[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.abgeschafft werden sollen. Zum andern soll keinem Buchdrucker zu- Jn dem andern aber lautet §. 6. Tit. XXXV. So ordnen und setzen Wir nochmals, daß im gantzen Rö- VI. Kayser Rudolphs des andern, Constitution von Visitation der Druckereyen und Büchern den 15. Mart. 1608. Wir Rudolph der Andere von GOttes Gnaden erwähl- nen
abgeſchafft werden ſollen. Zum andern ſoll keinem Buchdrucker zu- Jn dem andern aber lautet §. 6. Tit. XXXV. So ordnen und ſetzen Wir nochmals, daß im gantzen Roͤ- VI. Kayſer Rudolphs des andern, Conſtitution von Viſitation der Druckereyen und Buͤchern den 15. Mart. 1608. Wir Rudolph der Andere von GOttes Gnaden erwaͤhl- nen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0324"/> abgeſchafft werden ſollen. Zum andern ſoll keinem Buchdrucker zu-<lb/> gelaſſen werden, der nicht zuvorderſt von ſeiner Obrigkeit, da er<lb/> haͤußlich ſitzt, darzu redlich, ehrbar, und allerding tuͤglich er-<lb/> kannt, auch daſelbſt mit ſonderm leiblichen Eyd beladen in ſei-<lb/> nem drucken, ietzigen und andern Reichs Abſchieden, ſich ge-<lb/> maͤß zu verhalten. Zum dritten, ſollen einem jeden alle laͤſter-<lb/> liche Buͤcher, Schrifften, und Gedicht, im Druck zu ge-<lb/> ben oder zu drucken, durchaus bey Hoher Straff ſo wohl<lb/> Verluſt der Buͤcher und Druckereyen verbothen ſeyn. Zum<lb/> vierdten, ſoll keiner etwas zu drucken Macht haben, das nicht<lb/> zuvor von ſeiner Obrigkeit erſehen, und alſo zu drucken ihm er-<lb/> laubet waͤre. Zum fuͤnfften, ſoll derſelbe alsdann auch des<lb/> Dichters oder Autoris, gleichfalls ſeinen Nahmen und Zunah-<lb/> men, die Stadt und Jahrzahl darzu ſetzen. Siehe <hi rendition="#fr">Reichs-<lb/> abſchiede</hi>, pag. 622.</p><lb/> <p> <hi rendition="#fr">Jn dem andern aber lautet §. 6. <hi rendition="#aq">Tit. XXXV.</hi><lb/><hi rendition="#et">alſo:</hi></hi> </p><lb/> <p>So ordnen und ſetzen Wir nochmals, daß im gantzen Roͤ-<lb/> miſchen Reich die Buchdruckereyen an keinen andern Oertern,<lb/> dann in denen Staͤdten, da Churfuͤrſten und Fuͤrſten ihre ge-<lb/> woͤhnliche Hofhaltung haben, oder da Univerſitates ſind, oder<lb/> in anſehenlichen Reichs-Staͤdten verſtattet, aber ſonſten alle<lb/> Winckeldruckereyen geſtracks abgeſchafft werden ſollen; Deß-<lb/> gleichen ſoll auch keinem Buchdrucker zugelaßen werden, der nicht<lb/> zuvorderſt von ſeiner Obrigkeit, darunter er haͤußlich ſitzt, dar-<lb/> zu redlich ehrbar und allerdings tuͤglich erkannt, auch daſelbſt<lb/> mit ſonderlichem leiblichen Eyd beladen iſt, an ſeinem Drucken<lb/> ſich obberuͤhrten ietzigen und kuͤnfftigen Reichsabſchieden ge-<lb/> maͤß zu erzeigen, und ſich aller laͤſterlichen und ſchmaͤhlichen Buͤ-<lb/> cher, Gemaͤhld und Gedicht, gaͤntzlich zu enthalten. Siehe<lb/><hi rendition="#fr">Reichsabſchiede</hi> p. 691.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">VI.</hi><lb/> Kayſer Rudolphs des andern, Conſtitution<lb/> von Viſitation der Druckereyen und Buͤchern<lb/> den <hi rendition="#g">15</hi>. Mart. <hi rendition="#g">1608</hi>.</hi> </head><lb/> <p>Wir Rudolph der Andere von GOttes Gnaden erwaͤhl-<lb/> ter Roͤmiſcher Kayſer, ꝛc. Ehrſam liebe Andaͤchti-<lb/> ge, auch Gelehrter lieber Getreuer, mit was gemei-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0324]
abgeſchafft werden ſollen. Zum andern ſoll keinem Buchdrucker zu-
gelaſſen werden, der nicht zuvorderſt von ſeiner Obrigkeit, da er
haͤußlich ſitzt, darzu redlich, ehrbar, und allerding tuͤglich er-
kannt, auch daſelbſt mit ſonderm leiblichen Eyd beladen in ſei-
nem drucken, ietzigen und andern Reichs Abſchieden, ſich ge-
maͤß zu verhalten. Zum dritten, ſollen einem jeden alle laͤſter-
liche Buͤcher, Schrifften, und Gedicht, im Druck zu ge-
ben oder zu drucken, durchaus bey Hoher Straff ſo wohl
Verluſt der Buͤcher und Druckereyen verbothen ſeyn. Zum
vierdten, ſoll keiner etwas zu drucken Macht haben, das nicht
zuvor von ſeiner Obrigkeit erſehen, und alſo zu drucken ihm er-
laubet waͤre. Zum fuͤnfften, ſoll derſelbe alsdann auch des
Dichters oder Autoris, gleichfalls ſeinen Nahmen und Zunah-
men, die Stadt und Jahrzahl darzu ſetzen. Siehe Reichs-
abſchiede, pag. 622.
Jn dem andern aber lautet §. 6. Tit. XXXV.
alſo:
So ordnen und ſetzen Wir nochmals, daß im gantzen Roͤ-
miſchen Reich die Buchdruckereyen an keinen andern Oertern,
dann in denen Staͤdten, da Churfuͤrſten und Fuͤrſten ihre ge-
woͤhnliche Hofhaltung haben, oder da Univerſitates ſind, oder
in anſehenlichen Reichs-Staͤdten verſtattet, aber ſonſten alle
Winckeldruckereyen geſtracks abgeſchafft werden ſollen; Deß-
gleichen ſoll auch keinem Buchdrucker zugelaßen werden, der nicht
zuvorderſt von ſeiner Obrigkeit, darunter er haͤußlich ſitzt, dar-
zu redlich ehrbar und allerdings tuͤglich erkannt, auch daſelbſt
mit ſonderlichem leiblichen Eyd beladen iſt, an ſeinem Drucken
ſich obberuͤhrten ietzigen und kuͤnfftigen Reichsabſchieden ge-
maͤß zu erzeigen, und ſich aller laͤſterlichen und ſchmaͤhlichen Buͤ-
cher, Gemaͤhld und Gedicht, gaͤntzlich zu enthalten. Siehe
Reichsabſchiede p. 691.
VI.
Kayſer Rudolphs des andern, Conſtitution
von Viſitation der Druckereyen und Buͤchern
den 15. Mart. 1608.
Wir Rudolph der Andere von GOttes Gnaden erwaͤhl-
ter Roͤmiſcher Kayſer, ꝛc. Ehrſam liebe Andaͤchti-
ge, auch Gelehrter lieber Getreuer, mit was gemei-
nen
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