[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.Cap. V. Fortgesetzte Nachricht zig die Studien zu treiben, und hernach nach Wien, all-wo er sich wegen seiner mathematischen Wissenschaft bey Georg Purbachen, und dem Cardinal Bessarion sehr beliebt machte, daß ihn auch der letztere mit nach Jtalien nahm. Daselbst verfertigte er seine Bücher de Doctrina triangulorum und zu Padua erklärte er den Alphraganum öffentlich. Er gieng aber hier- auf nach Ungarn und von dar wendete er sich nach Nürnberg und legte daselbst eine eigne Druckerey an, in welcher er Purbachii nouas theoricas, ingleichen Manilii Astronomica, und von seiner Arbeit ein Ca- lendarium nouum und gründlich verfertigte Ephe- merides drucken ließ. Der Pabst Sixtus IV. er- nennte ihn zum Bischoff von Regensburg und rufte ihn alsdenn 1475. nach Rom die Calender Refor- mation zu vollenden. Er starb aber daselbst den 6. Jul. 1476. an der Pest, oder wie andere wollen, wegen beygebrachten Giftes. Dessen Bildniß steht auf TAB. XXIV. Oels. Daselbst haben ehedessen die Juden eine berühmte Olden-
Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht zig die Studien zu treiben, und hernach nach Wien, all-wo er ſich wegen ſeiner mathematiſchen Wiſſenſchaft bey Georg Purbachen, und dem Cardinal Beſſarion ſehr beliebt machte, daß ihn auch der letztere mit nach Jtalien nahm. Daſelbſt verfertigte er ſeine Buͤcher de Doctrina triangulorum und zu Padua erklaͤrte er den Alphraganum oͤffentlich. Er gieng aber hier- auf nach Ungarn und von dar wendete er ſich nach Nuͤrnberg und legte daſelbſt eine eigne Druckerey an, in welcher er Purbachii nouas theoricas, ingleichen Manilii Aſtronomica, und von ſeiner Arbeit ein Ca- lendarium nouum und gruͤndlich verfertigte Ephe- merides drucken ließ. Der Pabſt Sixtus IV. er- nennte ihn zum Biſchoff von Regensburg und rufte ihn alsdenn 1475. nach Rom die Calender Refor- mation zu vollenden. Er ſtarb aber daſelbſt den 6. Jul. 1476. an der Peſt, oder wie andere wollen, wegen beygebrachten Giftes. Deſſen Bildniß ſteht auf TAB. XXIV. Oels. Daſelbſt haben ehedeſſen die Juden eine beruͤhmte Olden-
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Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht
zig die Studien zu treiben, und hernach nach Wien, all-
wo er ſich wegen ſeiner mathematiſchen Wiſſenſchaft
bey Georg Purbachen, und dem Cardinal Beſſarion
ſehr beliebt machte, daß ihn auch der letztere mit nach
Jtalien nahm. Daſelbſt verfertigte er ſeine Buͤcher
de Doctrina triangulorum und zu Padua erklaͤrte
er den Alphraganum oͤffentlich. Er gieng aber hier-
auf nach Ungarn und von dar wendete er ſich nach
Nuͤrnberg und legte daſelbſt eine eigne Druckerey an,
in welcher er Purbachii nouas theoricas, ingleichen
Manilii Aſtronomica, und von ſeiner Arbeit ein Ca-
lendarium nouum und gruͤndlich verfertigte Ephe-
merides drucken ließ. Der Pabſt Sixtus IV. er-
nennte ihn zum Biſchoff von Regensburg und rufte
ihn alsdenn 1475. nach Rom die Calender Refor-
mation zu vollenden. Er ſtarb aber daſelbſt den 6.
Jul. 1476. an der Peſt, oder wie andere wollen,
wegen beygebrachten Giftes. Deſſen Bildniß ſteht
auf TAB. XXIV.
Oels.
Daſelbſt haben ehedeſſen die Juden eine beruͤhmte
Druckerey gehabt. Gegen das Ende des XVI. Jahr-
hunderts hat von dem Chriſten Jacob Bruͤckner,
zu erſt eine Druckerey angelegt, auf welchen hernach
gefolget Johann Boͤſſemeſſer, Johann Seyfert,
Gottfried Guͤntzel, Heinrich Bockshammer, Jo-
hann Eberhard Ockel, Johann Theophilus
Straubel, Gottfried Friedrich Schlieben, Mat-
thaͤus Huͤlſner, Johann Georg Schreiber, und
gegenwaͤrtig iſt daſelbſt Chriſtian Gottfried Wel-
cher S. Rungii Incunab. p. 95.
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