[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.Cap. I. Verzeichniß nicht suchen kan. Von Buchdruckern ließt man etwasweniges, welchen doch weit eher ein Platz gehöret hättte, wenn man ja schon öfters gedruckte Lebens- beschreibungen, als Anmerckungen über ein Gedich- te, noch einmal hätte wollen drucken lassen. Hier- auf folgt eine historische Nachricht von Erfindung der edlen Buchdruckerkunst, derselben Vermehrung und Ausbreitung. Dieses ist weit besser gerathen. Un- terdessen hat er sich hier und da eines gewissen Bu- ches bedienet, welches er nicht genennet, ob er gleich etliche Stellen von Wort zu Wort daraus entlehnet. Jch habe es gar bald gemerckt, ich will es aber auch nicht nennen. Zum Beschluß hat Johann Michael Funcke Buchhändler und Universitäts-Buchdrucker in Erfurth ein Lob- und Danckgedichte auf das dritte Jubelfest wegen Erfindung der Buchdruckerey als eine Beylage hinzu gefüget. Das letzte Stück, nemlich die Anleitung von Form- und Stahlschnei- den, welches von einem Freund (vermuthlich Herrn Funcken) löblicher Künste verfertiget worden, ist das beste in dem gantzen Buch. Nur das Titelblatt will mir nicht gefallen, weil es schon verschiedene mal ge- braucht, z. E bey der Bilder-Geographie, und daher gantz abgenutzt erscheinet. Ob aber die angegebenen Kunstgriffe alle richtig sind, überlasse ich den Formen- schneidern und Schriftgiesern zu beurtheilen, weil ich diese Kunst nicht verstehe. §. XXXVII. Wenn ich eintzelne, oder auch zusammengedruckte sig.
Cap. I. Verzeichniß nicht ſuchen kan. Von Buchdruckern ließt man etwasweniges, welchen doch weit eher ein Platz gehoͤret haͤttte, wenn man ja ſchon oͤfters gedruckte Lebens- beſchreibungen, als Anmerckungen uͤber ein Gedich- te, noch einmal haͤtte wollen drucken laſſen. Hier- auf folgt eine hiſtoriſche Nachricht von Erfindung der edlen Buchdruckerkunſt, derſelben Vermehrung und Ausbreitung. Dieſes iſt weit beſſer gerathen. Un- terdeſſen hat er ſich hier und da eines gewiſſen Bu- ches bedienet, welches er nicht genennet, ob er gleich etliche Stellen von Wort zu Wort daraus entlehnet. Jch habe es gar bald gemerckt, ich will es aber auch nicht nennen. Zum Beſchluß hat Johann Michael Funcke Buchhaͤndler und Univerſitaͤts-Buchdrucker in Erfurth ein Lob- und Danckgedichte auf das dritte Jubelfeſt wegen Erfindung der Buchdruckerey als eine Beylage hinzu gefuͤget. Das letzte Stuͤck, nemlich die Anleitung von Form- und Stahlſchnei- den, welches von einem Freund (vermuthlich Herrn Funcken) loͤblicher Kuͤnſte verfertiget worden, iſt das beſte in dem gantzen Buch. Nur das Titelblatt will mir nicht gefallen, weil es ſchon verſchiedene mal ge- braucht, z. E bey der Bilder-Geographie, und daher gantz abgenutzt erſcheinet. Ob aber die angegebenen Kunſtgriffe alle richtig ſind, uͤberlaſſe ich den Formen- ſchneidern und Schriftgieſern zu beurtheilen, weil ich dieſe Kunſt nicht verſtehe. §. XXXVII. Wenn ich eintzelne, oder auch zuſammengedruckte ſig.
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Cap. I. Verzeichniß
nicht ſuchen kan. Von Buchdruckern ließt man etwas
weniges, welchen doch weit eher ein Platz gehoͤret
haͤttte, wenn man ja ſchon oͤfters gedruckte Lebens-
beſchreibungen, als Anmerckungen uͤber ein Gedich-
te, noch einmal haͤtte wollen drucken laſſen. Hier-
auf folgt eine hiſtoriſche Nachricht von Erfindung der
edlen Buchdruckerkunſt, derſelben Vermehrung und
Ausbreitung. Dieſes iſt weit beſſer gerathen. Un-
terdeſſen hat er ſich hier und da eines gewiſſen Bu-
ches bedienet, welches er nicht genennet, ob er gleich
etliche Stellen von Wort zu Wort daraus entlehnet.
Jch habe es gar bald gemerckt, ich will es aber auch
nicht nennen. Zum Beſchluß hat Johann Michael
Funcke Buchhaͤndler und Univerſitaͤts-Buchdrucker
in Erfurth ein Lob- und Danckgedichte auf das dritte
Jubelfeſt wegen Erfindung der Buchdruckerey als
eine Beylage hinzu gefuͤget. Das letzte Stuͤck,
nemlich die Anleitung von Form- und Stahlſchnei-
den, welches von einem Freund (vermuthlich Herrn
Funcken) loͤblicher Kuͤnſte verfertiget worden, iſt das
beſte in dem gantzen Buch. Nur das Titelblatt will
mir nicht gefallen, weil es ſchon verſchiedene mal ge-
braucht, z. E bey der Bilder-Geographie, und daher
gantz abgenutzt erſcheinet. Ob aber die angegebenen
Kunſtgriffe alle richtig ſind, uͤberlaſſe ich den Formen-
ſchneidern und Schriftgieſern zu beurtheilen, weil ich
dieſe Kunſt nicht verſtehe.
§. XXXVII.
Wenn ich eintzelne, oder auch zuſammengedruckte
Gedichte nach meiner bisherigen Art haͤtte anfuͤhren
wollen, ſo haͤtte ich leichtlich noch etliche Blaͤtter an-
fuͤllen koͤnnen. Alleine, ich halte dieſes vor uͤberfluͤſ-
ſig.
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