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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745.

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alle Bücher heraus zu geben, durch die unsinnige
Begierden des liederlichen Ehrgeitzes und der
Ruhmsucht, daß dadurch mehr Schade in der
Frömmigkeit geschehen, als, durch Ausführung
guter Sachen, Vortheil erwachsen. Denn die
einzige Regel: tollatur abusus & maneat usus,
das ist, man meide den Mißbrauch und behalte
den Gebrauch, begegnet ihnen zur Gnüge.

(a) So redet er in seiner 1710. edirten Zerstöhrung Ba-
bels,
durch welches Babel er die drey im H. Röm.
Reiche befint lichen Religionen verstehet.
(b) Es berichtet dieses der gelehrte Buchdrucker zu Lion,
Stephanus Doletus, tomo I. comment. linguae lat.
p.
266. Er schreibt aber auch, daß dieser gotilose An-
schlag der Sorbonischen Sophisten sey durch die
Weisbeit und Klugheit Guil. Budäi, die Zierde dama-
liger Zeiten, und Jo. Bellaei, Bischoffs in Paris etc.
glücklich hintertrieben worden.
(c) Jn der ersten zu Straßburg 1641. edirten Danckpre-
digt p. 19.
(d) Sie finden sich in der Vorrede zu dem ersten Theile
der Briefe Melanchthonis.
(e) Jn dem Leben Melanchthonis am 384. Blatte.
§. V.

Die Buchdruckerey äussert also ihren Nutzen
theils in Ansehung der nöthigen; sonderlich ge-
lehrten Sprachen; sodann aber auch in An-
sehung der nützlichsten weltlichen Wissenschaff-
ten.
Beyde sind durch dieselbe überaus erleich-
tert und erhöhet worden. Denn, zu geschweigen,
daß die edle Zeit, die auf das Abschreiben nöthi-
ger Bücher müste verwendet werden, (a) nebst

manchen
G 2

alle Buͤcher heraus zu geben, durch die unſinnige
Begierden des liederlichen Ehrgeitzes und der
Ruhmſucht, daß dadurch mehr Schade in der
Froͤmmigkeit geſchehen, als, durch Ausfuͤhrung
guter Sachen, Vortheil erwachſen. Denn die
einzige Regel: tollatur abuſus & maneat uſus,
das iſt, man meide den Mißbrauch und behalte
den Gebrauch, begegnet ihnen zur Gnuͤge.

(a) So redet er in ſeiner 1710. edirten Zerſtoͤhrung Ba-
bels,
durch welches Babel er die drey im H. Roͤm.
Reiche befint lichen Religionen verſtehet.
(b) Es berichtet dieſes der gelehrte Buchdrucker zu Lion,
Stephanus Doletus, tomo I. comment. linguæ lat.
p.
266. Er ſchreibt aber auch, daß dieſer gotiloſe An-
ſchlag der Sorboniſchen Sophiſten ſey durch die
Weisbeit und Klugheit Guil. Budaͤi, die Zierde dama-
liger Zeiten, und Jo. Bellæi, Biſchoffs in Paris ꝛc.
gluͤcklich hintertrieben worden.
(c) Jn der erſten zu Straßburg 1641. edirten Danckpre-
digt p. 19.
(d) Sie finden ſich in der Vorrede zu dem erſten Theile
der Briefe Melanchthonis.
(e) Jn dem Leben Melanchthonis am 384. Blatte.
§. V.

Die Buchdruckerey aͤuſſert alſo ihren Nutzen
theils in Anſehung der noͤthigen; ſonderlich ge-
lehrten Sprachen; ſodann aber auch in An-
ſehung der nuͤtzlichſten weltlichen Wiſſenſchaff-
ten.
Beyde ſind durch dieſelbe uͤberaus erleich-
tert und erhoͤhet worden. Denn, zu geſchweigen,
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manchen
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[99/0398] alle Buͤcher heraus zu geben, durch die unſinnige Begierden des liederlichen Ehrgeitzes und der Ruhmſucht, daß dadurch mehr Schade in der Froͤmmigkeit geſchehen, als, durch Ausfuͤhrung guter Sachen, Vortheil erwachſen. Denn die einzige Regel: tollatur abuſus & maneat uſus, das iſt, man meide den Mißbrauch und behalte den Gebrauch, begegnet ihnen zur Gnuͤge. ⁽a⁾ So redet er in ſeiner 1710. edirten Zerſtoͤhrung Ba- bels, durch welches Babel er die drey im H. Roͤm. Reiche befint lichen Religionen verſtehet. ⁽b⁾ Es berichtet dieſes der gelehrte Buchdrucker zu Lion, Stephanus Doletus, tomo I. comment. linguæ lat. p. 266. Er ſchreibt aber auch, daß dieſer gotiloſe An- ſchlag der Sorboniſchen Sophiſten ſey durch die Weisbeit und Klugheit Guil. Budaͤi, die Zierde dama- liger Zeiten, und Jo. Bellæi, Biſchoffs in Paris ꝛc. gluͤcklich hintertrieben worden. ⁽c⁾ Jn der erſten zu Straßburg 1641. edirten Danckpre- digt p. 19. ⁽d⁾ Sie finden ſich in der Vorrede zu dem erſten Theile der Briefe Melanchthonis. ⁽e⁾ Jn dem Leben Melanchthonis am 384. Blatte. §. V. Die Buchdruckerey aͤuſſert alſo ihren Nutzen theils in Anſehung der noͤthigen; ſonderlich ge- lehrten Sprachen; ſodann aber auch in An- ſehung der nuͤtzlichſten weltlichen Wiſſenſchaff- ten. Beyde ſind durch dieſelbe uͤberaus erleich- tert und erhoͤhet worden. Denn, zu geſchweigen, daß die edle Zeit, die auf das Abſchreiben noͤthi- ger Buͤcher muͤſte verwendet werden, ⁽a⁾ nebſt manchen G 2

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/398>, abgerufen am 21.11.2024.