[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745."gewaltig, als man nicht wohl deßgleichen in allen (a) Des offt belobten D. Jo. Schmidts Worte aus seiner andern Predigt p. 65. verdienen an diesem Orte gelesen zu werden. Er spricht daselbst: "wohin auch gehört,Diese Vermahnung aber ist eben diese, die wir ietzo beyzubringen, und zu unserer Zeit bekannt zu machen im Begriffe sind. Denn es möchten sie manche Buchdrucker leider nur allzusehr gebrau- chen. Wenigstens muß ich das leider schon zwey- mal von meiner geringen Arbeit sagen, daß sie wider „gewaltig, als man nicht wohl deßgleichen in allen (a) Des offt belobten D. Jo. Schmidts Worte aus ſeiner andern Predigt p. 65. verdienen an dieſem Orte geleſen zu werden. Er ſpricht daſelbſt: „wohin auch gehoͤrt,Dieſe Vermahnung aber iſt eben dieſe, die wir ietzo beyzubringen, und zu unſerer Zeit bekannt zu machen im Begriffe ſind. Denn es moͤchten ſie manche Buchdrucker leider nur allzuſehr gebrau- chen. Wenigſtens muß ich das leider ſchon zwey- mal von meiner geringen Arbeit ſagen, daß ſie wider <TEI> <text> <back> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <cit> <quote><pb facs="#f0433" n="134"/> „gewaltig, als man nicht wohl deßgleichen in allen<lb/> „Hiſtorien findet. Denn ſiehe allein das greuliche,<lb/> „ſchreckliche Weſen und Ubel an, das der Geitz<lb/> „durch den <hi rendition="#fr">leidigen Wucher</hi> treibt, daß auch et-<lb/> „liche feine, vernuͤnfftige, tapffere Leute mit dieſem<lb/> „Geitz-Teufel und Wucher-Teufel alſo beſeſſen<lb/> „ſind, daß ſie wiſſentlich und bey guter Vernunfft<lb/> „den Abgott Mammon mit groſſer, greulicher<lb/> „Verachtung goͤttlicher Gnaden und Zorns, an-<lb/> „beten, und daruͤber ins Hoͤlliſche Feuer und ewi-<lb/> „ges Verdammniß ſehend und hoͤrend gleichſam<lb/> „lauffen und rennen.„</quote> </cit><lb/> <note place="end" n="(a)">Des offt belobten <hi rendition="#aq">D.</hi> Jo. Schmidts Worte aus ſeiner<lb/><hi rendition="#fr">andern</hi> Predigt <hi rendition="#aq">p.</hi> 65. verdienen an dieſem Orte geleſen<lb/> zu werden. Er ſpricht daſelbſt: <cit><quote>„wohin auch gehoͤrt,<lb/> „daß nicht ein Buchdrucker dem andern, <hi rendition="#fr">unziemlicher<lb/> „Weiſe,</hi> die Buͤcher nachdrucke, da es nicht die Noth<lb/> „erfordert. Jch ſage ausdruͤcklich unziemlicher Weiſe,<lb/> „und da es die Noth nicht erfordert. Denn es begiebt<lb/> „ſich bisweilen, daß man ein gutes nuͤtzliches Buch, ſo<lb/> „in weit abgelegenen Orten gedruckt iſt, nicht bekom-<lb/> „men kan, oder muß es mit groſſen Koſten zur Hand<lb/> „bringen; auf welchen Fall es nicht uͤbel gethan iſt,<lb/> „daß mans nachdruckt; doch daß das Gewiſſen alle-<lb/> „zeit wohl verwahret werde. Denn wenn die <hi rendition="#aq">Princi-<lb/> „pal</hi>-Urſache des Nachdruckens, der Eigennutz, und<lb/> „nicht GOttes Ehre und Verlangen dem Naͤchſten zu<lb/> „dienen: ſo iſts ſehr gefehlt, wider welche Nachdrucker<lb/> „<hi rendition="#aq">D.</hi> Lutherus eine ſehr ſcharffe und ernſte Vermahnung<lb/> „vor ſeiner teutſchen Bibel geſetzt, welche maͤnniglich<lb/> „bekanntiſt.„</quote></cit> Dieſe Vermahnung aber iſt eben dieſe,<lb/> die wir ietzo beyzubringen, und zu unſerer Zeit bekannt<lb/> zu machen im Begriffe ſind. <hi rendition="#fr">Denn es moͤchten ſie<lb/> manche Buchdrucker leider nur allzuſehr gebrau-<lb/> chen.</hi> Wenigſtens muß ich das leider ſchon <hi rendition="#fr">zwey-<lb/> mal</hi> von meiner geringen Arbeit ſagen, daß ſie <hi rendition="#fr">wider</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">alles</hi></fw><lb/></note> </div> </div> </div> </back> </text> </TEI> [134/0433]
„gewaltig, als man nicht wohl deßgleichen in allen
„Hiſtorien findet. Denn ſiehe allein das greuliche,
„ſchreckliche Weſen und Ubel an, das der Geitz
„durch den leidigen Wucher treibt, daß auch et-
„liche feine, vernuͤnfftige, tapffere Leute mit dieſem
„Geitz-Teufel und Wucher-Teufel alſo beſeſſen
„ſind, daß ſie wiſſentlich und bey guter Vernunfft
„den Abgott Mammon mit groſſer, greulicher
„Verachtung goͤttlicher Gnaden und Zorns, an-
„beten, und daruͤber ins Hoͤlliſche Feuer und ewi-
„ges Verdammniß ſehend und hoͤrend gleichſam
„lauffen und rennen.„
⁽a⁾ Des offt belobten D. Jo. Schmidts Worte aus ſeiner
andern Predigt p. 65. verdienen an dieſem Orte geleſen
zu werden. Er ſpricht daſelbſt: „wohin auch gehoͤrt,
„daß nicht ein Buchdrucker dem andern, unziemlicher
„Weiſe, die Buͤcher nachdrucke, da es nicht die Noth
„erfordert. Jch ſage ausdruͤcklich unziemlicher Weiſe,
„und da es die Noth nicht erfordert. Denn es begiebt
„ſich bisweilen, daß man ein gutes nuͤtzliches Buch, ſo
„in weit abgelegenen Orten gedruckt iſt, nicht bekom-
„men kan, oder muß es mit groſſen Koſten zur Hand
„bringen; auf welchen Fall es nicht uͤbel gethan iſt,
„daß mans nachdruckt; doch daß das Gewiſſen alle-
„zeit wohl verwahret werde. Denn wenn die Princi-
„pal-Urſache des Nachdruckens, der Eigennutz, und
„nicht GOttes Ehre und Verlangen dem Naͤchſten zu
„dienen: ſo iſts ſehr gefehlt, wider welche Nachdrucker
„D. Lutherus eine ſehr ſcharffe und ernſte Vermahnung
„vor ſeiner teutſchen Bibel geſetzt, welche maͤnniglich
„bekanntiſt.„ Dieſe Vermahnung aber iſt eben dieſe,
die wir ietzo beyzubringen, und zu unſerer Zeit bekannt
zu machen im Begriffe ſind. Denn es moͤchten ſie
manche Buchdrucker leider nur allzuſehr gebrau-
chen. Wenigſtens muß ich das leider ſchon zwey-
mal von meiner geringen Arbeit ſagen, daß ſie wider
alles
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |