[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745.Vorrede. gaben, mehr und mehr, von den eingeschlichenen Druck-fehlern gereiniget, welches bei Bibeln und Schulbüchern ganz unvergleichliche Vortheile seyn. Wie ich denn wünschen möchte, daß man mit den Scribenten, die in Schulen tractirt werden, bald nachfolgen; und also die- selben, ohne alle Druckfehler, der Welt mittheilen; zu- gleich aber auch die Ehre unsers Vaterlandes und den Nutzen mehr und mehr befördern möchte. Denn man kann nicht leugnen, daß die Ausländer, sonderlich die Engelländer und Holländer, zum theil auch die Franzo- sen uns bisher, in diesem Stücke, zuvorgekommen sind. §. III. Jch komme ferner auf die ietzige Art Noten und
Vorrede. gaben, mehr und mehr, von den eingeſchlichenen Druck-fehlern gereiniget, welches bei Bibeln und Schulbuͤchern ganz unvergleichliche Vortheile ſeyn. Wie ich denn wuͤnſchen moͤchte, daß man mit den Scribenten, die in Schulen tractirt werden, bald nachfolgen; und alſo die- ſelben, ohne alle Druckfehler, der Welt mittheilen; zu- gleich aber auch die Ehre unſers Vaterlandes und den Nutzen mehr und mehr befoͤrdern moͤchte. Denn man kann nicht leugnen, daß die Auslaͤnder, ſonderlich die Engellaͤnder und Hollaͤnder, zum theil auch die Franzo- ſen uns bisher, in dieſem Stuͤcke, zuvorgekommen ſind. §. III. Jch komme ferner auf die ietzige Art Noten und
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Vorrede.
gaben, mehr und mehr, von den eingeſchlichenen Druck-
fehlern gereiniget, welches bei Bibeln und Schulbuͤchern
ganz unvergleichliche Vortheile ſeyn. Wie ich denn
wuͤnſchen moͤchte, daß man mit den Scribenten, die in
Schulen tractirt werden, bald nachfolgen; und alſo die-
ſelben, ohne alle Druckfehler, der Welt mittheilen; zu-
gleich aber auch die Ehre unſers Vaterlandes und den
Nutzen mehr und mehr befoͤrdern moͤchte. Denn man
kann nicht leugnen, daß die Auslaͤnder, ſonderlich die
Engellaͤnder und Hollaͤnder, zum theil auch die Franzo-
ſen uns bisher, in dieſem Stuͤcke, zuvorgekommen ſind.
§. III. Jch komme ferner auf die ietzige Art Noten
zu drucken, uͤber die man ſonderlich in neuern Zeiten
nichts angenehmers ſehen kann. Die beruͤhmteſten Mu-
ſicverſtaͤndige, die dieſen Dingen freilich den rechten
Werth zu ſetzen wiſſen, werden mir ihren Beifall, in ei-
ner Sache, nicht verſagen, deren Grund ſie, vor andern
am beſten einzuſehen im Stande ſind. Zwar bereits vor
unſern Zeiten hat man den Liebhabern der edlen Muſic
mit gedruckten Noten einigen Vortheil ſchaffen wollen.
Zu Wittenberg nennte ſich George Rhau in des Ludeci
ſeinem Miſſali einen privilegirten Notenbuchdrucker:
denn er war ein Kenner und Liebhaber der Muſic. Allein
es war dieſelbe Art mit ſo vieler Muͤhe fuͤr dem Buchdru-
cker, und mit ſo vieler Unannehmlichkeit fuͤr dem Leſer
verknuͤpft, daß dieſe gedruckten Noten, gegen die heutigen
zu rechnen, bei nahe ekelhaft wurden. Nunmehro aber
kann man die Linien, oder den ſogenannten Noten-Plan,
mit leichter Muͤhe und accurat, in einer Reihe, hinter ein-
ander darſtellen. Hierauf kann man die muſicaliſchen
Schluͤſſel, Tact-Arten und Noten, mit der groͤſten Be-
quemlichkeit und Annehmlichkeit ſetzen. Muſte man
vormahls die Noten mit den Linien zugleich darſtellen,
und
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