Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.[Spaltenumbruch]
Dom Herr, von dem die Lehneines Gutes muß geholet werden. Domitiana quaestio, heist bey den Juristen eine sol- che Frage, die entweder einfältig oder lächerlich heraus kommt, und wer- den dergleichen bey den Juristischen Doctorat- Examinibus den Can- didaten, nachdem sie das Examen rigorosum ausgestanden, alsdann noch, um einiger Belustigung und Schertzes willen, zu beantworten aufgegeben. Don gratuit, ein freywil- liges Geschencke, welches aber zu gewisser Zeit von denen Unterthanen so scharff als die gröste Schuldigkeit eingetrie- ben wird. Donation, Schenckung, Geschenck, Verehrung, Gabe. Donativ, Fürsten-Gabe, Gnaden-Geschenck. Donjon, der höchste und vesteste Platz eines Schlos- ses oder einer Vestung, wohin man sich im Fall [Spaltenumbruch] Dos der Noth retiriret, da-mit man einen desto bes- sern Accord mit dem Feinde machen könne. Ei- ne Brustwehre. Donna, wird in Spanien, Portugall, und Jtalien dem vornehmen Frauen- Zimmer beygeleget, ist ein Ehren-Wort, und so viel als in Franckreich Madame. Donum, ein Geschenck, Gabe, er hat das Do- num Continentiae, d.i. die Gabe der Keuschheit, Mässigkeit, Enthaltung. Doppia di spagna, Doub- lone oder Pistole, eine Spanische güldene Mün- tze, welche bey uns vor 5. Reichsthaler gäng und gebe ist. Dosis, das Artzney - Ge- wicht, oder Maaß einer Artzney, so viel von der- selben auf einmal einzu- nehmen verordnet ist. Dossirung, ist die Abda- chung oder Böschung ei- ner Mauer, eines Wal- les oder einer Brust- wehre. Dota-
[Spaltenumbruch]
Dom Herr, von dem die Lehneines Gutes muß geholet werden. Domitiana quæſtio, heiſt bey den Juriſten eine ſol- che Frage, die entweder einfaͤltig oder laͤcherlich heraus kommt, und wer- den dergleichen bey den Juriſtiſchen Doctorat- Examinibus den Can- didaten, nachdem ſie das Examen rigoroſum ausgeſtanden, alsdañ noch, um einiger Beluſtigung und Schertzes willen, zu beantworten aufgegeben. Don gratuit, ein freywil- liges Geſchencke, welches aber zu gewiſſer Zeit von denen Unterthanen ſo ſcharff als die groͤſte Schuldigkeit eingetrie- ben wird. Donation, Schenckung, Geſchenck, Verehrung, Gabe. Donativ, Fuͤrſten-Gabe, Gnaden-Geſchenck. Donjon, der hoͤchſte und veſteſte Platz eines Schloſ- ſes oder einer Veſtung, wohin man ſich im Fall [Spaltenumbruch] Doſ der Noth retiriret, da-mit man einen deſto beſ- ſern Accord mit dem Feinde machen koͤnne. Ei- ne Bruſtwehre. Donna, wird in Spanien, Portugall, und Jtalien dem vornehmen Frauen- Zimmer beygeleget, iſt ein Ehren-Wort, und ſo viel als in Franckreich Madame. Donum, ein Geſchenck, Gabe, er hat das Do- num Continentiæ, d.i. die Gabe der Keuſchheit, Maͤſſigkeit, Enthaltung. Doppia di ſpagna, Doub- lone oder Piſtole, eine Spaniſche guͤldene Muͤn- tze, welche bey uns vor 5. Reichsthaler gaͤng und gebe iſt. Doſis, das Artzney - Ge- wicht, oder Maaß einer Artzney, ſo viel von der- ſelben auf einmal einzu- nehmen verordnet iſt. Doſſirung, iſt die Abda- chung oder Boͤſchung ei- ner Mauer, eines Wal- les oder einer Bruſt- wehre. Dota-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <list> <item><pb facs="#f0232" n="214"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Dom</hi></fw><lb/> Herr, von dem die Lehn<lb/> eines Gutes muß geholet<lb/> werden.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Domitiana quæſtio,</hi> heiſt<lb/> bey den <hi rendition="#aq">Juriſt</hi>en eine ſol-<lb/> che Frage, die entweder<lb/> einfaͤltig oder laͤcherlich<lb/> heraus kommt, und wer-<lb/> den dergleichen bey den<lb/><hi rendition="#aq">Juriſti</hi>ſchen <hi rendition="#aq">Doctorat-<lb/> Examinibus</hi> den <hi rendition="#aq">Can-<lb/> dida</hi>ten, nachdem ſie das<lb/><hi rendition="#aq">Examen rigoroſum</hi><lb/> ausgeſtanden, alsdañ noch,<lb/> um einiger Beluſtigung<lb/> und Schertzes willen, zu<lb/> beantworten aufgegeben.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Don gratuit,</hi> ein freywil-<lb/> liges Geſchencke, welches<lb/> aber zu gewiſſer Zeit von<lb/> denen Unterthanen ſo<lb/> ſcharff als die groͤſte<lb/> Schuldigkeit eingetrie-<lb/> ben wird.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Donation,</hi> Schenckung,<lb/> Geſchenck, Verehrung,<lb/> Gabe.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Donativ,</hi> Fuͤrſten-Gabe,<lb/> Gnaden-Geſchenck.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Donjon,</hi> der hoͤchſte und<lb/> veſteſte Platz eines Schloſ-<lb/> ſes oder einer Veſtung,<lb/> wohin man ſich im Fall<lb/><cb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Doſ</hi></fw><lb/> der Noth <hi rendition="#aq">retiri</hi>ret, da-<lb/> mit man einen deſto beſ-<lb/> ſern <hi rendition="#aq">Accord</hi> mit dem<lb/> Feinde machen koͤnne. Ei-<lb/> ne Bruſtwehre.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Donna,</hi> wird in Spanien,<lb/> Portugall, und Jtalien<lb/> dem vornehmen Frauen-<lb/> Zimmer beygeleget, iſt ein<lb/> Ehren-Wort, und ſo<lb/> viel als in Franckreich<lb/><hi rendition="#aq">Madame.</hi></item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Donum,</hi> ein Geſchenck,<lb/> Gabe, er hat das <hi rendition="#aq">Do-<lb/> num Continentiæ,</hi> d.i.<lb/> die Gabe der Keuſchheit,<lb/> Maͤſſigkeit, Enthaltung.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Doppia di ſpagna, Doub-<lb/> lone</hi> oder <hi rendition="#aq">Piſtole,</hi> eine<lb/> Spaniſche guͤldene Muͤn-<lb/> tze, welche bey uns vor<lb/> 5. Reichsthaler gaͤng und<lb/> gebe iſt.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Doſis,</hi> das Artzney - Ge-<lb/> wicht, oder Maaß einer<lb/> Artzney, ſo viel von der-<lb/> ſelben auf einmal einzu-<lb/> nehmen verordnet iſt.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Doſſi</hi>rung, iſt die Abda-<lb/> chung oder Boͤſchung ei-<lb/> ner Mauer, eines Wal-<lb/> les oder einer Bruſt-<lb/> wehre.</item> </list><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Dota-</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [214/0232]
Dom
Doſ
Herr, von dem die Lehn
eines Gutes muß geholet
werden.
Domitiana quæſtio, heiſt
bey den Juriſten eine ſol-
che Frage, die entweder
einfaͤltig oder laͤcherlich
heraus kommt, und wer-
den dergleichen bey den
Juriſtiſchen Doctorat-
Examinibus den Can-
didaten, nachdem ſie das
Examen rigoroſum
ausgeſtanden, alsdañ noch,
um einiger Beluſtigung
und Schertzes willen, zu
beantworten aufgegeben.
Don gratuit, ein freywil-
liges Geſchencke, welches
aber zu gewiſſer Zeit von
denen Unterthanen ſo
ſcharff als die groͤſte
Schuldigkeit eingetrie-
ben wird.
Donation, Schenckung,
Geſchenck, Verehrung,
Gabe.
Donativ, Fuͤrſten-Gabe,
Gnaden-Geſchenck.
Donjon, der hoͤchſte und
veſteſte Platz eines Schloſ-
ſes oder einer Veſtung,
wohin man ſich im Fall
der Noth retiriret, da-
mit man einen deſto beſ-
ſern Accord mit dem
Feinde machen koͤnne. Ei-
ne Bruſtwehre.
Donna, wird in Spanien,
Portugall, und Jtalien
dem vornehmen Frauen-
Zimmer beygeleget, iſt ein
Ehren-Wort, und ſo
viel als in Franckreich
Madame.
Donum, ein Geſchenck,
Gabe, er hat das Do-
num Continentiæ, d.i.
die Gabe der Keuſchheit,
Maͤſſigkeit, Enthaltung.
Doppia di ſpagna, Doub-
lone oder Piſtole, eine
Spaniſche guͤldene Muͤn-
tze, welche bey uns vor
5. Reichsthaler gaͤng und
gebe iſt.
Doſis, das Artzney - Ge-
wicht, oder Maaß einer
Artzney, ſo viel von der-
ſelben auf einmal einzu-
nehmen verordnet iſt.
Doſſirung, iſt die Abda-
chung oder Boͤſchung ei-
ner Mauer, eines Wal-
les oder einer Bruſt-
wehre.
Dota-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |