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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745.

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Summarien, das Neue Testament klein, den
JEsus Syrach, auch D. Martin Luthers Po-
stillen
in seinem und seines Bruders (b) Lan-
den mögen drucken, feil haben und verkauffen.

(a) Das beweiset die Sammlung der Autographorum Lu-
theri, die Herr Olearius zu Arnstadt der gelehrten Welt
in einem Verzeichniß mitgetheilet. Jn der Jenai-
schen
zahlreichen Universitätsbibliotheck findet sich
dieselbe auf Pergament gedruckt, und durch Luc. Cra-
nach,
den berühmten Bürgemeister und Mahler in
Wittenberg, vortrefflich künstlich ausgemahlt. Der
Herr D. Walch in Jena besitzet in seiner auserlesenen
Bibliotheck auch ein Exemplar, welches Geo. Spalati-
nus,
der das Werck der Reformation auf mehr als eine
Art nachdrücklich hat befördern helffen, besessen; dar-
ein er mit seiner eignen Hand das Distichon ge-
schrieben:
Omnibus & sacris & Christi sanguine lotis
Unicus hic merito est bibliotheca liber.

Der gelehrte Herr Burc. Gotthelf Struve in seiner
Introductione in notitiam rei litterariae & usum bi-
bliothecarum c. 4. de bibliothecis Germanorum §.
31. p.
366. versichert, daß dieses eben das Exemplar
sey, welches ehedem der fromme, aber unglückliche
Churfürst, Jo. Friedrich, zu seiner Andacht ge-
braucht hat.
(b) Das war Hertzog Jo. Ernestus zu Coburg, der 1553. im
32. Jahre seines Alters verstarb.
§. II.

Die nachdrückliche Warnung Lutheri selbst an
die Buchdrucker seiner Zeit, folgt alsofort nach dem
Privilegio, und lautet folgender gestalt: (a)

"Sanct Paulus spricht: der Geitz ist eine
"Wurtzel alles Ubels. Solchen Spruch erfah-
"ren wir in dieser unserer schändlichen bösen Zeit so
"gewal-
J 3

Summarien, das Neue Teſtament klein, den
JEſus Syrach, auch D. Martin Luthers Po-
ſtillen
in ſeinem und ſeines Bruders (b) Lan-
den moͤgen drucken, feil haben und verkauffen.

(a) Das beweiſet die Sammlung der Autographorum Lu-
theri, die Herr Olearius zu Arnſtadt der gelehrten Welt
in einem Verzeichniß mitgetheilet. Jn der Jenai-
ſchen
zahlreichen Univerſitaͤtsbibliotheck findet ſich
dieſelbe auf Pergament gedruckt, und durch Luc. Cra-
nach,
den beruͤhmten Buͤrgemeiſter und Mahler in
Wittenberg, vortrefflich kuͤnſtlich ausgemahlt. Der
Herr D. Walch in Jena beſitzet in ſeiner auserleſenen
Bibliotheck auch ein Exemplar, welches Geo. Spalati-
nus,
der das Werck der Reformation auf mehr als eine
Art nachdruͤcklich hat befoͤrdern helffen, beſeſſen; dar-
ein er mit ſeiner eignen Hand das Diſtichon ge-
ſchrieben:
Omnibus & ſacris & Chriſti ſanguine lotis
Unicus hic merito eſt bibliotheca liber.

Der gelehrte Herr Burc. Gotthelf Struve in ſeiner
Introductione in notitiam rei litterariæ & uſum bi-
bliothecarum c. 4. de bibliothecis Germanorum §.
31. p.
366. verſichert, daß dieſes eben das Exemplar
ſey, welches ehedem der fromme, aber ungluͤckliche
Churfuͤrſt, Jo. Friedrich, zu ſeiner Andacht ge-
braucht hat.
(b) Das war Hertzog Jo. Erneſtus zu Coburg, der 1553. im
32. Jahre ſeines Alters verſtarb.
§. II.

Die nachdruͤckliche Warnung Lutheri ſelbſt an
die Buchdrucker ſeiner Zeit, folgt alſofort nach dem
Privilegio, und lautet folgender geſtalt: (a)

„Sanct Paulus ſpricht: der Geitz iſt eine
„Wurtzel alles Ubels. Solchen Spruch erfah-
„ren wir in dieſer unſerer ſchaͤndlichen boͤſen Zeit ſo
„gewal-
J 3
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[133/0432] Summarien, das Neue Teſtament klein, den JEſus Syrach, auch D. Martin Luthers Po- ſtillen in ſeinem und ſeines Bruders ⁽b⁾ Lan- den moͤgen drucken, feil haben und verkauffen. ⁽a⁾ Das beweiſet die Sammlung der Autographorum Lu- theri, die Herr Olearius zu Arnſtadt der gelehrten Welt in einem Verzeichniß mitgetheilet. Jn der Jenai- ſchen zahlreichen Univerſitaͤtsbibliotheck findet ſich dieſelbe auf Pergament gedruckt, und durch Luc. Cra- nach, den beruͤhmten Buͤrgemeiſter und Mahler in Wittenberg, vortrefflich kuͤnſtlich ausgemahlt. Der Herr D. Walch in Jena beſitzet in ſeiner auserleſenen Bibliotheck auch ein Exemplar, welches Geo. Spalati- nus, der das Werck der Reformation auf mehr als eine Art nachdruͤcklich hat befoͤrdern helffen, beſeſſen; dar- ein er mit ſeiner eignen Hand das Diſtichon ge- ſchrieben: Omnibus & ſacris & Chriſti ſanguine lotis Unicus hic merito eſt bibliotheca liber. Der gelehrte Herr Burc. Gotthelf Struve in ſeiner Introductione in notitiam rei litterariæ & uſum bi- bliothecarum c. 4. de bibliothecis Germanorum §. 31. p. 366. verſichert, daß dieſes eben das Exemplar ſey, welches ehedem der fromme, aber ungluͤckliche Churfuͤrſt, Jo. Friedrich, zu ſeiner Andacht ge- braucht hat. ⁽b⁾ Das war Hertzog Jo. Erneſtus zu Coburg, der 1553. im 32. Jahre ſeines Alters verſtarb. §. II. Die nachdruͤckliche Warnung Lutheri ſelbſt an die Buchdrucker ſeiner Zeit, folgt alſofort nach dem Privilegio, und lautet folgender geſtalt: ⁽a⁾ „Sanct Paulus ſpricht: der Geitz iſt eine „Wurtzel alles Ubels. Solchen Spruch erfah- „ren wir in dieſer unſerer ſchaͤndlichen boͤſen Zeit ſo „gewal- J 3

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/432>, abgerufen am 21.11.2024.