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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

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Cap. IV. Ausführliche Nachricht
der Orden der Buchdrucker aber, durch den Academi-
schen Provisionsverwalter Herrn Falcken ebenfalls
durch einem mit Silber beschlagenen Marschallsstab,
an welchem ein grünes Band zu sehen, als Marschäl-
len aufgeführet. Wegen der Menge in mehr als 1000.
Menschen bestehenden Zuschauer, und den daher ge-
wiß zu vermuthenden ohnabwändigen Gedränge
gieng die Proceßion über den Collegenhof durch da-
sige Kirchenthüre.

Drauf wurde unter Trompeten und Paucken-
schall, Orgel und andern Jnstrumenten, die Solen-
nität in der Collegenkirche eröffnet, und die darzu
verfertigte Cantata vernemlich abgesungen, so eben-
falls mit Trompeten und Paucken auch vielen an-
dern musicalischen Jnstrumenten verherrlichet wurde.
Damit nun diese desto besser vernommen werden
konnte, so wurde solche abgedruckt, an die Proceßion
ordentlich ausgetheilet, hernach aber auch an die in
grosser Menge bey diesem Actu Oratorio erschienene
Herren Studenten häufig ausgegeben. Nach Endi-
gung des ersten Theils der Cantata erschien Herr
Johann Christian Stock, Philos. und Med Doct.
wie auch bey dieser Hochlöblichen Academie P. P.
auf dem Catheder, und hielte daselbst die von gedach-
ten Orden der Buchdrucker ausgebetene Rede, mit
vielem Beyfall derer Anwesenden, in teutscher Spra-
che. Worauf der übrige Theil der Cantata den
Schluß machte.

Nach deren Endigung traten die Herren Mar-
schälle wiederum hervor, und führten beyderseits Cor-
pora, nicht, wie Eingangs gedacht, durch die kleinere,
sondern durch die grosse Kirchthüre hinaus. Unter-
wegens wurde in die, für das Armuth aufgesetzte

Be-

Cap. IV. Ausfuͤhrliche Nachricht
der Orden der Buchdrucker aber, durch den Academi-
ſchen Proviſionsverwalter Herrn Falcken ebenfalls
durch einem mit Silber beſchlagenen Marſchallsſtab,
an welchem ein gruͤnes Band zu ſehen, als Marſchaͤl-
len aufgefuͤhret. Wegen der Menge in mehr als 1000.
Menſchen beſtehenden Zuſchauer, und den daher ge-
wiß zu vermuthenden ohnabwaͤndigen Gedraͤnge
gieng die Proceßion uͤber den Collegenhof durch da-
ſige Kirchenthuͤre.

Drauf wurde unter Trompeten und Paucken-
ſchall, Orgel und andern Jnſtrumenten, die Solen-
nitaͤt in der Collegenkirche eroͤffnet, und die darzu
verfertigte Cantata vernemlich abgeſungen, ſo eben-
falls mit Trompeten und Paucken auch vielen an-
dern muſicaliſchen Jnſtrumenten verherrlichet wurde.
Damit nun dieſe deſto beſſer vernommen werden
konnte, ſo wurde ſolche abgedruckt, an die Proceßion
ordentlich ausgetheilet, hernach aber auch an die in
groſſer Menge bey dieſem Actu Oratorio erſchienene
Herren Studenten haͤufig ausgegeben. Nach Endi-
gung des erſten Theils der Cantata erſchien Herr
Johann Chriſtian Stock, Philoſ. und Med Doct.
wie auch bey dieſer Hochloͤblichen Academie P. P.
auf dem Catheder, und hielte daſelbſt die von gedach-
ten Orden der Buchdrucker ausgebetene Rede, mit
vielem Beyfall derer Anweſenden, in teutſcher Spra-
che. Worauf der uͤbrige Theil der Cantata den
Schluß machte.

Nach deren Endigung traten die Herren Mar-
ſchaͤlle wiederum hervor, und fuͤhrten beyderſeits Cor-
pora, nicht, wie Eingangs gedacht, durch die kleinere,
ſondern durch die groſſe Kirchthuͤre hinaus. Unter-
wegens wurde in die, fuͤr das Armuth aufgeſetzte

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[190/0231] Cap. IV. Ausfuͤhrliche Nachricht der Orden der Buchdrucker aber, durch den Academi- ſchen Proviſionsverwalter Herrn Falcken ebenfalls durch einem mit Silber beſchlagenen Marſchallsſtab, an welchem ein gruͤnes Band zu ſehen, als Marſchaͤl- len aufgefuͤhret. Wegen der Menge in mehr als 1000. Menſchen beſtehenden Zuſchauer, und den daher ge- wiß zu vermuthenden ohnabwaͤndigen Gedraͤnge gieng die Proceßion uͤber den Collegenhof durch da- ſige Kirchenthuͤre. Drauf wurde unter Trompeten und Paucken- ſchall, Orgel und andern Jnſtrumenten, die Solen- nitaͤt in der Collegenkirche eroͤffnet, und die darzu verfertigte Cantata vernemlich abgeſungen, ſo eben- falls mit Trompeten und Paucken auch vielen an- dern muſicaliſchen Jnſtrumenten verherrlichet wurde. Damit nun dieſe deſto beſſer vernommen werden konnte, ſo wurde ſolche abgedruckt, an die Proceßion ordentlich ausgetheilet, hernach aber auch an die in groſſer Menge bey dieſem Actu Oratorio erſchienene Herren Studenten haͤufig ausgegeben. Nach Endi- gung des erſten Theils der Cantata erſchien Herr Johann Chriſtian Stock, Philoſ. und Med Doct. wie auch bey dieſer Hochloͤblichen Academie P. P. auf dem Catheder, und hielte daſelbſt die von gedach- ten Orden der Buchdrucker ausgebetene Rede, mit vielem Beyfall derer Anweſenden, in teutſcher Spra- che. Worauf der uͤbrige Theil der Cantata den Schluß machte. Nach deren Endigung traten die Herren Mar- ſchaͤlle wiederum hervor, und fuͤhrten beyderſeits Cor- pora, nicht, wie Eingangs gedacht, durch die kleinere, ſondern durch die groſſe Kirchthuͤre hinaus. Unter- wegens wurde in die, fuͤr das Armuth aufgeſetzte Be-

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/231>, abgerufen am 24.11.2024.