Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Men
bedeuten, die mit des Kö-
nigs Kindern gleichsam
erzogen, oder stets um und
bey ihnen gehalten wor-
den, ihnen die Zeit mit an-
ständiger Kurtzweil zu
vertreiben.
Menstraua, die weibliche
Blume oder die monatli-
che Zeit der Weiber. Bey
denen Chymicis ist men-
struum
ein kräftiger und
starcker Liquor, wodurch
die beste Kraft ausgezo-
gen wird, oder die Metal-
len aufgelöset und zerbei-
tzet werden.
Mensur, ein Maas, gewisse
abgemessene Grösse oder
Länge, Abmessung. Son-
sten aber heisset Mensur
in der Music so viel als
der Tact. Jm Tantzen
wird dieses Wort die Di-
stanz
von einem Fusse,
Hand oder einem Gliede
zu dem andern durch alle
Bewegungen proporti-
onaliter
durch genennet.
Das Fechten hat auch sei-
ne Mensur, daß man nem-
lich nicht zu kurtz stosse.
Mensuriren, messen, abmes-
[Spaltenumbruch]
Mer
sen, ist ein Orgelmacher-
Terminus, und bestehet
der Grund desselben
hauptsächlich in den mu-
sicali
schen Proportione.
Mention, Meldung, Anzei-
gung, Erwähnung.
Mentioniren, gedencken, er-
wähnen, melden, z. E. die
mentionirte Sache.
Menuet, eine Weise vom
Tripel-Tact zu einem
Tantz, der etwas geschwin-
der als eine Sarabande
gehet. Er wird gemeini-
glich von 2. Personen, kan
aber auch von vieren zu-
gleich gerantzet werden.
Meprisable, verächtlich.
Mepris, die Verachtung.
Mercantist, ein Kaufmann.
Mercatur, die Kaufmann-
schaft.
Mercurius, war bey denen
Heyden ein also genann-
ter Götze, welchen sie zu
der Götter Boten, it. zu
einem Patron der Kaus-
Leute und Diebe machten;
also wird auch der nächste
Planet bey der Sonnen
genennet, er ist zwar klein,
aber von hellen Lichte, und
der
A a 4
[Spaltenumbruch]
Men
bedeuten, die mit des Koͤ-
nigs Kindern gleichſam
erzogen, oder ſtets um und
bey ihnen gehalten wor-
den, ihnen die Zeit mit an-
ſtaͤndiger Kurtzweil zu
vertreiben.
Menſtraua, die weibliche
Blume oder die monatli-
che Zeit der Weiber. Bey
denen Chymicis iſt men-
ſtruum
ein kraͤftiger und
ſtarcker Liquor, wodurch
die beſte Kraft ausgezo-
gen wird, oder die Metal-
len aufgeloͤſet und zerbei-
tzet werden.
Menſur, ein Maas, gewiſſe
abgemeſſene Groͤſſe oder
Laͤnge, Abmeſſung. Son-
ſten aber heiſſet Menſur
in der Muſic ſo viel als
der Tact. Jm Tantzen
wird dieſes Wort die Di-
ſtanz
von einem Fuſſe,
Hand oder einem Gliede
zu dem andern durch alle
Bewegungen proporti-
onaliter
durch genennet.
Das Fechten hat auch ſei-
ne Menſur, daß man nem-
lich nicht zu kurtz ſtoſſe.
Menſuriren, meſſen, abmeſ-
[Spaltenumbruch]
Mer
ſen, iſt ein Orgelmacher-
Terminus, und beſtehet
der Grund deſſelben
hauptſaͤchlich in den mu-
ſicali
ſchen Proportioné.
Mention, Meldung, Anzei-
gung, Erwaͤhnung.
Mentioniren, gedencken, er-
waͤhnen, melden, z. E. die
mentionirte Sache.
Menuet, eine Weiſe vom
Tripel-Tact zu einem
Tantz, der etwas geſchwin-
der als eine Sarabande
gehet. Er wird gemeini-
glich von 2. Perſonen, kan
aber auch von vieren zu-
gleich gerantzet werden.
Mepriſable, veraͤchtlich.
Mepris, die Verachtung.
Mercantiſt, ein Kaufmann.
Mercatur, die Kaufmann-
ſchaft.
Mercurius, war bey denen
Heyden ein alſo genann-
ter Goͤtze, welchen ſie zu
der Goͤtter Boten, it. zu
einem Patron der Kauſ-
Leute und Diebe machten;
alſo wird auch der naͤchſte
Planet bey der Sonnen
genennet, er iſt zwar klein,
aber von hellen Lichte, und
der
A a 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0393" n="375"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Men</hi></fw><lb/>
bedeuten, die mit des Ko&#x0364;-<lb/>
nigs Kindern gleich&#x017F;am<lb/>
erzogen, oder &#x017F;tets um und<lb/>
bey ihnen gehalten wor-<lb/>
den, ihnen die Zeit mit an-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;ndiger Kurtzweil zu<lb/>
vertreiben.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Men&#x017F;traua,</hi> die weibliche<lb/>
Blume oder die monatli-<lb/>
che Zeit der Weiber. Bey<lb/>
denen <hi rendition="#aq">Chymicis</hi> i&#x017F;t <hi rendition="#aq">men-<lb/>
&#x017F;truum</hi> ein kra&#x0364;ftiger und<lb/>
&#x017F;tarcker <hi rendition="#aq">Liquor,</hi> wodurch<lb/>
die be&#x017F;te Kraft ausgezo-<lb/>
gen wird, oder die Metal-<lb/>
len aufgelo&#x0364;&#x017F;et und zerbei-<lb/>
tzet werden.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Men&#x017F;ur,</hi> ein Maas, gewi&#x017F;&#x017F;e<lb/>
abgeme&#x017F;&#x017F;ene Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e oder<lb/>
La&#x0364;nge, Abme&#x017F;&#x017F;ung. Son-<lb/>
&#x017F;ten aber hei&#x017F;&#x017F;et <hi rendition="#aq">Men&#x017F;ur</hi><lb/>
in der <hi rendition="#aq">Mu&#x017F;ic</hi> &#x017F;o viel als<lb/>
der <hi rendition="#aq">Tact.</hi> Jm Tantzen<lb/>
wird die&#x017F;es Wort die <hi rendition="#aq">Di-<lb/>
&#x017F;tanz</hi> von einem Fu&#x017F;&#x017F;e,<lb/>
Hand oder einem Gliede<lb/>
zu dem andern durch alle<lb/>
Bewegungen <hi rendition="#aq">proporti-<lb/>
onaliter</hi> durch genennet.<lb/>
Das Fechten hat auch &#x017F;ei-<lb/>
ne <hi rendition="#aq">Men&#x017F;ur,</hi> daß man nem-<lb/>
lich nicht zu kurtz &#x017F;to&#x017F;&#x017F;e.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Men&#x017F;uri</hi>ren, me&#x017F;&#x017F;en, abme&#x017F;-<lb/><cb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Mer</hi></fw><lb/>
&#x017F;en, i&#x017F;t ein Orgelmacher-<lb/><hi rendition="#aq">Terminus,</hi> und be&#x017F;tehet<lb/>
der Grund de&#x017F;&#x017F;elben<lb/>
haupt&#x017F;a&#x0364;chlich in den <hi rendition="#aq">mu-<lb/>
&#x017F;icali</hi>&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Proportion</hi>é.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Mention,</hi> Meldung, Anzei-<lb/>
gung, Erwa&#x0364;hnung.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Mentioni</hi>ren, gedencken, er-<lb/>
wa&#x0364;hnen, melden, z. E. die<lb/><hi rendition="#aq">mentioni</hi>rte Sache.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Menuet,</hi> eine Wei&#x017F;e vom<lb/><hi rendition="#aq">Tripel-Tact</hi> zu einem<lb/>
Tantz, der etwas ge&#x017F;chwin-<lb/>
der als eine <hi rendition="#aq">Sarabande</hi><lb/>
gehet. Er wird gemeini-<lb/>
glich von 2. Per&#x017F;onen, kan<lb/>
aber auch von vieren zu-<lb/>
gleich gerantzet werden.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Mepri&#x017F;able,</hi> vera&#x0364;chtlich.<lb/><hi rendition="#aq">Mepris,</hi> die Verachtung.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Mercanti&#x017F;t,</hi> ein Kaufmann.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Mercatur,</hi> die Kaufmann-<lb/>
&#x017F;chaft.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Mercurius,</hi> war bey denen<lb/>
Heyden ein al&#x017F;o genann-<lb/>
ter Go&#x0364;tze, welchen &#x017F;ie zu<lb/>
der Go&#x0364;tter Boten, <hi rendition="#aq">it.</hi> zu<lb/>
einem <hi rendition="#aq">Patron</hi> der Kau&#x017F;-<lb/>
Leute und Diebe machten;<lb/>
al&#x017F;o wird auch der na&#x0364;ch&#x017F;te<lb/>
Planet bey der Sonnen<lb/>
genennet, er i&#x017F;t zwar klein,<lb/>
aber von hellen Lichte, und<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">A a</hi> 4</fw><fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></item>
        </list>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[375/0393] Men Mer bedeuten, die mit des Koͤ- nigs Kindern gleichſam erzogen, oder ſtets um und bey ihnen gehalten wor- den, ihnen die Zeit mit an- ſtaͤndiger Kurtzweil zu vertreiben. Menſtraua, die weibliche Blume oder die monatli- che Zeit der Weiber. Bey denen Chymicis iſt men- ſtruum ein kraͤftiger und ſtarcker Liquor, wodurch die beſte Kraft ausgezo- gen wird, oder die Metal- len aufgeloͤſet und zerbei- tzet werden. Menſur, ein Maas, gewiſſe abgemeſſene Groͤſſe oder Laͤnge, Abmeſſung. Son- ſten aber heiſſet Menſur in der Muſic ſo viel als der Tact. Jm Tantzen wird dieſes Wort die Di- ſtanz von einem Fuſſe, Hand oder einem Gliede zu dem andern durch alle Bewegungen proporti- onaliter durch genennet. Das Fechten hat auch ſei- ne Menſur, daß man nem- lich nicht zu kurtz ſtoſſe. Menſuriren, meſſen, abmeſ- ſen, iſt ein Orgelmacher- Terminus, und beſtehet der Grund deſſelben hauptſaͤchlich in den mu- ſicaliſchen Proportioné. Mention, Meldung, Anzei- gung, Erwaͤhnung. Mentioniren, gedencken, er- waͤhnen, melden, z. E. die mentionirte Sache. Menuet, eine Weiſe vom Tripel-Tact zu einem Tantz, der etwas geſchwin- der als eine Sarabande gehet. Er wird gemeini- glich von 2. Perſonen, kan aber auch von vieren zu- gleich gerantzet werden. Mepriſable, veraͤchtlich. Mepris, die Verachtung. Mercantiſt, ein Kaufmann. Mercatur, die Kaufmann- ſchaft. Mercurius, war bey denen Heyden ein alſo genann- ter Goͤtze, welchen ſie zu der Goͤtter Boten, it. zu einem Patron der Kauſ- Leute und Diebe machten; alſo wird auch der naͤchſte Planet bey der Sonnen genennet, er iſt zwar klein, aber von hellen Lichte, und der A a 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/393
Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 375. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/393>, abgerufen am 22.11.2024.