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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

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vom Jubelfest 1740.
Theile theilten Der gröste Theil vergnügte sich auf
dem grosen Schelhaferischen Saal, allwo auf Be-
sorgung des damaligen Beysitzers der Gesellen Herrn
Rumpfens nicht nur ein ansehnliches Mahl von ei-
nigen Gelehrten und den Kunstgliedern genossen, son-
dern auch GOtt mit Singung geistlicher Lieder durch
Beystand einiger Thomasschuler gedancket wurde.
Uber der Tafel wurden die Gesundheiten unter Trom-
peten- und Pauckenschall getruncken. Nach aufgeho-
bener Tafel belustigte man sich bis um 10. Uhr mit
allerhand erlaubten Ergötzlichkeiten in größter Freude
und Einigkeit. Des folgenden Tages, am 28. Jul.
setzten die meisten Buchdruckerherren diese Jubelfreu-
de fort, indem sie sich mit ihren vornehmen Gönnern,
Freunden und Kunstgliedern in ihren Behausungen
ergötzten, und die von GOtt bescherten Gaben mit
Danck und Freude verzehrten, und zugleich an die
Armen allerhand Bücher austheilten. Auch der dritte
Tag wurde noch mit lauter Zufriedenheit in Ver-
gnügen zugebracht. Auser diesen Freudenbezeigungen
haben auch die sämmtlichen Buchdrucker zum Anden-
cken dieser Jubelfreude bey dem Stempelschneider
Kochen in Gotha eine Gedächtnißmüntze verferti-
gen lassen. Die erste Seite ist der Erfindung der
Buchdruckerkunst gewiedmet, und stellet eine Muse
vor, welcher ein Genius ein solches zu erst gedrucktes
Buch zeiget, die Aufschrift ist: NOVAS MIRA-
BITVR ARTES.
Jm Abschnitt stehen die Wor-
te: FELIX INVENTVM GERMANIAE.
MCCCCXL.
Die andere Seite ist dieser Ge-
dächtnißseyer insbesondere eigen. Man sieht die
Buchdruckerkunst in Gestalt einer Weibsperson zwi-
schen der Presse und dem Schriftkasten, welche in

der
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vom Jubelfeſt 1740.
Theile theilten Der groͤſte Theil vergnuͤgte ſich auf
dem groſen Schelhaferiſchen Saal, allwo auf Be-
ſorgung des damaligen Beyſitzers der Geſellen Herrn
Rumpfens nicht nur ein anſehnliches Mahl von ei-
nigen Gelehrten und den Kunſtgliedern genoſſen, ſon-
dern auch GOtt mit Singung geiſtlicher Lieder durch
Beyſtand einiger Thomasſchuler gedancket wurde.
Uber der Tafel wurden die Geſundheiten unter Trom-
peten- und Pauckenſchall getruncken. Nach aufgeho-
bener Tafel beluſtigte man ſich bis um 10. Uhr mit
allerhand erlaubten Ergoͤtzlichkeiten in groͤßter Freude
und Einigkeit. Des folgenden Tages, am 28. Jul.
ſetzten die meiſten Buchdruckerherren dieſe Jubelfreu-
de fort, indem ſie ſich mit ihren vornehmen Goͤnnern,
Freunden und Kunſtgliedern in ihren Behauſungen
ergoͤtzten, und die von GOtt beſcherten Gaben mit
Danck und Freude verzehrten, und zugleich an die
Armen allerhand Buͤcher austheilten. Auch der dritte
Tag wurde noch mit lauter Zufriedenheit in Ver-
gnuͤgen zugebracht. Auſer dieſen Freudenbezeigungen
haben auch die ſaͤmmtlichen Buchdrucker zum Anden-
cken dieſer Jubelfreude bey dem Stempelſchneider
Kochen in Gotha eine Gedaͤchtnißmuͤntze verferti-
gen laſſen. Die erſte Seite iſt der Erfindung der
Buchdruckerkunſt gewiedmet, und ſtellet eine Muſe
vor, welcher ein Genius ein ſolches zu erſt gedrucktes
Buch zeiget, die Aufſchrift iſt: NOVAS MIRA-
BITVR ARTES.
Jm Abſchnitt ſtehen die Wor-
te: FELIX INVENTVM GERMANIAE.
MCCCCXL.
Die andere Seite iſt dieſer Ge-
daͤchtnißſeyer insbeſondere eigen. Man ſieht die
Buchdruckerkunſt in Geſtalt einer Weibsperſon zwi-
ſchen der Preſſe und dem Schriftkaſten, welche in

der
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[201/0242] vom Jubelfeſt 1740. Theile theilten Der groͤſte Theil vergnuͤgte ſich auf dem groſen Schelhaferiſchen Saal, allwo auf Be- ſorgung des damaligen Beyſitzers der Geſellen Herrn Rumpfens nicht nur ein anſehnliches Mahl von ei- nigen Gelehrten und den Kunſtgliedern genoſſen, ſon- dern auch GOtt mit Singung geiſtlicher Lieder durch Beyſtand einiger Thomasſchuler gedancket wurde. Uber der Tafel wurden die Geſundheiten unter Trom- peten- und Pauckenſchall getruncken. Nach aufgeho- bener Tafel beluſtigte man ſich bis um 10. Uhr mit allerhand erlaubten Ergoͤtzlichkeiten in groͤßter Freude und Einigkeit. Des folgenden Tages, am 28. Jul. ſetzten die meiſten Buchdruckerherren dieſe Jubelfreu- de fort, indem ſie ſich mit ihren vornehmen Goͤnnern, Freunden und Kunſtgliedern in ihren Behauſungen ergoͤtzten, und die von GOtt beſcherten Gaben mit Danck und Freude verzehrten, und zugleich an die Armen allerhand Buͤcher austheilten. Auch der dritte Tag wurde noch mit lauter Zufriedenheit in Ver- gnuͤgen zugebracht. Auſer dieſen Freudenbezeigungen haben auch die ſaͤmmtlichen Buchdrucker zum Anden- cken dieſer Jubelfreude bey dem Stempelſchneider Kochen in Gotha eine Gedaͤchtnißmuͤntze verferti- gen laſſen. Die erſte Seite iſt der Erfindung der Buchdruckerkunſt gewiedmet, und ſtellet eine Muſe vor, welcher ein Genius ein ſolches zu erſt gedrucktes Buch zeiget, die Aufſchrift iſt: NOVAS MIRA- BITVR ARTES. Jm Abſchnitt ſtehen die Wor- te: FELIX INVENTVM GERMANIAE. MCCCCXL. Die andere Seite iſt dieſer Ge- daͤchtnißſeyer insbeſondere eigen. Man ſieht die Buchdruckerkunſt in Geſtalt einer Weibsperſon zwi- ſchen der Preſſe und dem Schriftkaſten, welche in der N 5

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/242>, abgerufen am 21.11.2024.