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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

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Cap. V. Fortgesetzte Nachricht
rieth, so konnte die Druckerey nicht empor kommen,
dahero gedachter Schneider 1588. Zittau wieder ver-
ließ und sich nach Liegnitz wen[d]ete, nachdem er es auch in
Sagan versuchet hatte.

Biß gegen das Jahr 1610. lag also die Druckerey
stille. Jmmittelst waren die schlimmen Zeiten wie-
der etwas besser worden, dahero der Rath 1610.
Johann Venator, oder Jägern, zu sich rufte, er
stund auch der Druckerey mit gutem Ruhm bis 1619.
vor und druckte manches nützliches Buch. Alleine um
diese Zeit wandte er sich nach Schweidnitz. Es kam
also die Druckerey an

Joachim Clement 1619. Von Geburth war er
ein Görlitzer. Bey Johann Rhamba hatte er die
Buchdruckerkunst erlernet. Mit Agneta, Herrn
Gregorii Eichlers, Diac. in Görlitz Tochter, ver-
ehlichte er sich 1620. Die Druckerey allhier wollte
er zwar gerne in bessere Umstände setzen, er war
auch geschickt dazu; Alleine die damaligen trübseeligen
Zeiten hinderten ihn daran. Endlich nahm ihn die
Pest gar hinweg. Und nunmehro hörte also die Dru-
ckerey zum andern mal auf, und der dreyßig jährige
Krieg hemmte dessen Wiederherstellung eine geraume
Zeit.

Endlich kam Zacharias Schneider, ein Enckel
des Nicolai Schneiders, 1556. von Liegnitz wieder
hieher. Es wollte aber nicht recht mit ihm fort, da-
hero er nach Absterben seines Vaters Johann
Schneiders
1659. wieder nach Liegnitz gieng.

Seine Stelle ersetzte hierauf Johann Caspar
Dehne,
von Freyberg aus Meissen. Er war ein
sehr fleißiger und geschickter Mann und trieb die Kunst

bis

Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht
rieth, ſo konnte die Druckerey nicht empor kommen,
dahero gedachter Schneider 1588. Zittau wieder ver-
ließ und ſich nach Liegnitz wen[d]ete, nachdem er es auch in
Sagan verſuchet hatte.

Biß gegen das Jahr 1610. lag alſo die Druckerey
ſtille. Jmmittelſt waren die ſchlimmen Zeiten wie-
der etwas beſſer worden, dahero der Rath 1610.
Johann Venator, oder Jaͤgern, zu ſich rufte, er
ſtund auch der Druckerey mit gutem Ruhm bis 1619.
vor und druckte manches nuͤtzliches Buch. Alleine um
dieſe Zeit wandte er ſich nach Schweidnitz. Es kam
alſo die Druckerey an

Joachim Clement 1619. Von Geburth war er
ein Goͤrlitzer. Bey Johann Rhamba hatte er die
Buchdruckerkunſt erlernet. Mit Agneta, Herrn
Gregorii Eichlers, Diac. in Goͤrlitz Tochter, ver-
ehlichte er ſich 1620. Die Druckerey allhier wollte
er zwar gerne in beſſere Umſtaͤnde ſetzen, er war
auch geſchickt dazu; Alleine die damaligen truͤbſeeligen
Zeiten hinderten ihn daran. Endlich nahm ihn die
Peſt gar hinweg. Und nunmehro hoͤrte alſo die Dru-
ckerey zum andern mal auf, und der dreyßig jaͤhrige
Krieg hemmte deſſen Wiederherſtellung eine geraume
Zeit.

Endlich kam Zacharias Schneider, ein Enckel
des Nicolai Schneiders, 1556. von Liegnitz wieder
hieher. Es wollte aber nicht recht mit ihm fort, da-
hero er nach Abſterben ſeines Vaters Johann
Schneiders
1659. wieder nach Liegnitz gieng.

Seine Stelle erſetzte hierauf Johann Caſpar
Dehne,
von Freyberg aus Meiſſen. Er war ein
ſehr fleißiger und geſchickter Mann und trieb die Kunſt

bis
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[392/0486] Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht rieth, ſo konnte die Druckerey nicht empor kommen, dahero gedachter Schneider 1588. Zittau wieder ver- ließ und ſich nach Liegnitz wendete, nachdem er es auch in Sagan verſuchet hatte. Biß gegen das Jahr 1610. lag alſo die Druckerey ſtille. Jmmittelſt waren die ſchlimmen Zeiten wie- der etwas beſſer worden, dahero der Rath 1610. Johann Venator, oder Jaͤgern, zu ſich rufte, er ſtund auch der Druckerey mit gutem Ruhm bis 1619. vor und druckte manches nuͤtzliches Buch. Alleine um dieſe Zeit wandte er ſich nach Schweidnitz. Es kam alſo die Druckerey an Joachim Clement 1619. Von Geburth war er ein Goͤrlitzer. Bey Johann Rhamba hatte er die Buchdruckerkunſt erlernet. Mit Agneta, Herrn Gregorii Eichlers, Diac. in Goͤrlitz Tochter, ver- ehlichte er ſich 1620. Die Druckerey allhier wollte er zwar gerne in beſſere Umſtaͤnde ſetzen, er war auch geſchickt dazu; Alleine die damaligen truͤbſeeligen Zeiten hinderten ihn daran. Endlich nahm ihn die Peſt gar hinweg. Und nunmehro hoͤrte alſo die Dru- ckerey zum andern mal auf, und der dreyßig jaͤhrige Krieg hemmte deſſen Wiederherſtellung eine geraume Zeit. Endlich kam Zacharias Schneider, ein Enckel des Nicolai Schneiders, 1556. von Liegnitz wieder hieher. Es wollte aber nicht recht mit ihm fort, da- hero er nach Abſterben ſeines Vaters Johann Schneiders 1659. wieder nach Liegnitz gieng. Seine Stelle erſetzte hierauf Johann Caſpar Dehne, von Freyberg aus Meiſſen. Er war ein ſehr fleißiger und geſchickter Mann und trieb die Kunſt bis

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 392. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/486>, abgerufen am 22.11.2024.