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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.

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Fortgesetzter Versuch eines

Die Schilde werden zusammen gesetzt, entweder
durch Zusammenfügung in Eins, da man allerley
beliebige Abschnitte in einen einigen gantzen macht,
davon schon gesagt ist; oder durch neben einander
setzung
, wenn um das Hauptschild kleinere Schild-
lein gemeiniglich in einem Circul, bisweilen auch wie
ein geschobenes Viereck, so man in der Mathesi
Rhombum
nennet, herumstehen. Siehe die V. Fig.
oder durch Einsetzung, wenn in das grosse Schild
kleinere eingesetzt werden. Siehe die VI. Fig. Diese
Einsetzung geschiehet meist in dem Mittelpuncte des
Schildes, das Mittelschildlein A. wiewohl es biswei-
len in der Ehrenstelle, selten zu unterst, oder auf den
Nabelpuncte aufliegt. Man hat auch dis zu bemer-
cken, daß dieses bisweilen noch ein anders in sich schlies-
set, welches die Frantzosen sur le tout du tout, die
Teutschen das Hertzschildlein benennen; B. oder durch
Zusammenbindung, wenn gantz verschiedene Schilde
durch Zwischenfugen beysammen hängen, zusammen
gehefte Schild; die man selten braucht; Siehe VIII. Fig.

Endlich durch Zusammenleimung, wenn zweye
gleichsam durch Leim verbunden sind, so, daß jedes
völlig, nicht aber das eine nur zum Theil sich denen
Augen zeiget, wie sonst gemeiniglich die Schilde ver-
ehlichter Personen sind; siehe die VIII. Fig. Dis
sey genung vom Schilde gesagt.

Von den Farben und Tincturen.

Durch die Farben und Tincturen verstehet man
die mancherley Vermischung der Metall-und anderer
Farben, wodurch die Bildung des Schildes darge-
stellet und unterschieden wird. Ausser Gold und Sil-
ber
bedienet man sich hier keines Metalls. Und man

zehlt
Fortgeſetzter Verſuch eines

Die Schilde werden zuſammen geſetzt, entweder
durch Zuſammenfuͤgung in Eins, da man allerley
beliebige Abſchnitte in einen einigen gantzen macht,
davon ſchon geſagt iſt; oder durch neben einander
ſetzung
, wenn um das Hauptſchild kleinere Schild-
lein gemeiniglich in einem Circul, bisweilen auch wie
ein geſchobenes Viereck, ſo man in der Matheſi
Rhombum
nennet, herumſtehen. Siehe die V. Fig.
oder durch Einſetzung, wenn in das groſſe Schild
kleinere eingeſetzt werden. Siehe die VI. Fig. Dieſe
Einſetzung geſchiehet meiſt in dem Mittelpuncte des
Schildes, das Mittelſchildlein A. wiewohl es biswei-
len in der Ehrenſtelle, ſelten zu unterſt, oder auf den
Nabelpuncte aufliegt. Man hat auch dis zu bemer-
cken, daß dieſes bisweilen noch ein anders in ſich ſchlieſ-
ſet, welches die Frantzoſen ſur le tout du tout, die
Teutſchen das Hertzſchildlein benennen; B. oder durch
Zuſammenbindung, wenn gantz verſchiedene Schilde
durch Zwiſchenfugen beyſammen haͤngen, zuſammen
gehefte Schild; die man ſelten braucht; Siehe VIII. Fig.

Endlich durch Zuſammenleimung, wenn zweye
gleichſam durch Leim verbunden ſind, ſo, daß jedes
voͤllig, nicht aber das eine nur zum Theil ſich denen
Augen zeiget, wie ſonſt gemeiniglich die Schilde ver-
ehlichter Perſonen ſind; ſiehe die VIII. Fig. Dis
ſey genung vom Schilde geſagt.

Von den Farben und Tincturen.

Durch die Farben und Tincturen verſtehet man
die mancherley Vermiſchung der Metall-und anderer
Farben, wodurch die Bildung des Schildes darge-
ſtellet und unterſchieden wird. Auſſer Gold und Sil-
ber
bedienet man ſich hier keines Metalls. Und man

zehlt
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[218/0306] Fortgeſetzter Verſuch eines Die Schilde werden zuſammen geſetzt, entweder durch Zuſammenfuͤgung in Eins, da man allerley beliebige Abſchnitte in einen einigen gantzen macht, davon ſchon geſagt iſt; oder durch neben einander ſetzung, wenn um das Hauptſchild kleinere Schild- lein gemeiniglich in einem Circul, bisweilen auch wie ein geſchobenes Viereck, ſo man in der Matheſi Rhombum nennet, herumſtehen. Siehe die V. Fig. oder durch Einſetzung, wenn in das groſſe Schild kleinere eingeſetzt werden. Siehe die VI. Fig. Dieſe Einſetzung geſchiehet meiſt in dem Mittelpuncte des Schildes, das Mittelſchildlein A. wiewohl es biswei- len in der Ehrenſtelle, ſelten zu unterſt, oder auf den Nabelpuncte aufliegt. Man hat auch dis zu bemer- cken, daß dieſes bisweilen noch ein anders in ſich ſchlieſ- ſet, welches die Frantzoſen ſur le tout du tout, die Teutſchen das Hertzſchildlein benennen; B. oder durch Zuſammenbindung, wenn gantz verſchiedene Schilde durch Zwiſchenfugen beyſammen haͤngen, zuſammen gehefte Schild; die man ſelten braucht; Siehe VIII. Fig. Endlich durch Zuſammenleimung, wenn zweye gleichſam durch Leim verbunden ſind, ſo, daß jedes voͤllig, nicht aber das eine nur zum Theil ſich denen Augen zeiget, wie ſonſt gemeiniglich die Schilde ver- ehlichter Perſonen ſind; ſiehe die VIII. Fig. Dis ſey genung vom Schilde geſagt. Von den Farben und Tincturen. Durch die Farben und Tincturen verſtehet man die mancherley Vermiſchung der Metall-und anderer Farben, wodurch die Bildung des Schildes darge- ſtellet und unterſchieden wird. Auſſer Gold und Sil- ber bedienet man ſich hier keines Metalls. Und man zehlt

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/306>, abgerufen am 22.11.2024.