Lybisch bekannt worden, welcher biß 1524. allerhand Bücher geliefert hat. Man weiß aber auch nicht, wo er her gewesen, ob er mit Dyon in Gesellschaft gestanden, und wenn er gestorben ist. Dessen Wap- pen ist noch bekannt. Es ist selbiges eine von bey- den Seiten mit einem Creutz gezeichnete und auf dem Rücken eines Delphins ruhende Kugel, aus welcher ein Mastbaum herausgehet, der oben ein fliegendes Fähnlein, oder Flagge mit einem weisen Creutz, un- ter selbigen einen Mastkorb und an demselbigen ein ausgespanntes Seegeltuch hält.
Endlich legte die Buchdruckerkunst daselbst festen Grund. Herr M. Andreas Wingler, oder Winck- ler, ehemals Rector an der evangelischen Schule zu St. Elisabeth, hat aller Vermuthung nach gegen das Jahr 1538. Dyons Buchdruckerey käuflich an sich gebracht. Er erhielt von dem Rath daselbst in die- sem Jahr einen ordentlichen Fundationsbrief und Privilegium. Dieser Winckler war aus dem Dor- fe Winckel bey Eißleben gebürtig. Zu Cracau hatte er studirt, und zu Wittenberg von Philipp Me- lanchthon den Magisterhuth erhalten. Wo er aber die Buchdruckerkunst erlernet, ist unbekannt Jm- mittelst erhellet aus seinen häufig gedruckten Schrif- ten so viel, daß er selbige vollkommen verstanden ha- be. Er war vom Jahr 1538. biß 1555. damit be- schäftiget und hatte von FerdinandI. damaligen Römischen König ein Privilegium erhalten. Zu sei- nem Buchdruckerzeichen hatte er sich ein Winckelmaß erwehlet.
Vom Jahr 1555-1576 führte Crispinus Scharf- fenberg eine ziemliche Zeit die Buchdruckerey, biß er
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Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht
Lybiſch bekannt worden, welcher biß 1524. allerhand Buͤcher geliefert hat. Man weiß aber auch nicht, wo er her geweſen, ob er mit Dyon in Geſellſchaft geſtanden, und wenn er geſtorben iſt. Deſſen Wap- pen iſt noch bekannt. Es iſt ſelbiges eine von bey- den Seiten mit einem Creutz gezeichnete und auf dem Ruͤcken eines Delphins ruhende Kugel, aus welcher ein Maſtbaum herausgehet, der oben ein fliegendes Faͤhnlein, oder Flagge mit einem weiſen Creutz, un- ter ſelbigen einen Maſtkorb und an demſelbigen ein ausgeſpanntes Seegeltuch haͤlt.
Endlich legte die Buchdruckerkunſt daſelbſt feſten Grund. Herr M. Andreas Wingler, oder Winck- ler, ehemals Rector an der evangeliſchen Schule zu St. Eliſabeth, hat aller Vermuthung nach gegen das Jahr 1538. Dyons Buchdruckerey kaͤuflich an ſich gebracht. Er erhielt von dem Rath daſelbſt in die- ſem Jahr einen ordentlichen Fundationsbrief und Privilegium. Dieſer Winckler war aus dem Dor- fe Winckel bey Eißleben gebuͤrtig. Zu Cracau hatte er ſtudirt, und zu Wittenberg von Philipp Me- lanchthon den Magiſterhuth erhalten. Wo er aber die Buchdruckerkunſt erlernet, iſt unbekannt Jm- mittelſt erhellet aus ſeinen haͤufig gedruckten Schrif- ten ſo viel, daß er ſelbige vollkommen verſtanden ha- be. Er war vom Jahr 1538. biß 1555. damit be- ſchaͤftiget und hatte von FerdinandI. damaligen Roͤmiſchen Koͤnig ein Privilegium erhalten. Zu ſei- nem Buchdruckerzeichen hatte er ſich ein Winckelmaß erwehlet.
Vom Jahr 1555-1576 fuͤhrte Criſpinus Scharf- fenberg eine ziemliche Zeit die Buchdruckerey, biß er
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Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht
Lybiſch bekannt worden, welcher biß 1524. allerhand
Buͤcher geliefert hat. Man weiß aber auch nicht,
wo er her geweſen, ob er mit Dyon in Geſellſchaft
geſtanden, und wenn er geſtorben iſt. Deſſen Wap-
pen iſt noch bekannt. Es iſt ſelbiges eine von bey-
den Seiten mit einem Creutz gezeichnete und auf dem
Ruͤcken eines Delphins ruhende Kugel, aus welcher
ein Maſtbaum herausgehet, der oben ein fliegendes
Faͤhnlein, oder Flagge mit einem weiſen Creutz, un-
ter ſelbigen einen Maſtkorb und an demſelbigen ein
ausgeſpanntes Seegeltuch haͤlt.
Endlich legte die Buchdruckerkunſt daſelbſt feſten
Grund. Herr M. Andreas Wingler, oder Winck-
ler, ehemals Rector an der evangeliſchen Schule zu
St. Eliſabeth, hat aller Vermuthung nach gegen das
Jahr 1538. Dyons Buchdruckerey kaͤuflich an ſich
gebracht. Er erhielt von dem Rath daſelbſt in die-
ſem Jahr einen ordentlichen Fundationsbrief und
Privilegium. Dieſer Winckler war aus dem Dor-
fe Winckel bey Eißleben gebuͤrtig. Zu Cracau hatte
er ſtudirt, und zu Wittenberg von Philipp Me-
lanchthon den Magiſterhuth erhalten. Wo er aber
die Buchdruckerkunſt erlernet, iſt unbekannt Jm-
mittelſt erhellet aus ſeinen haͤufig gedruckten Schrif-
ten ſo viel, daß er ſelbige vollkommen verſtanden ha-
be. Er war vom Jahr 1538. biß 1555. damit be-
ſchaͤftiget und hatte von Ferdinand I. damaligen
Roͤmiſchen Koͤnig ein Privilegium erhalten. Zu ſei-
nem Buchdruckerzeichen hatte er ſich ein Winckelmaß
erwehlet.
Vom Jahr 1555-1576 fuͤhrte Criſpinus Scharf-
fenberg eine ziemliche Zeit die Buchdruckerey, biß er
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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/284>, abgerufen am 22.11.2024.
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