeichen, welches der<lb/> Pappiermacher bey jedem Rieß macht, und alſo 10.<lb/> ſolche Zeichen einen Ballen, und 15. einen und einen<lb/> halben Ballen ausmachen. Der Drucker theilet als-<lb/> denn bey dem umſchlagen einen Ries in 2. Theile, und<lb/> nennet iedes ein Zeichen, welches er in einer Stun-<lb/> de auf einer Seite drucket, und alſo in 2. Stunden<lb/> 500. Bogen vollendet.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Periodus</hi>, iſt ein Stuͤck der Rede, welches einen<lb/> vollkommenen Verſtand hat, und mit einem Punct<lb/> beſchloſſen wird, anzuzeigen, daß man daſelbſt ein<lb/> wenig innen halten ſolle.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Pflichtsnotul</hi>, der Buchdrucker auf hohen Schulen,<lb/> darunter ſie ſtehen, ſiehe die angehaͤngten <hi rendition="#fr">Buch-<lb/> druckerordnungen.</hi></p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Poſiuliren</hi>, heiſt im Roͤmiſchen Kirchenrecht, wenn<lb/> von denen, ſo das Wahlrecht haben, eine Perſon<lb/> zu einer hohen Kirchenwuͤrde begehret wuͤrde, wel-<lb/> cher nach dem vorgeſchriebenen Kirchen Geſetzen et-<lb/> was anklebet, um deßwillen ſie einer ordentlichen<lb/> Wahl nicht faͤhig iſt, als wenn ſie das erforderte<lb/> Alter noch nicht erreichet, oder ſchon eine Wuͤrde<lb/> hat, die bey einer andern nicht ſtehen kan. Ein ſol-<lb/> cher wird ein Poſtulirter Praͤlat, oder Biſchoff ge-<lb/> nennet, und wenn die Confirmation erfolgt, ſo tritt<lb/> er in die Wuͤrde mit eben dem Recht, als ob er er-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">O 2</fw><fw place="bottom" type="catch">waͤh-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [211/0297]
wohl eingerichteten Woͤrterbuchs.
herr beſorget, nemlich: er laͤßt das Pappier Buch-
weiß abzaͤhlen und bey iedem Ries ein Zeichen ma-
chen, damit der Drucker bey Feuchtung deſſelben
die Abtheilung machen kan, er theilet als denn einen
Ries in 2. Zeichen, zum Exempel wenn von einem
Wercke 1000. Auflage, ſo macht er 4. und wenn
1500. Auflage 6. Zeichen, und ſo fort.
Pappierzeichen, iſt dasjenige Zeichen, welches der
Pappiermacher bey jedem Rieß macht, und alſo 10.
ſolche Zeichen einen Ballen, und 15. einen und einen
halben Ballen ausmachen. Der Drucker theilet als-
denn bey dem umſchlagen einen Ries in 2. Theile, und
nennet iedes ein Zeichen, welches er in einer Stun-
de auf einer Seite drucket, und alſo in 2. Stunden
500. Bogen vollendet.
Periodus, iſt ein Stuͤck der Rede, welches einen
vollkommenen Verſtand hat, und mit einem Punct
beſchloſſen wird, anzuzeigen, daß man daſelbſt ein
wenig innen halten ſolle.
Pflichtsnotul, der Buchdrucker auf hohen Schulen,
darunter ſie ſtehen, ſiehe die angehaͤngten Buch-
druckerordnungen.
Poſiuliren, heiſt im Roͤmiſchen Kirchenrecht, wenn
von denen, ſo das Wahlrecht haben, eine Perſon
zu einer hohen Kirchenwuͤrde begehret wuͤrde, wel-
cher nach dem vorgeſchriebenen Kirchen Geſetzen et-
was anklebet, um deßwillen ſie einer ordentlichen
Wahl nicht faͤhig iſt, als wenn ſie das erforderte
Alter noch nicht erreichet, oder ſchon eine Wuͤrde
hat, die bey einer andern nicht ſtehen kan. Ein ſol-
cher wird ein Poſtulirter Praͤlat, oder Biſchoff ge-
nennet, und wenn die Confirmation erfolgt, ſo tritt
er in die Wuͤrde mit eben dem Recht, als ob er er-
waͤh-
O 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |