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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

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Med
Medailleur, der medail-
len
macht, oder damit
handelt.
Medaillon, ist ein Schau-
Pfenning von ungewöhn-
licher Grösse, welcher
mehrentheils zu Vergnü-
gung und Andencken gros-
ser Herren geschlagen
worden.
Median, das mittelste, oder
dasjenige welches zwi-
schen zweyen sich befindet:
also sagt man: median-
Ader, weil dieselbe in dem
Gelencke der Ellenbogen-
Röhre zwischen der Haut
und Leber-Ader ist.
Median-Papier, wird das-
jenige genannt, so grössere
Bögen als das ordentli-
che, und dargegen kleine-
re als das regal-Papier
hat.
Mediateur, mediator, ein
Mittler, Schiedsmann,
z.E. er ist mediator in der
Sache gewesen.
Mediation, Vermittelung,
z.E. er hat die media-
tion
auf sich genommen.
Medicament, eine Artzeney,
Hülffs-Mittel zur Ge-
sundheit.
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Med
Medicina, Artzney-Kunst,
welche lehret, wie der
Mensch seine gegenwär-
tige Gesundheit erhalten,
und die verlohrne wieder-
bringen soll. Eine schertz-
haffte Feder nennet die
Artzney eine Kunst, die
Menschen ungestrafft hin-
zurichten, und eine ande-
re, den Artzt einen Mann
der gedungen wird, um
das Bette eines Krancken
zu seyn, und ihn mit Lap-
pereyen zu unterhalten,
biß ihm entweder seine
gute Natur davon geholf-
fen, oder die Artzneyen
ihn zum Grab befördert,
doch dieses ist weiter nicht,
als im Schertz zu verste-
hen.
Mediciniren, curiren, hei-
len. it. Artzney einneh-
men oder gebrauchen.
Medicus, ein Artzt, welcher
medicinam studiret hat.
Ein Artzeney-Verständi-
ger, welcher seine darinn
erlangte Wissenschafft,
denen Patienten zu helf-
fen, anwendet.
Medii-
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Med
Medailleur, der medail-
len
macht, oder damit
handelt.
Medaillon, iſt ein Schau-
Pfenning von ungewoͤhn-
licher Groͤſſe, welcher
mehrentheils zu Vergnuͤ-
gung und Andencken groſ-
ſer Herren geſchlagen
worden.
Median, das mittelſte, oder
dasjenige welches zwi-
ſchen zweyen ſich befindet:
alſo ſagt man: median-
Ader, weil dieſelbe in dem
Gelencke der Ellenbogen-
Roͤhre zwiſchen der Haut
und Leber-Ader iſt.
Median-Papier, wird das-
jenige genannt, ſo groͤſſere
Boͤgen als das ordentli-
che, und dargegen kleine-
re als das regal-Papier
hat.
Mediateur, mediator, ein
Mittler, Schiedsmann,
z.E. er iſt mediator in der
Sache geweſen.
Mediation, Vermittelung,
z.E. er hat die media-
tion
auf ſich genommen.
Medicament, eine Artzeney,
Huͤlffs-Mittel zur Ge-
ſundheit.
[Spaltenumbruch]
Med
Medicina, Artzney-Kunſt,
welche lehret, wie der
Menſch ſeine gegenwaͤr-
tige Geſundheit erhalten,
und die verlohrne wieder-
bringen ſoll. Eine ſchertz-
haffte Feder nennet die
Artzney eine Kunſt, die
Menſchen ungeſtrafft hin-
zurichten, und eine ande-
re, den Artzt einen Mann
der gedungen wird, um
das Bette eines Krancken
zu ſeyn, und ihn mit Lap-
pereyen zu unterhalten,
biß ihm entweder ſeine
gute Natur davon geholf-
fen, oder die Artzneyen
ihn zum Grab befoͤrdert,
doch dieſes iſt weiter nicht,
als im Schertz zu verſte-
hen.
Mediciniren, curiren, hei-
len. it. Artzney einneh-
men oder gebrauchen.
Medicus, ein Artzt, welcher
medicinam ſtudiret hat.
Ein Artzeney-Verſtaͤndi-
ger, welcher ſeine darinn
erlangte Wiſſenſchafft,
denen Patienten zu helf-
fen, anwendet.
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[372/0390] Med Med Medailleur, der medail- len macht, oder damit handelt. Medaillon, iſt ein Schau- Pfenning von ungewoͤhn- licher Groͤſſe, welcher mehrentheils zu Vergnuͤ- gung und Andencken groſ- ſer Herren geſchlagen worden. Median, das mittelſte, oder dasjenige welches zwi- ſchen zweyen ſich befindet: alſo ſagt man: median- Ader, weil dieſelbe in dem Gelencke der Ellenbogen- Roͤhre zwiſchen der Haut und Leber-Ader iſt. Median-Papier, wird das- jenige genannt, ſo groͤſſere Boͤgen als das ordentli- che, und dargegen kleine- re als das regal-Papier hat. Mediateur, mediator, ein Mittler, Schiedsmann, z.E. er iſt mediator in der Sache geweſen. Mediation, Vermittelung, z.E. er hat die media- tion auf ſich genommen. Medicament, eine Artzeney, Huͤlffs-Mittel zur Ge- ſundheit. Medicina, Artzney-Kunſt, welche lehret, wie der Menſch ſeine gegenwaͤr- tige Geſundheit erhalten, und die verlohrne wieder- bringen ſoll. Eine ſchertz- haffte Feder nennet die Artzney eine Kunſt, die Menſchen ungeſtrafft hin- zurichten, und eine ande- re, den Artzt einen Mann der gedungen wird, um das Bette eines Krancken zu ſeyn, und ihn mit Lap- pereyen zu unterhalten, biß ihm entweder ſeine gute Natur davon geholf- fen, oder die Artzneyen ihn zum Grab befoͤrdert, doch dieſes iſt weiter nicht, als im Schertz zu verſte- hen. Mediciniren, curiren, hei- len. it. Artzney einneh- men oder gebrauchen. Medicus, ein Artzt, welcher medicinam ſtudiret hat. Ein Artzeney-Verſtaͤndi- ger, welcher ſeine darinn erlangte Wiſſenſchafft, denen Patienten zu helf- fen, anwendet. Medii-

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Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/390>, abgerufen am 24.11.2024.