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Geusau, Anton von: Reise Herrn Heinrich d. XI. durch Teutschland Franckr. u. Italien, [1740–1742].

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Ein Terentius im 4to auf Pergament ebenfals mit lauter inital
Buchtaben geschrieben, die aber doch schon etwas von dem Grichischen Caracter
haben. Forne stehet mit des berühmten Angeli Politiani eigner
Hand hinein geschrieben: O Foelix nimium prior aetas. Ego Ange-
lus Politianus
, homo vetustatis minime incuriosus, nullum aequae
me vidisse ad hanc diem codicem antiquum fateor.
Ein neuerer Terentius mit cursiv Schrifft auf Pergament in groß
4to. Vor iedweder Comedie stehet anstatt des Verzeichnißes derer
acteurs ein gemahltes repositorium, worauf die Larven oder
masquen dererjenigen Personen liegen, welche in der Comedie vorkommen.
Madame Dacier in der frantzösischen Ubersetzung des Terentii, Berger in seinem
Tractat de larvis und andre haben diese Gemählde in Kupfer stechen laßen.
Das Torquato Tasso Jerusalemme liberata mit seiner eignen Hand
geschrieben, iedoch nicht gantz. Es ist aber von diesem bekannten Werck
eine gantz vortreflich geschriebene Copie auf Pergament in folio vorhanden.
Die Grichische Bibel-Version der 70 Dolmetscher in einem sehr breiten
quartanten, litteris majusculis, theils in 2. in 3 Colonnen auf
Pergament geschrieben, und ist dieses Manuscript von der Septuaginta
virali wohl das älteste in der Welt. vorhandene Codex.
Die Apostel-Geschichte Grichisch in 4to auf Pergament mit goldnen Buch-
staben ungemein sauber u. prächtig, iedoch in neuern Zeiten ge-
schrieben, wie die kleinen Buchstaben, accente und signa distinctio-
nis ausweisen.
Die 4 Ewangelisten lateinisch auf Pergament mit goldnen Buchsta-
ben in folio. Der Band ist von Helffenbein und mit Gold beschlagen,
das Manuscript aber vom 9 Seculo.
Königs Jacobi von Engelland bekante assertio Septem Sacramen-
torum wider
Lutherum
, auf Pergament in 4to geschrieben, welches
Manuscript gedachter König dem damaligen Pabst zum Present überschicket und
hinten mit eigner Hand folgendes hinein geschrieben hat: Anglo-
rum Rex Henricus, Leo Decime, mittit hoc opus, fidei testem, et
amdoitiae
Henricus
Von eben diesem Könige sind hier die Original Liebes-Briefe vor-
handen, und eines kleinen Fingers dick in 4to gebunden, welche er
an die bekante Annam von Boulen meistentheils frantzösisch geschrie-
ben. Der allererste hebet sich also an:
ma Maitres et ame, moy et mon coeur se remestent en
vous mains, Vous Suppliant les avoir pour recommandees
a vos bonnes graces perge
Die Court[unleserliches Material]oisie ist: votre loyall Serviteur et Amy.
Die Lebens-Beschreibungen derer Hertzoge von Vrbino, Francisci
Mariae
und Friderici di Monte Feltro, deren jener Pabst Julii II
Nepote auch Venetianischer, Päbstlicher und Florentinischer General gewesen,
sind in 2 auf Pergament Italiänisch geschriebenen Folianten prächtig

Ein Terentius im 4to auf Pergament ebenfals mit lauter inital
Buchtaben geschrieben, die aber doch schon etwas von dem Grichischen Caracter
haben. Forne stehet mit des berühmten Angeli Politiani eigner
Hand hinein geschrieben: O Foelix nimium prior aetas. Ego Ange-
lus Politianus
, homo vetustatis minime incuriosus, nullum aequae
me vidisse ad hanc diem codicem antiquum fateor.
Ein neuerer Terentius mit cursiv Schrifft auf Pergament in groß
4to. Vor iedweder Comedie stehet anstatt des Verzeichnißes derer
acteurs ein gemahltes repositorium, worauf die Larven oder
masquen dererjenigen Personen liegen, welche in der Comedie vorkommen.
Madame Dacier in der frantzösischen Ubersetzung des Terentii, Berger in seinem
Tractat de larvis und andre haben diese Gemählde in Kupfer stechen laßen.
Das Torquato Tasso Jerusalemme liberata mit seiner eignen Hand
geschrieben, iedoch nicht gantz. Es ist aber von diesem bekannten Werck
eine gantz vortreflich geschriebene Copie auf Pergament in folio vorhanden.
Die Grichische Bibel-Version der 70 Dolmetscher in einem sehr breiten
quartanten, litteris majusculis, theils in 2. in 3 Colonnen auf
Pergament geschrieben, und ist dieses Manuscript von der Septuaginta
virali wohl das älteste in der Welt. vorhandene Codex.
Die Apostel-Geschichte Grichisch in 4to auf Pergament mit goldnen Buch-
staben ungemein sauber u. prächtig, iedoch in neuern Zeiten ge-
schrieben, wie die kleinen Buchstaben, accente und signa distinctio-
nis ausweisen.
Die 4 Ewangelisten lateinisch auf Pergament mit goldnen Buchsta-
ben in folio. Der Band ist von Helffenbein und mit Gold beschlagen,
das Manuscript aber vom 9 Seculo.
Königs Jacobi von Engelland bekante assertio Septem Sacramen-
torum wider
Lutherum
, auf Pergament in 4to geschrieben, welches
Manuscript gedachter König dem damaligen Pabst zum Present überschicket und
hinten mit eigner Hand folgendes hinein geschrieben hat: Anglo-
rum Rex Henricus, Leo Decime, mittit hoc opus, fidei testem, et
amdoitiae
Henricus
Von eben diesem Könige sind hier die Original Liebes-Briefe vor-
handen, und eines kleinen Fingers dick in 4to gebunden, welche er
an die bekante Annam von Boulen meistentheils frantzösisch geschrie-
ben. Der allererste hebet sich also an:
ma Maitres et ame, moy et mon coeur se remestent en
vous mains, Vous Suppliant les avoir pour recommandees
a vos bonnes graces perge
Die Court[unleserliches Material]oisie ist: votre loyall Serviteur et Amy.
Die Lebens-Beschreibungen derer Hertzoge von Vrbino, Francisci
Mariae
und Friderici di Monte Feltro, deren jener Pabst Julii II
Nepote auch Venetianischer, Päbstlicher und Florentinischer General gewesen,
sind in 2 auf Pergament Italiänisch geschriebenen Folianten prächtig

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[0553] Ein Terentius im 4to auf Pergament ebenfals mit lauter inital Buchtaben geschrieben, die aber doch schon etwas von dem Grichil. Caracter haben. Forne stehet mit des berühmten Angeli Politiani eigner Hand hinein geschrieben: O Foelix nimium prior aetas. Ego Ange- lus Politianus, homo vetustatis minime incuriosus, nullum aequae me vidisse ad hanc diem codicem antiquum fateor. Ein neuerer Terentius mit cursiv Schrifft auf Pergament in groß 4to. Vor iedweder Comedie stehet anstatt des Verzeichnißes derer acteurs ein gemahltes repositorium, worauf die Larven oder masquen dererjenigen Personen liegen, welche in der Comedie vorkommen. Mad. Dacier in der frantzöl: Ubersetzung des Terentii, Berger in seinem Tractat de larvis u. andre haben diese Gemählde in Kupfer stechen laßen. Das Torquato Tasso Jerusalemme liberata mit seiner eignen Hand geschrieben, iedoch nicht gantz. Es ist aber von diesem bekannten Werck eine gantz vortrefl: geschriebene Copie auf Pergament in fol. vorhanden. Die Grichische Bibel-Version der 70 Dolmetscher in einem sehr breiten quartanten, litteris majusculis, theils in 2. in 3 Colonnen auf Pergament geschrieben, und ist dieses MSCt: von der Septuaginta virali wohl das älteste in der Welt. Die Apostel-Geschichte Grichisch in 4to auf Pergament mit goldnen Buch- staben ungemein sauber u. prächtig, iedoch in neuern Zeiten ge- schrieben, wie die kleinen Buchstaben, accente u. signa distinctio- nis ausweisen. Die 4 Ewangelisten lateinisch auf Pergament mit goldnen Buchsta- ben in folio. Der Band ist von Helffenbein und mit Gold beschlagen, das MSCt: aber vom 9 Seculo. Königs Jacobi von Engelland bekante assertio Septem Sacramen- torum wider Lutherum, auf Pergament in 4to geschrieben, welches MSCt. gedachter König dem damaligen Pabst zum Present überschicket und hinten mit eigner Hand folgendes hinein geschrieben hat: Anglo- rum Rex Henricus, Leo Decime, mittit hoc opus, fidei testem, et amdoitiae Henricus Von eben diesem Könige sind hier die Original Liebes-Briefe vor- handen, und eines kleinen Fingers dick in 4to gebunden, welche er an die bekante Annam von Boulen meistentheils frantzösisch geschrie- ben. Der allererste hebet sich also an: ma Maitres et ame, moy et mon coeur se remestent en vous mains, Vous Suppliant les avoir pour recommandees a vos bonnes graces p Die Courtoisie ist: votre loyall Serviteur et Amy. Die Lebens-Beschreibungen derer Hertzoge von Vrbino, Francisci Mariae und Friderici di Monte Feltro, deren jener Pabst Julii II Nepote auch Venetianischer, Päbstl: u. Florentinischer General gewesen, sind in 2 auf Pergament Italiänisch geschriebenen Folianten prächtig

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Paul Beckus, Marita Gruner, Thomas Grunewald, Sabrina Mögelin, Martin Prell: Herausgeber:innen
Paul Beckus, Marita Gruner, Thomas Grunewald, Sabrina Mögelin, Martin Prell: Bearbeiter:innen
Martin Prell: Datentransformation
Saskia Jungmann, Nikolas Schröder, Andreas Lewen: Mitarbeit
Thüringer Staatskanzlei: Projektförderer
Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena: Bilddigitalisierung von Editionsvorlage und deren Abschrift sowie Bereitstellung der Digitalisate

Weitere Informationen:

Das Endendum der vorliegenden Edition bildet das Tagebuch zur Kavalierstour des pietistischen Grafen Heinrich XI. Reuß zu Obergreiz (1722-1800) durch das Heilige Römische Reich deutscher Nation, Frankreich, die Schweiz, Italien und Österreich in den Jahren 1740–1742. Es besteht aus 443 Tagebucheinträgen auf 784 Seiten, die in 71 Briefen in die Heimat übersandt wurden. Verfasser des Tagebuchs ist der Köstritzer Hofmeister Anton von Geusau (1695–1749). Im Tagebuch bietet dieser nicht nur Einblicke in die international vernetzte Welt des Hochadels, sondern überliefert auch tiefgehende Einblicke in die wirtschaftlichen, sozialen, religiösen und politischen Entwicklungen in den besuchten Ländern. Dies ist vor allem für die im politischen System Europas stattfindenden Veränderungen relevant. So führte der Aufstieg Preußens zur Großmacht zu einer Neuordnung des europäischen Mächtesystems. In die Zeit seiner Kavalierstour fallen beispielsweise der Tod des Römisch-Deutschen Kaisers Karl VI. (1685–1740) und der sich daran anschließende Österreichische Erbfolgekrieg mit seinen Auswirkungen auf das europäische Mächtesystem. Besonders aufschlussreich sind die zahlreichen wiedergegebenen Gespräche zwischen den Reisenden und anderen Adligen, Geistlichen und Gelehrten zumeist katholischer Provenienz. Diese ermöglichen vielfältige Einblicke in die Gedanken- und Vorstellungswelt des Verfassers, seiner Mitreisenden und Gesprächspartner. Hieran werden Kontaktzonen für interkonfessionellen Austausch, aber auch Grenzen des Sag- oder Machbaren deutlich: Heinrich XI. und von Geusau waren pietistisch-fromme Lutheraner, die die auf der Reise gemachten Erfahrungen vor ihrem konfessionellen Erfahrungshintergrund spiegelten, werteten und einordneten

Die Edition wurde zunächst mit Hilfe der virtuellen Forschungsumgebung FuD erstellt, die im Rahmen des Projektes Editionenportal Thüringen an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) implementiert wurde. Nach Einstellung dieses Infrastrukturprojekts fand eine Transformation des FuD-XML in das DTABf im Rahmen eines FAIR-Data-Stipendiums der NFDI4Memory statt. Die Digitalisierung des originalen Brieftagebuchs und einer zeitgenössischen Abschrift erfolgte über die ThULB. Die vorliegende Edition umfasst eine vorlagennahe und zeilengenaue Umschrift der kurrenten Handschrift in moderne lateinische Buchstaben. Eine gründliche Ersttranskription ist erfolgt; eine abschließende Kollationierung steht noch aus. Die XML-Daten umfassen zum gegenwärtigen Zeitpunkt zudem eine grundständige Strukturkodierung (Briefe, Tagebucheinträge, Kopfzeilen, Absätze, Seiten- und Zeilenwechsel) und eine TEI-konforme Auszeichnung grundlegender formal-textkritischer Phänomene (Hervorhebungen, Autorkorrekturen, editorische Konjekturen, Unlesbarkeiten, Abkürzungen mit Auflösungen). Abweichungen der zeitgenössische Abschrift vom originalen Autographen wurden bis dato nicht erfasst. Topographische Informationen der Autorkorrekturen wurden erfasst. Einrückungen am Zeilenbeginn und innerhalb von Zeilen wurden nicht wiedergegeben. Horizontale Leerräume wurden nicht genau, sondern als einfache Leerzeilen wiedergegeben. Für bisher 49 der insgesamt 71 Briefe wurden zudem die darin erwähnten inhaltlich-semantischen Entitäten (Personen/Körperschaften, Gruppen, Geografika, Ereignisse und Objekte (z.B. Bücher, Gebäude, Statuen, Karten, Gemälde etc.)) kodiert und unter Nutzung von GND-Verweisen identifiziert. Ein entsprechendes Register finden Sie auf Github, dort sind auch sämtliche Daten der Edition zu diesem Werk publiziert.

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: nicht markiert; Geminations-/Abkürzungsstriche: mnarkiert, expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht markiert; i/j in Fraktur: Lautwert transkribiert; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: DTABf-getreu; Zeilenumbrüche markiert: ja;




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Zitationshilfe: Geusau, Anton von: Reise Herrn Heinrich d. XI. durch Teutschland Franckr. u. Italien, [1740–1742], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geusau_reisetagebuchHeinrichxiReuss_1740/553>, abgerufen am 24.11.2024.