oder Jenson und seinem Correctori? Niemand un- ter der Sonnen wird Jenson die Wissenschaft seines Vaterlandes absprechen. Und wer wollte glauben Omnibonus, Jensons Corrector, hät- te nicht gewußt, wo sein Patron her wäre. Nun überlasse ich mich dem schärfsten Urtheil eines ver- nünftigen Lesers, und ich bin überzeugt, daß der Beyfall vor mich ausfallen muß.
"Jch habe mich bemühet, ein mehreres von diesem "Jensön zu erfahren, und habe gefunden, daß Omni- "bonus, ein Jtaliäner, in Epistola ad Episcopum "Bellunensem Editioni Quinctiliani Venet. 1471. per "Nicol. Jenson, praefixa, welche Michael Maittaire "in Annal. Typogr. Tom. I. p. 6. anführt, folgen- "der massen von ihm redet: Accedebant iustae pre- "ces Nicol. Jenson Gallici (cur ni Danici) (weil er "keiner gewesen) vt vere dicam Daedali, (alterius "hat man aus Versehen weggelassen) qui librarioe "artis mirabilis inuentor, non vt scribuntur calamo "libri, sed veluti gemma imprimuntur ac prope "sigillo, primus omnium ingeniose monstrauit: "vt huic viro, qui de re litteraria tam bene meruit, "vt nemo sit, qui non sauere summopere debeat. Id- "circo non difficulter impetrauit, vt non solum "hoc opus, (Quintilianum) verum etiam utramque "Ciceronis artem corrigerem.
3. Anmerckung.
Daß sich Herr Wadskiär sehr bemüht habe, ein mehrers von Jenson zu finden, kommt mir gar nicht wahrscheinlich vor, indem er ja weiter
nichts
G 2
die Buchdruckerkunſt erfunden.
oder Jenſon und ſeinem Correctori? Niemand un- ter der Sonnen wird Jenſon die Wiſſenſchaft ſeines Vaterlandes abſprechen. Und wer wollte glauben Omnibonus, Jenſons Corrector, haͤt- te nicht gewußt, wo ſein Patron her waͤre. Nun uͤberlaſſe ich mich dem ſchaͤrfſten Urtheil eines ver- nuͤnftigen Leſers, und ich bin uͤberzeugt, daß der Beyfall vor mich ausfallen muß.
„Jch habe mich bemuͤhet, ein mehreres von dieſem „Jenſoͤn zu erfahren, und habe gefunden, daß Omni- „bonus, ein Jtaliaͤner, in Epiſtola ad Epiſcopum „Bellunenſem Editioni Quinctiliani Venet. 1471. per „Nicol. Jenſon, præfixa, welche Michael Maittaire „in Annal. Typogr. Tom. I. p. 6. anfuͤhrt, folgen- „der maſſen von ihm redet: Accedebant iuſtæ pre- „ces Nicol. Jenſon Gallici (cur ni Danici) (weil er „keiner geweſen) vt vere dicam Dædali, (alterius „hat man aus Verſehen weggelaſſen) qui librariœ „artis mirabilis inuentor, non vt ſcribuntur calamo „libri, ſed veluti gemma imprimuntur ac prope „ſigillo, primus omnium ingenioſe monſtrauit: „vt huic viro, qui de re litteraria tam bene meruit, „vt nemo ſit, qui non ſauere ſummopere debeat. Id- „circo non difficulter impetrauit, vt non ſolum „hoc opus, (Quintilianum) verum etiam utramque „Ciceronis artem corrigerem.
3. Anmerckung.
Daß ſich Herr Wadſkiaͤr ſehr bemuͤht habe, ein mehrers von Jenſon zu finden, kommt mir gar nicht wahrſcheinlich vor, indem er ja weiter
nichts
G 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><floatingText><body><p><pbfacs="#f0135"n="99"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">die Buchdruckerkunſt erfunden.</hi></fw><lb/>
oder <hirendition="#fr">Jenſon</hi> und ſeinem Correctori? Niemand un-<lb/>
ter der Sonnen wird <hirendition="#fr">Jenſon</hi> die Wiſſenſchaft<lb/>ſeines Vaterlandes abſprechen. Und wer wollte<lb/>
glauben <hirendition="#fr">Omnibonus, Jenſons</hi> Corrector, haͤt-<lb/>
te nicht gewußt, wo ſein Patron her waͤre. Nun<lb/>
uͤberlaſſe ich mich dem ſchaͤrfſten Urtheil eines ver-<lb/>
nuͤnftigen Leſers, und ich bin uͤberzeugt, daß der<lb/>
Beyfall vor mich ausfallen muß.</p></body></floatingText><lb/><cit><quote>„Jch habe mich bemuͤhet, ein mehreres von dieſem<lb/>„<hirendition="#fr">Jenſoͤn</hi> zu erfahren, und habe gefunden, daß <hirendition="#fr">Omni-<lb/>„bonus,</hi> ein Jtaliaͤner, <hirendition="#aq">in Epiſtola ad Epiſcopum<lb/>„Bellunenſem Editioni Quinctiliani Venet. 1471. per<lb/>„<hirendition="#i">Nicol. Jenſon</hi>, præfixa,</hi> welche <hirendition="#aq">Michael Maittaire<lb/>„in Annal. Typogr. Tom. I. p.</hi> 6. anfuͤhrt, folgen-<lb/>„der maſſen von ihm redet: <hirendition="#aq">Accedebant iuſtæ pre-<lb/>„ces <hirendition="#i">Nicol. Jenſon</hi> Gallici (cur ni Danici)</hi> (weil er<lb/>„keiner geweſen) <hirendition="#aq">vt vere dicam Dædali, (<hirendition="#i">alterius</hi></hi><lb/>„hat man aus Verſehen weggelaſſen) <hirendition="#aq">qui <hirendition="#i">librariœ<lb/>„artis mirabilis inuentor</hi>, non vt ſcribuntur calamo<lb/>„libri, ſed veluti gemma imprimuntur ac prope<lb/>„ſigillo, primus omnium ingenioſe monſtrauit:<lb/>„vt huic viro, qui de re litteraria tam bene meruit,<lb/>„vt nemo ſit, qui non ſauere ſummopere debeat. Id-<lb/>„circo non difficulter impetrauit, vt non ſolum<lb/>„hoc opus, (Quintilianum) verum etiam utramque<lb/>„Ciceronis artem corrigerem.</hi></quote></cit><lb/><floatingText><body><head><hirendition="#c"><hirendition="#b">3. Anmerckung.</hi></hi></head><lb/><p>Daß ſich Herr <hirendition="#fr">Wadſkiaͤr</hi>ſehr bemuͤht habe,<lb/>
ein mehrers von <hirendition="#fr">Jenſon</hi> zu finden, kommt mir<lb/>
gar nicht wahrſcheinlich vor, indem er ja weiter<lb/><fwplace="bottom"type="sig">G 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">nichts</fw><lb/></p></body></floatingText></div></div></div></body></text></TEI>
[99/0135]
die Buchdruckerkunſt erfunden.
oder Jenſon und ſeinem Correctori? Niemand un-
ter der Sonnen wird Jenſon die Wiſſenſchaft
ſeines Vaterlandes abſprechen. Und wer wollte
glauben Omnibonus, Jenſons Corrector, haͤt-
te nicht gewußt, wo ſein Patron her waͤre. Nun
uͤberlaſſe ich mich dem ſchaͤrfſten Urtheil eines ver-
nuͤnftigen Leſers, und ich bin uͤberzeugt, daß der
Beyfall vor mich ausfallen muß.
„Jch habe mich bemuͤhet, ein mehreres von dieſem
„Jenſoͤn zu erfahren, und habe gefunden, daß Omni-
„bonus, ein Jtaliaͤner, in Epiſtola ad Epiſcopum
„Bellunenſem Editioni Quinctiliani Venet. 1471. per
„Nicol. Jenſon, præfixa, welche Michael Maittaire
„in Annal. Typogr. Tom. I. p. 6. anfuͤhrt, folgen-
„der maſſen von ihm redet: Accedebant iuſtæ pre-
„ces Nicol. Jenſon Gallici (cur ni Danici) (weil er
„keiner geweſen) vt vere dicam Dædali, (alterius
„hat man aus Verſehen weggelaſſen) qui librariœ
„artis mirabilis inuentor, non vt ſcribuntur calamo
„libri, ſed veluti gemma imprimuntur ac prope
„ſigillo, primus omnium ingenioſe monſtrauit:
„vt huic viro, qui de re litteraria tam bene meruit,
„vt nemo ſit, qui non ſauere ſummopere debeat. Id-
„circo non difficulter impetrauit, vt non ſolum
„hoc opus, (Quintilianum) verum etiam utramque
„Ciceronis artem corrigerem.
3. Anmerckung.
Daß ſich Herr Wadſkiaͤr ſehr bemuͤht habe,
ein mehrers von Jenſon zu finden, kommt mir
gar nicht wahrſcheinlich vor, indem er ja weiter
nichts
G 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/135>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.