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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

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Dol
pitularen eines Hoch-
Stiffts.
Dolus, heist in Rechten der
vorsetzliche Betrug und
Hinterlist. Daher dolo-
se,
betrüglicher Weise.
Dom, oder Don, ist ein
Ehren-Titul bey den
Spaniern und Portu-
giesen, welche ihn vor die
Tauf-Nahmen der vor-
nehmen Manns-Perso
nen setzen, als Don Pe-
dro &c.
bedeutet so viel
als ein Herr.
Domainen, Fürstliches
Leib-Geding, Cammer-
Güter, sind solche Güter,
die von Anfang zum Un-
terhalt des Ober- oder
Landes-Herrn gewidmet
worden, und demselben
also eigenthümlich gehö-
ren, daß sie vor sich allein
nicht veräussert werden
können.
Domestiquen, die Hauß-
Genossen, Bediente ei-
nes grossen Herrn.
Domicilium, eine Behau-
sung, Wohnung, wo man
würcklich wohnet, Feuer
und Rauch hält.
[Spaltenumbruch]
Dom
Dominat, eine gewaltsa-
me Herrschafft, Beherr-
schung, Regierung, Re-
giment, Herrschafftliche
Gewalt, Botmässigkeit.
Dominica, der Sonntag,
der Tag des Herrn. Do-
minica in Albis
also
nennet man bey denen
Römisch - Catholischen
den ersten Sonntag nach
Ostern oder Quasimodo-
geniti.
Dominiren, beherrschen,
Gewalt haben, befehlen,
gebieten. Das seinige ver-
dominiren aber heist,
dasselbige durchbringen,
verthun, verstutzen, ver-
schwenden, verprassen.
Dominium, eine eigen-
thümliche Herrschafft,
freye Besitzung, inglei-
chen auch die Herrschafft,
Gewalt, Macht, Bot-
mässigkeit über einen an-
dern. Dominium dire-
ctum,
heist das Eigen-
thum über den Grund
und Boden.
Dominus, ein Herr. Do-
minus directus,
heist
der Erb-Zinß- oder Lehn-
Herr,
O 3
[Spaltenumbruch]
Dol
pitularen eines Hoch-
Stiffts.
Dolus, heiſt in Rechten der
vorſetzliche Betrug und
Hinterliſt. Daher dolo-
ſe,
betruͤglicher Weiſe.
Dom, oder Don, iſt ein
Ehren-Titul bey den
Spaniern und Portu-
gieſen, welche ihn vor die
Tauf-Nahmen der vor-
nehmen Manns-Perſo
nen ſetzen, als Don Pe-
dro &c.
bedeutet ſo viel
als ein Herr.
Domainen, Fuͤrſtliches
Leib-Geding, Cammer-
Guͤter, ſind ſolche Guͤter,
die von Anfang zum Un-
terhalt des Ober- oder
Landes-Herrn gewidmet
worden, und demſelben
alſo eigenthuͤmlich gehoͤ-
ren, daß ſie vor ſich allein
nicht veraͤuſſert werden
koͤnnen.
Domeſtiquen, die Hauß-
Genoſſen, Bediente ei-
nes groſſen Herrn.
Domicilium, eine Behau-
ſung, Wohnung, wo man
wuͤrcklich wohnet, Feuer
und Rauch haͤlt.
[Spaltenumbruch]
Dom
Dominat, eine gewaltſa-
me Herrſchafft, Beherr-
ſchung, Regierung, Re-
giment, Herrſchafftliche
Gewalt, Botmaͤſſigkeit.
Dominica, der Sonntag,
der Tag des Herrn. Do-
minica in Albis
alſo
nennet man bey denen
Roͤmiſch - Catholiſchen
den erſten Sonntag nach
Oſtern oder Quaſimodo-
geniti.
Dominiren, beherrſchen,
Gewalt haben, befehlen,
gebieten. Das ſeinige ver-
dominiren aber heiſt,
daſſelbige durchbringen,
verthun, verſtutzen, ver-
ſchwenden, verpraſſen.
Dominium, eine eigen-
thuͤmliche Herrſchafft,
freye Beſitzung, inglei-
chen auch die Herrſchafft,
Gewalt, Macht, Bot-
maͤſſigkeit uͤber einen an-
dern. Dominium dire-
ctum,
heiſt das Eigen-
thum uͤber den Grund
und Boden.
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minus directus,
heiſt
der Erb-Zinß- oder Lehn-
Herr,
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[213/0231] Dol Dom pitularen eines Hoch- Stiffts. Dolus, heiſt in Rechten der vorſetzliche Betrug und Hinterliſt. Daher dolo- ſe, betruͤglicher Weiſe. Dom, oder Don, iſt ein Ehren-Titul bey den Spaniern und Portu- gieſen, welche ihn vor die Tauf-Nahmen der vor- nehmen Manns-Perſo nen ſetzen, als Don Pe- dro &c. bedeutet ſo viel als ein Herr. Domainen, Fuͤrſtliches Leib-Geding, Cammer- Guͤter, ſind ſolche Guͤter, die von Anfang zum Un- terhalt des Ober- oder Landes-Herrn gewidmet worden, und demſelben alſo eigenthuͤmlich gehoͤ- ren, daß ſie vor ſich allein nicht veraͤuſſert werden koͤnnen. Domeſtiquen, die Hauß- Genoſſen, Bediente ei- nes groſſen Herrn. Domicilium, eine Behau- ſung, Wohnung, wo man wuͤrcklich wohnet, Feuer und Rauch haͤlt. Dominat, eine gewaltſa- me Herrſchafft, Beherr- ſchung, Regierung, Re- giment, Herrſchafftliche Gewalt, Botmaͤſſigkeit. Dominica, der Sonntag, der Tag des Herrn. Do- minica in Albis alſo nennet man bey denen Roͤmiſch - Catholiſchen den erſten Sonntag nach Oſtern oder Quaſimodo- geniti. Dominiren, beherrſchen, Gewalt haben, befehlen, gebieten. Das ſeinige ver- dominiren aber heiſt, daſſelbige durchbringen, verthun, verſtutzen, ver- ſchwenden, verpraſſen. Dominium, eine eigen- thuͤmliche Herrſchafft, freye Beſitzung, inglei- chen auch die Herrſchafft, Gewalt, Macht, Bot- maͤſſigkeit uͤber einen an- dern. Dominium dire- ctum, heiſt das Eigen- thum uͤber den Grund und Boden. Dominus, ein Herr. Do- minus directus, heiſt der Erb-Zinß- oder Lehn- Herr, O 3

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Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/231>, abgerufen am 23.11.2024.