Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

Bild:
<< vorherige Seite

von einigen Buchdruckern.
hattte er die Ehre, daß sein Pathe, der Hochwohlgeb.
Herr Wilhelm von Jagemann, Erb-Gerichts- und
Lehnherr auf Haynspitz, ihn bey seinen Hochadl. Kindern
mit unterrichten ließ. Jm Jahr 1717. begab er sich
nach Naumburg, um bey dasigen Privilegirten Hof-
buchdrucker, Herrn Balthasor Boßögeln die
Buchdruckerkunst zu erlernen, worinnen er auch so
weit kam, daß 1723. seine Lehrzeit enden und 1725.
eben daselbst auch sein Postulat verschencken konnte.
Nach etlichen Jahren nemlich 1734. hat er die privi-
legirte Huchoische Stiffts Buchdruckerey zu Zeitz
in Pacht genommen. An. 1736. den 29. Octob.
hat er sich allda mit Jungfer Maria Elisabeth Lip-
pertin
in ein eheliches Verbündnüß eingelassen, und
mit derselben 2. Söhne und 1. Tochter erzeuget, ob-
wohl der jüngste Sohn bald wieder verstorben. Nach
verflossenem Pacht zu Zeitz begab er sich nach Wit-
tenberg 1738. und brachte daselbst Herrn Schlomachs
Druckerey an sich. Ausser den bereits angeführten
Kindern wurde ihm 1740. den 7. October eine Toch-
ter gebohren, welche den Namen Johanna Elisa-
beth
erhalten hat.

Zittau.

Jm Jahr 1586. wurde allhier eine neue Schule
eingeweyht und zugleich eine Druckerey auf Kosten
des Raths in dem so genannten Väter-Hofe, oder
domo Paracleti angelegt. Dieser Druckerey vorzu-
stehen wurde Nicolaus Sartor, oder Schneider,
von dem wir bereits oben p. 308. geredet, beruffen.
Er hat auch würcklich etliche Kleinigkeiten daselbst
gedruckt. Nachdem aber die Schule in Verfall ge-

rieth
B b 4

von einigen Buchdruckern.
hattte er die Ehre, daß ſein Pathe, der Hochwohlgeb.
Herr Wilhelm von Jagemann, Erb-Gerichts- und
Lehnherr auf Haynſpitz, ihn bey ſeinen Hochadl. Kindern
mit unterrichten ließ. Jm Jahr 1717. begab er ſich
nach Naumburg, um bey daſigen Privilegirten Hof-
buchdrucker, Herrn Balthaſor Boßoͤgeln die
Buchdruckerkunſt zu erlernen, worinnen er auch ſo
weit kam, daß 1723. ſeine Lehrzeit enden und 1725.
eben daſelbſt auch ſein Poſtulat verſchencken konnte.
Nach etlichen Jahren nemlich 1734. hat er die privi-
legirte Huchoiſche Stiffts Buchdruckerey zu Zeitz
in Pacht genommen. An. 1736. den 29. Octob.
hat er ſich allda mit Jungfer Maria Eliſabeth Lip-
pertin
in ein eheliches Verbuͤndnuͤß eingelaſſen, und
mit derſelben 2. Soͤhne und 1. Tochter erzeuget, ob-
wohl der juͤngſte Sohn bald wieder verſtorben. Nach
verfloſſenem Pacht zu Zeitz begab er ſich nach Wit-
tenberg 1738. und brachte daſelbſt Herrn Schlomachs
Druckerey an ſich. Auſſer den bereits angefuͤhrten
Kindern wurde ihm 1740. den 7. October eine Toch-
ter gebohren, welche den Namen Johanna Eliſa-
beth
erhalten hat.

Zittau.

Jm Jahr 1586. wurde allhier eine neue Schule
eingeweyht und zugleich eine Druckerey auf Koſten
des Raths in dem ſo genannten Vaͤter-Hofe, oder
domo Paracleti angelegt. Dieſer Druckerey vorzu-
ſtehen wurde Nicolaus Sartor, oder Schneider,
von dem wir bereits oben p. 308. geredet, beruffen.
Er hat auch wuͤrcklich etliche Kleinigkeiten daſelbſt
gedruckt. Nachdem aber die Schule in Verfall ge-

rieth
B b 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0485" n="391"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von einigen Buchdruckern.</hi></fw><lb/>
hattte er die Ehre, daß &#x017F;ein Pathe, der Hochwohlgeb.<lb/>
Herr <hi rendition="#fr">Wilhelm</hi> von <hi rendition="#fr">Jagemann,</hi> Erb-Gerichts- und<lb/>
Lehnherr auf Hayn&#x017F;pitz, ihn bey &#x017F;einen Hochadl. Kindern<lb/>
mit unterrichten ließ. Jm Jahr 1717. begab er &#x017F;ich<lb/>
nach Naumburg, um bey da&#x017F;igen Privilegirten Hof-<lb/>
buchdrucker, Herrn <hi rendition="#fr">Baltha&#x017F;or Boßo&#x0364;geln</hi> die<lb/>
Buchdruckerkun&#x017F;t zu erlernen, worinnen er auch &#x017F;o<lb/>
weit kam, daß 1723. &#x017F;eine Lehrzeit enden und 1725.<lb/>
eben da&#x017F;elb&#x017F;t auch &#x017F;ein Po&#x017F;tulat ver&#x017F;chencken konnte.<lb/>
Nach etlichen Jahren nemlich 1734. hat er die privi-<lb/>
legirte <hi rendition="#fr">Huchoi&#x017F;che</hi> Stiffts Buchdruckerey zu Zeitz<lb/>
in Pacht genommen. <hi rendition="#aq">An.</hi> 1736. den 29. Octob.<lb/>
hat er &#x017F;ich allda mit Jungfer <hi rendition="#fr">Maria Eli&#x017F;abeth Lip-<lb/>
pertin</hi> in ein eheliches Verbu&#x0364;ndnu&#x0364;ß eingela&#x017F;&#x017F;en, und<lb/>
mit der&#x017F;elben 2. So&#x0364;hne und 1. Tochter erzeuget, ob-<lb/>
wohl der ju&#x0364;ng&#x017F;te Sohn bald wieder ver&#x017F;torben. Nach<lb/>
verflo&#x017F;&#x017F;enem Pacht zu Zeitz begab er &#x017F;ich nach Wit-<lb/>
tenberg 1738. und brachte da&#x017F;elb&#x017F;t Herrn <hi rendition="#fr">Schlomachs</hi><lb/>
Druckerey an &#x017F;ich. Au&#x017F;&#x017F;er den bereits angefu&#x0364;hrten<lb/>
Kindern wurde ihm 1740. den 7. October eine Toch-<lb/>
ter gebohren, welche den Namen <hi rendition="#fr">Johanna Eli&#x017F;a-<lb/>
beth</hi> erhalten hat.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Zittau.</hi> </head><lb/>
            <p>Jm Jahr 1586. wurde allhier eine neue Schule<lb/>
eingeweyht und zugleich eine Druckerey auf Ko&#x017F;ten<lb/>
des Raths in dem &#x017F;o genannten Va&#x0364;ter-Hofe, oder<lb/><hi rendition="#aq">domo Paracleti</hi> angelegt. Die&#x017F;er Druckerey vorzu-<lb/>
&#x017F;tehen wurde <hi rendition="#fr">Nicolaus Sartor,</hi> oder <hi rendition="#fr">Schneider,</hi><lb/>
von dem wir bereits oben <hi rendition="#aq">p.</hi> 308. geredet, beruffen.<lb/>
Er hat auch wu&#x0364;rcklich etliche Kleinigkeiten da&#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
gedruckt. Nachdem aber die Schule in Verfall ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">B b 4</fw><fw place="bottom" type="catch">rieth</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[391/0485] von einigen Buchdruckern. hattte er die Ehre, daß ſein Pathe, der Hochwohlgeb. Herr Wilhelm von Jagemann, Erb-Gerichts- und Lehnherr auf Haynſpitz, ihn bey ſeinen Hochadl. Kindern mit unterrichten ließ. Jm Jahr 1717. begab er ſich nach Naumburg, um bey daſigen Privilegirten Hof- buchdrucker, Herrn Balthaſor Boßoͤgeln die Buchdruckerkunſt zu erlernen, worinnen er auch ſo weit kam, daß 1723. ſeine Lehrzeit enden und 1725. eben daſelbſt auch ſein Poſtulat verſchencken konnte. Nach etlichen Jahren nemlich 1734. hat er die privi- legirte Huchoiſche Stiffts Buchdruckerey zu Zeitz in Pacht genommen. An. 1736. den 29. Octob. hat er ſich allda mit Jungfer Maria Eliſabeth Lip- pertin in ein eheliches Verbuͤndnuͤß eingelaſſen, und mit derſelben 2. Soͤhne und 1. Tochter erzeuget, ob- wohl der juͤngſte Sohn bald wieder verſtorben. Nach verfloſſenem Pacht zu Zeitz begab er ſich nach Wit- tenberg 1738. und brachte daſelbſt Herrn Schlomachs Druckerey an ſich. Auſſer den bereits angefuͤhrten Kindern wurde ihm 1740. den 7. October eine Toch- ter gebohren, welche den Namen Johanna Eliſa- beth erhalten hat. Zittau. Jm Jahr 1586. wurde allhier eine neue Schule eingeweyht und zugleich eine Druckerey auf Koſten des Raths in dem ſo genannten Vaͤter-Hofe, oder domo Paracleti angelegt. Dieſer Druckerey vorzu- ſtehen wurde Nicolaus Sartor, oder Schneider, von dem wir bereits oben p. 308. geredet, beruffen. Er hat auch wuͤrcklich etliche Kleinigkeiten daſelbſt gedruckt. Nachdem aber die Schule in Verfall ge- rieth B b 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/485
Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/485>, abgerufen am 22.11.2024.