[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.Kurtzgefaßte Nachricht, die göttliche Vorsorge, daß er mit derselben, Nah-mens Maria Catharina Godiche, eine gebohrne Meyrin, ein Christliches Ehe-Verbindniß eingieng, welches den 12.. Martii 1720. vermittelst Priesterlicher Copulation bestätiget wurde; Und also wurde er nun Herr und Besitzer von seines Herrn Vorfahrens auf- gerichteten Buchdruckerey. Mit seiner durch Gottes Gnade noch lebenden Frau Eheliebste hat er in ver- gnügter Ehe zwey Kinder einen Sohn und eine Toch- ter gezeuget, davon der Sohn Nicolaus Christia- nus Höpffner nur noch am Leben ist, der bey sei- nem Herrn Vater die Buchdruckerkunst erlernet hat. Die Tochter aber hat bald nach der Gebuhrt das Zeitliche verlassen. Als 1711. die Königliche Resi- dentz-Stadt Coppenhagen die Contagion betraf, so waren die meisten rechtgelernten und postulirten Buchdrucker Herren daselbst mit verstorben, weswe- gen auch der guten Ordnung wegen eingerichtete Kunst- gebrauch daselbst gantz verfallen war. Unfer Herr Höpffner war demnach der erste, welcher denselben wieder einführte, wodurch er den bishero verdunckel- ten Glantz der edlen Buchdruckerey in Dännemarck wieder empor brachte. Ob nun gleich dieses viel Ver- druß und Kosten verursachte, so hat doch die Gerech- tigkeit ein so wohl gemeyntes Absehen bis hieher der- gestalt beschützet, daß die Buchdrucker-Officinen da- bey in gutem Flohr stehen. Jm Jahr 1728 mußte er ebenfalls das betrübte Schicksal, welches die Kö- nigliche Residentz-Stadt Coppenhagen vermittelst einer hefftigen Feuers-Brunst betraf, mit nicht we- nigem Verlust empfinden; Jndem er dabey 2 Häu- ser mit allen Hauß-Geräthe, eine schöne Druckerey und einen kostbahren Verlag von Büchern im Rauch ver-
Kurtzgefaßte Nachricht, die goͤttliche Vorſorge, daß er mit derſelben, Nah-mens Maria Catharina Godiche, eine gebohrne Meyrin, ein Chriſtliches Ehe-Verbindniß eingieng, welches den 12.. Martii 1720. vermittelſt Prieſterlicher Copulation beſtaͤtiget wurde; Und alſo wurde er nun Herr und Beſitzer von ſeines Herrn Vorfahrens auf- gerichteten Buchdruckerey. Mit ſeiner durch Gottes Gnade noch lebenden Frau Eheliebſte hat er in ver- gnuͤgter Ehe zwey Kinder einen Sohn und eine Toch- ter gezeuget, davon der Sohn Nicolaus Chriſtia- nus Hoͤpffner nur noch am Leben iſt, der bey ſei- nem Herrn Vater die Buchdruckerkunſt erlernet hat. Die Tochter aber hat bald nach der Gebuhrt das Zeitliche verlaſſen. Als 1711. die Koͤnigliche Reſi- dentz-Stadt Coppenhagen die Contagion betraf, ſo waren die meiſten rechtgelernten und poſtulirten Buchdrucker Herren daſelbſt mit verſtorben, weswe- gen auch der guten Ordnung wegen eingerichtete Kunſt- gebrauch daſelbſt gantz verfallen war. Unfer Herr Hoͤpffner war demnach der erſte, welcher denſelben wieder einfuͤhrte, wodurch er den bishero verdunckel- ten Glantz der edlen Buchdruckerey in Daͤnnemarck wieder empor brachte. Ob nun gleich dieſes viel Ver- druß und Koſten verurſachte, ſo hat doch die Gerech- tigkeit ein ſo wohl gemeyntes Abſehen bis hieher der- geſtalt beſchuͤtzet, daß die Buchdrucker-Officinen da- bey in gutem Flohr ſtehen. Jm Jahr 1728 mußte er ebenfalls das betruͤbte Schickſal, welches die Koͤ- nigliche Reſidentz-Stadt Coppenhagen vermittelſt einer hefftigen Feuers-Brunſt betraf, mit nicht we- nigem Verluſt empfinden; Jndem er dabey 2 Haͤu- ſer mit allen Hauß-Geraͤthe, eine ſchoͤne Druckerey und einen koſtbahren Verlag von Buͤchern im Rauch ver-
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Kurtzgefaßte Nachricht,
die goͤttliche Vorſorge, daß er mit derſelben, Nah-
mens Maria Catharina Godiche, eine gebohrne
Meyrin, ein Chriſtliches Ehe-Verbindniß eingieng,
welches den 12.. Martii 1720. vermittelſt Prieſterlicher
Copulation beſtaͤtiget wurde; Und alſo wurde er nun
Herr und Beſitzer von ſeines Herrn Vorfahrens auf-
gerichteten Buchdruckerey. Mit ſeiner durch Gottes
Gnade noch lebenden Frau Eheliebſte hat er in ver-
gnuͤgter Ehe zwey Kinder einen Sohn und eine Toch-
ter gezeuget, davon der Sohn Nicolaus Chriſtia-
nus Hoͤpffner nur noch am Leben iſt, der bey ſei-
nem Herrn Vater die Buchdruckerkunſt erlernet hat.
Die Tochter aber hat bald nach der Gebuhrt das
Zeitliche verlaſſen. Als 1711. die Koͤnigliche Reſi-
dentz-Stadt Coppenhagen die Contagion betraf,
ſo waren die meiſten rechtgelernten und poſtulirten
Buchdrucker Herren daſelbſt mit verſtorben, weswe-
gen auch der guten Ordnung wegen eingerichtete Kunſt-
gebrauch daſelbſt gantz verfallen war. Unfer Herr
Hoͤpffner war demnach der erſte, welcher denſelben
wieder einfuͤhrte, wodurch er den bishero verdunckel-
ten Glantz der edlen Buchdruckerey in Daͤnnemarck
wieder empor brachte. Ob nun gleich dieſes viel Ver-
druß und Koſten verurſachte, ſo hat doch die Gerech-
tigkeit ein ſo wohl gemeyntes Abſehen bis hieher der-
geſtalt beſchuͤtzet, daß die Buchdrucker-Officinen da-
bey in gutem Flohr ſtehen. Jm Jahr 1728 mußte
er ebenfalls das betruͤbte Schickſal, welches die Koͤ-
nigliche Reſidentz-Stadt Coppenhagen vermittelſt
einer hefftigen Feuers-Brunſt betraf, mit nicht we-
nigem Verluſt empfinden; Jndem er dabey 2 Haͤu-
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Zitationshilfe: | [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/32>, abgerufen am 16.07.2024. |