Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

[Spaltenumbruch]

Max

loris. z. E. ein kostbares
mausoleum dem Entseel-
ten zu Ehren aufrichten
lassen.

Maxime, Vernunfft- und
Staats-Grund, die für-
nehmste Regul u. Grund-
satz, Kunst-stücklein, Pra-
ctic, Handgriff, Grund-
Lehre, z.E. er hat diese
maxime gebraucht; eine
Staats-maxime.

Mayor, ist in Engelland die
höchste Gerichts- Person
in einer Stadt oder Ge-
meinde, und bedeutet so
viel als des Königs
Statthalter.

Mayorago, ist in Spanien
eine Art einer Substitu-
tion, da ein Erbe dem an-
dern bey Leb-Zeiten nach-
gesetzet wird.

Mazette, ein fauler, furcht
samer und nichtswürdi-
ger Kerl; ein Hundsfut.
Eigentlich ein Aas, Lu-
der.

Mechanic, die Bewegungs-
Kunst, ist eine mathema-
tische Wissenschafft, wel-
che von der Bewegung
handelt, die Gesetze der-
[Spaltenumbruch]

Med

selben erkläret, und auch
zeiget, wie man durch
künstliche Werckzeuge die
Bewegung grösser oder
accurater, beständiger
oder schneller machen kön-
ne.

Mechanicus, ein Künstler,
künstlicher Handwercks-
mann, Werckmeister,
durch dessen Wissenschaft
und Angeben allerhand
künstliche machinen und
Instrumenta verfertiget
werden.

Mechanismus, die allge-
meine Bewegung, welche
der Schopffer im Anfan-
ge dem Zeuge eingedruckt,
und durch welche, nach
denen ihr bestimmten Ge-
setzen, die Natur beständig
wircket.

Mechant, böß, boßhaftig,
lasterhafstig, z.E. dieser
ist der mechanteste Kerl
von der Welt.

Medaille, eine Schau oder
Denck-Müntze von Sil-
ber oder Gold, worauf
das Bildnüs eines gros-
sen Herrn oder ein an-
der Sinn-Bild stehet.

Medail-

A a 2

[Spaltenumbruch]

Max

loris. z. E. ein koſtbares
mauſoleum dem Entſeel-
ten zu Ehren aufrichten
laſſen.

Maxime, Vernunfft- und
Staats-Grund, die fuͤr-
nehmſte Regul u. Grund-
ſatz, Kunſt-ſtuͤcklein, Pra-
ctic, Handgriff, Grund-
Lehre, z.E. er hat dieſe
maxime gebraucht; eine
Staats-maxime.

Mayor, iſt in Engelland die
hoͤchſte Gerichts- Perſon
in einer Stadt oder Ge-
meinde, und bedeutet ſo
viel als des Koͤnigs
Statthalter.

Mayorago, iſt in Spanien
eine Art einer Subſtitu-
tion, da ein Erbe dem an-
dern bey Leb-Zeiten nach-
geſetzet wird.

Mazette, ein fauler, furcht
ſamer und nichtswuͤrdi-
ger Kerl; ein Hundsfut.
Eigentlich ein Aas, Lu-
der.

Mechanic, die Bewegungs-
Kunſt, iſt eine mathema-
tiſche Wiſſenſchafft, wel-
che von der Bewegung
handelt, die Geſetze der-
[Spaltenumbruch]

Med

ſelben erklaͤret, und auch
zeiget, wie man durch
kuͤnſtliche Werckzeuge die
Bewegung groͤſſer oder
accurater, beſtaͤndiger
oder ſchneller machen koͤn-
ne.

Mechanicus, ein Kuͤnſtler,
kuͤnſtlicher Handwercks-
mann, Werckmeiſter,
durch deſſen Wiſſenſchaft
und Angeben allerhand
kuͤnſtliche machinen und
Inſtrumenta verfertiget
werden.

Mechanismus, die allge-
meine Bewegung, welche
der Schòpffer im Anfan-
ge dem Zeuge eingedruckt,
und durch welche, nach
denen ihr beſtimmten Ge-
ſetzen, die Natur beſtaͤndig
wirckét.

Mechant, boͤß, boßhaftig,
laſterhafſtig, z.E. dieſer
iſt der mechanteſte Kerl
von der Welt.

Medaille, eine Schau oder
Denck-Muͤntze von Sil-
ber oder Gold, worauf
das Bildnuͤs eines groſ-
ſen Herrn oder ein an-
der Sinn-Bild ſtehet.

Medail-

A a 2

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0389" n="371"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Max</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">loris.</hi> z. E. ein ko&#x017F;tbares<lb/><hi rendition="#aq">mau&#x017F;oleum</hi> dem Ent&#x017F;eel-<lb/>
ten zu Ehren aufrichten<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Maxime,</hi> Vernunfft- und<lb/>
Staats-Grund, die fu&#x0364;r-<lb/>
nehm&#x017F;te Regul u. Grund-<lb/>
&#x017F;atz, Kun&#x017F;t-&#x017F;tu&#x0364;cklein, <hi rendition="#aq">Pra-<lb/>
ctic,</hi> Handgriff, Grund-<lb/>
Lehre, z.E. er hat die&#x017F;e<lb/><hi rendition="#aq">maxime</hi> gebraucht; eine<lb/>
Staats-<hi rendition="#aq">maxime.</hi></item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Mayor,</hi> i&#x017F;t in Engelland die<lb/>
ho&#x0364;ch&#x017F;te Gerichts- Per&#x017F;on<lb/>
in einer Stadt oder Ge-<lb/>
meinde, und bedeutet &#x017F;o<lb/>
viel als des Ko&#x0364;nigs<lb/>
Statthalter.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Mayorago,</hi> i&#x017F;t in Spanien<lb/>
eine Art einer <hi rendition="#aq">Sub&#x017F;titu-<lb/>
tion,</hi> da ein Erbe dem an-<lb/>
dern bey Leb-Zeiten nach-<lb/>
ge&#x017F;etzet wird.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Mazette,</hi> ein fauler, furcht<lb/>
&#x017F;amer und nichtswu&#x0364;rdi-<lb/>
ger Kerl; ein Hundsfut.<lb/>
Eigentlich ein Aas, Lu-<lb/>
der.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Mechanic,</hi> die Bewegungs-<lb/>
Kun&#x017F;t, i&#x017F;t eine <hi rendition="#aq">mathema-<lb/>
ti</hi>&#x017F;che Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafft, wel-<lb/>
che von der Bewegung<lb/>
handelt, die Ge&#x017F;etze der-<lb/><cb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Med</hi></fw><lb/>
&#x017F;elben erkla&#x0364;ret, und auch<lb/>
zeiget, wie man durch<lb/>
ku&#x0364;n&#x017F;tliche Werckzeuge die<lb/>
Bewegung gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er oder<lb/><hi rendition="#aq">accurater,</hi> be&#x017F;ta&#x0364;ndiger<lb/>
oder &#x017F;chneller machen ko&#x0364;n-<lb/>
ne.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Mechanicus,</hi> ein Ku&#x0364;n&#x017F;tler,<lb/>
ku&#x0364;n&#x017F;tlicher Handwercks-<lb/>
mann, Werckmei&#x017F;ter,<lb/>
durch de&#x017F;&#x017F;en Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft<lb/>
und Angeben allerhand<lb/>
ku&#x0364;n&#x017F;tliche <hi rendition="#aq">machin</hi>en und<lb/><hi rendition="#aq">In&#x017F;trumenta</hi> verfertiget<lb/>
werden.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Mechanismus,</hi> die allge-<lb/>
meine Bewegung, welche<lb/>
der Schòpffer im Anfan-<lb/>
ge dem Zeuge eingedruckt,<lb/>
und durch welche, nach<lb/>
denen ihr be&#x017F;timmten Ge-<lb/>
&#x017F;etzen, die Natur be&#x017F;ta&#x0364;ndig<lb/>
wirckét.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Mechant,</hi> bo&#x0364;ß, boßhaftig,<lb/>
la&#x017F;terhaf&#x017F;tig, z.E. die&#x017F;er<lb/>
i&#x017F;t der <hi rendition="#aq">mechante</hi>&#x017F;te Kerl<lb/>
von der Welt.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Medaille,</hi> eine Schau oder<lb/>
Denck-Mu&#x0364;ntze von Sil-<lb/>
ber oder Gold, worauf<lb/>
das Bildnu&#x0364;s eines gro&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en Herrn oder ein an-<lb/>
der Sinn-Bild &#x017F;tehet.</item>
        </list><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">A a</hi> 2</fw>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Medail-</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[371/0389] Max Med loris. z. E. ein koſtbares mauſoleum dem Entſeel- ten zu Ehren aufrichten laſſen. Maxime, Vernunfft- und Staats-Grund, die fuͤr- nehmſte Regul u. Grund- ſatz, Kunſt-ſtuͤcklein, Pra- ctic, Handgriff, Grund- Lehre, z.E. er hat dieſe maxime gebraucht; eine Staats-maxime. Mayor, iſt in Engelland die hoͤchſte Gerichts- Perſon in einer Stadt oder Ge- meinde, und bedeutet ſo viel als des Koͤnigs Statthalter. Mayorago, iſt in Spanien eine Art einer Subſtitu- tion, da ein Erbe dem an- dern bey Leb-Zeiten nach- geſetzet wird. Mazette, ein fauler, furcht ſamer und nichtswuͤrdi- ger Kerl; ein Hundsfut. Eigentlich ein Aas, Lu- der. Mechanic, die Bewegungs- Kunſt, iſt eine mathema- tiſche Wiſſenſchafft, wel- che von der Bewegung handelt, die Geſetze der- ſelben erklaͤret, und auch zeiget, wie man durch kuͤnſtliche Werckzeuge die Bewegung groͤſſer oder accurater, beſtaͤndiger oder ſchneller machen koͤn- ne. Mechanicus, ein Kuͤnſtler, kuͤnſtlicher Handwercks- mann, Werckmeiſter, durch deſſen Wiſſenſchaft und Angeben allerhand kuͤnſtliche machinen und Inſtrumenta verfertiget werden. Mechanismus, die allge- meine Bewegung, welche der Schòpffer im Anfan- ge dem Zeuge eingedruckt, und durch welche, nach denen ihr beſtimmten Ge- ſetzen, die Natur beſtaͤndig wirckét. Mechant, boͤß, boßhaftig, laſterhafſtig, z.E. dieſer iſt der mechanteſte Kerl von der Welt. Medaille, eine Schau oder Denck-Muͤntze von Sil- ber oder Gold, worauf das Bildnuͤs eines groſ- ſen Herrn oder ein an- der Sinn-Bild ſtehet. Medail- A a 2

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/389
Zitationshilfe:	Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/389>, abgerufen am 22.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.