[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.Cap. IV. Ausführliche Nachricht So wird, wer Tugend ehrt, den Mißbrauch nurverfluchen. Als sich erst Rödinger in Jena niederließ Und mit ihm Ritzenhain und Rebart Fleiß be- wieß, So könnte dieser Ort sich durch Lutheri Schriff- ten, Und solcher Männer Fleiß, ein ewig Denckmahl stifften. Wer kennt nicht Steinmanns Ruhm und Hüt- richs Lorberreiß Auch Weidners, Beutmanns Kunst und Loben- steinens Preiß, Wie Freyschmid, Nisius, und Sengewald geblü- het, Bauhöfer, Gollner, Krebs, und Müller sich bemühet? Anietzo zeigt bey uns die schöne Kunst durch dich, Wie deiner Väter Werth, beredter Werther, sich, Durch Rittern wird sie stets nachsinnig fortge- setzet, Wie sie nach Fickelscherrs Bedächtlichkeit er- götzet. Wer rühmt in dieser Stadt nicht Buchs Ver- träglichkeit? Und wem ist nicht bekannt Marggrafs Zufrie- denheit? Wie emsig Horn, und wie behutsam Cröker drü- cket, Wie Schillens Freundlichkeit die Druckerkunst noch schmücket? Ja
Cap. IV. Ausfuͤhrliche Nachricht So wird, wer Tugend ehrt, den Mißbrauch nurverfluchen. Als ſich erſt Roͤdinger in Jena niederließ Und mit ihm Ritzenhain und Rebart Fleiß be- wieß, So koͤnnte dieſer Ort ſich durch Lutheri Schriff- ten, Und ſolcher Maͤnner Fleiß, ein ewig Denckmahl ſtifften. Wer kennt nicht Steinmanns Ruhm und Huͤt- richs Lorberreiß Auch Weidners, Beutmanns Kunſt und Loben- ſteinens Preiß, Wie Freyſchmid, Niſius, und Sengewald gebluͤ- het, Bauhoͤfer, Gollner, Krebs, und Muͤller ſich bemuͤhet? Anietzo zeigt bey uns die ſchoͤne Kunſt durch dich, Wie deiner Vaͤter Werth, beredter Werther, ſich, Durch Rittern wird ſie ſtets nachſinnig fortge- ſetzet, Wie ſie nach Fickelſcherrs Bedaͤchtlichkeit er- goͤtzet. Wer ruͤhmt in dieſer Stadt nicht Buchs Ver- traͤglichkeit? Und wem iſt nicht bekannt Marggrafs Zufrie- denheit? Wie emſig Horn, und wie behutſam Croͤker druͤ- cket, Wie Schillens Freundlichkeit die Druckerkunſt noch ſchmuͤcket? Ja
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Cap. IV. Ausfuͤhrliche Nachricht
So wird, wer Tugend ehrt, den Mißbrauch nur
verfluchen.
Als ſich erſt Roͤdinger in Jena niederließ
Und mit ihm Ritzenhain und Rebart Fleiß be-
wieß,
So koͤnnte dieſer Ort ſich durch Lutheri Schriff-
ten,
Und ſolcher Maͤnner Fleiß, ein ewig Denckmahl
ſtifften.
Wer kennt nicht Steinmanns Ruhm und Huͤt-
richs Lorberreiß
Auch Weidners, Beutmanns Kunſt und Loben-
ſteinens Preiß,
Wie Freyſchmid, Niſius, und Sengewald gebluͤ-
het,
Bauhoͤfer, Gollner, Krebs, und Muͤller ſich
bemuͤhet?
Anietzo zeigt bey uns die ſchoͤne Kunſt durch dich,
Wie deiner Vaͤter Werth, beredter Werther,
ſich,
Durch Rittern wird ſie ſtets nachſinnig fortge-
ſetzet,
Wie ſie nach Fickelſcherrs Bedaͤchtlichkeit er-
goͤtzet.
Wer ruͤhmt in dieſer Stadt nicht Buchs Ver-
traͤglichkeit?
Und wem iſt nicht bekannt Marggrafs Zufrie-
denheit?
Wie emſig Horn, und wie behutſam Croͤker druͤ-
cket,
Wie Schillens Freundlichkeit die Druckerkunſt
noch ſchmuͤcket?
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