Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Sta
stantinopel der oberste
Richter in bürgerlichen
und peinlichen Sachen.
Standarte, Estandart, hei
set die kleine Fahne bey
der Cavallerie. it. bey
einer Galere.
Stante pede, stehendes Fu-
ses, sogleich, alsbald, also-
fort, unverzüglich, ohne
langes Bedencken.
Stanti, heist bey den Kauf-
Leuten so viel, als des in-
stehenden Tages oder
Monats.
Stapulae, Stapel, Nieder-
lage der Waaren. Sta-
pel nennen auch die Buch-
händler die künstlich ver-
schrenckten Stösse ihrer
Verlags-Bücher, so sie in
ihren Niederlagen und
Vorraths-Kammern zu
haben pflegen. Jus sta-
pularum, Stapel-Nie
derlags - Gerechtigkeit.
(ist ein besonderer Vor-
zug gewisser Hansee-und
anderer Städte, z. E.
Lübeck, Hamburg, Leipzig,
Wien, etc. vermöge des-
sen alle daselbst durchpas-
si
rende Waaren vorhero
[Spaltenumbruch]
Sta
auf gewisse Zeit allda nie-
dergelegt, und zum öffent-
lichen Gebrauch feil ge-
botten werden müssen, ehe
sie wieder von dannen
weggeführet werden dör-
fen.) Sonsten heist auch
Stapel der Zimmer-
Platz, wo die Schiffe ge-
bauet werden; also sagt
man: das Schiff ist auf
den Stapel gestellt, oder
liegt auf dem Stapel, das
Schiff vom Stapel ins
Wasser lassen, u.d.gl.
Stapes, ein Steg-Reif,
Steig-Bügel, ist ein neu-
es lateinisches Wort me-
dii aevi,
so von stare, ste-
hen, und pes, der Fuß, her-
geleitet wird, dann aus
den alten Bildern und
Gemählden erhellet, daß
man vor Alters keine
Steig-Bügel gebraucht
habe.
Starosten/ seynd in Polen
Königliche Beamte und
Gouverneurs in den
Schlössern und Städ-
ten, so die Aufsicht über
die Königlichen Einkünf-
te haben, und das Justitz-
Wesen
[Spaltenumbruch]
Sta
ſtantinopel der oberſte
Richter in buͤrgerlichen
und peinlichen Sachen.
Standarte, Eſtandart, hei
ſet die kleine Fahne bey
der Cavallerie. it. bey
einer Galere.
Stante pede, ſtehendes Fu-
ſes, ſogleich, alsbald, alſo-
fort, unverzuͤglich, ohne
langes Bedencken.
Stanti, heiſt bey den Kauf-
Leuten ſo viel, als des in-
ſtehenden Tages oder
Monats.
Stapulæ, Stapel, Nieder-
lage der Waaren. Sta-
pel nennen auch die Buch-
haͤndler die kuͤnſtlich ver-
ſchrenckten Stoͤſſe ihrer
Verlags-Buͤcher, ſo ſie in
ihren Niederlagen und
Vorraths-Kammern zu
haben pflegen. Jus ſta-
pularum, Stapel-Nie
derlags - Gerechtigkeit.
(iſt ein beſonderer Vor-
zug gewiſſer Hanſee-und
anderer Staͤdte, z. E.
Luͤbeck, Hamburg, Leipzig,
Wien, ꝛc. vermoͤge deſ-
ſen alle daſelbſt durchpaſ-
ſi
rende Waaren vorhero
[Spaltenumbruch]
Sta
auf gewiſſe Zeit allda nie-
dergelegt, und zum oͤffent-
lichen Gebrauch feil ge-
botten werden muͤſſen, ehe
ſie wieder von dannen
weggefuͤhret werden doͤr-
fen.) Sonſten heiſt auch
Stapel der Zimmer-
Platz, wo die Schiffe ge-
bauet werden; alſo ſagt
man: das Schiff iſt auf
den Stapel geſtellt, oder
liegt auf dem Stapel, das
Schiff vom Stapel ins
Waſſer laſſen, u.d.gl.
Stapes, ein Steg-Reif,
Steig-Buͤgel, iſt ein neu-
es lateiniſches Wort me-
dii ævi,
ſo von ſtare, ſte-
hen, und pes, der Fuß, her-
geleitet wird, dann aus
den alten Bildern und
Gemaͤhlden erhellet, daß
man vor Alters keine
Steig-Buͤgel gebraucht
habe.
Staroſten/ ſeynd in Polen
Koͤnigliche Beamte und
Gouverneurs in den
Schloͤſſern und Staͤd-
ten, ſo die Aufſicht uͤber
die Koͤniglichen Einkuͤnf-
te haben, und das Juſtitz-
Weſen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0694" n="678"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Sta</hi></fw><lb/>
&#x017F;tantinopel der ober&#x017F;te<lb/>
Richter in bu&#x0364;rgerlichen<lb/>
und peinlichen Sachen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Standarte, E&#x017F;tandart,</hi> hei<lb/>
&#x017F;et die kleine Fahne bey<lb/>
der <hi rendition="#aq">Cavallerie. it.</hi> bey<lb/>
einer <hi rendition="#aq">Galere.</hi></item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Stante pede,</hi> &#x017F;tehendes Fu-<lb/>
&#x017F;es, &#x017F;ogleich, alsbald, al&#x017F;o-<lb/>
fort, unverzu&#x0364;glich, ohne<lb/>
langes Bedencken.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Stanti,</hi> hei&#x017F;t bey den Kauf-<lb/>
Leuten &#x017F;o viel, als des in-<lb/>
&#x017F;tehenden Tages oder<lb/>
Monats.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Stapulæ,</hi> Stapel, Nieder-<lb/>
lage der Waaren. Sta-<lb/>
pel nennen auch die Buch-<lb/>
ha&#x0364;ndler die ku&#x0364;n&#x017F;tlich ver-<lb/>
&#x017F;chrenckten Sto&#x0364;&#x017F;&#x017F;e ihrer<lb/>
Verlags-Bu&#x0364;cher, &#x017F;o &#x017F;ie in<lb/>
ihren Niederlagen und<lb/>
Vorraths-Kammern zu<lb/>
haben pflegen. <hi rendition="#aq">Jus &#x017F;ta-</hi><lb/>
p<hi rendition="#aq">ularum,</hi> Stapel-Nie<lb/>
derlags - Gerechtigkeit.<lb/>
(i&#x017F;t ein be&#x017F;onderer Vor-<lb/>
zug gewi&#x017F;&#x017F;er Han&#x017F;ee-und<lb/>
anderer Sta&#x0364;dte, z. E.<lb/>
Lu&#x0364;beck, Hamburg, Leipzig,<lb/>
Wien, &#xA75B;c. vermo&#x0364;ge de&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en alle da&#x017F;elb&#x017F;t durch<hi rendition="#aq">pa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;i</hi>rende Waaren vorhero<lb/><cb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Sta</hi></fw><lb/>
auf gewi&#x017F;&#x017F;e Zeit allda nie-<lb/>
dergelegt, und zum o&#x0364;ffent-<lb/>
lichen Gebrauch feil ge-<lb/>
botten werden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, ehe<lb/>
&#x017F;ie wieder von dannen<lb/>
weggefu&#x0364;hret werden do&#x0364;r-<lb/>
fen.) Son&#x017F;ten hei&#x017F;t auch<lb/>
Stapel der Zimmer-<lb/>
Platz, wo die Schiffe ge-<lb/>
bauet werden; al&#x017F;o &#x017F;agt<lb/>
man: das Schiff i&#x017F;t auf<lb/>
den Stapel ge&#x017F;tellt, oder<lb/>
liegt auf dem Stapel, das<lb/>
Schiff vom Stapel ins<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er la&#x017F;&#x017F;en, u.d.gl.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Stapes,</hi> ein Steg-Reif,<lb/>
Steig-Bu&#x0364;gel, i&#x017F;t ein neu-<lb/>
es lateini&#x017F;ches Wort <hi rendition="#aq">me-<lb/>
dii ævi,</hi> &#x017F;o von <hi rendition="#aq">&#x017F;tare,</hi> &#x017F;te-<lb/>
hen, und <hi rendition="#aq">pes,</hi> der Fuß, her-<lb/>
geleitet wird, dann aus<lb/>
den alten Bildern und<lb/>
Gema&#x0364;hlden erhellet, daß<lb/>
man vor Alters keine<lb/>
Steig-Bu&#x0364;gel gebraucht<lb/>
habe.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#fr">Staro&#x017F;ten/</hi> &#x017F;eynd in Polen<lb/>
Ko&#x0364;nigliche Beamte und<lb/><hi rendition="#aq">Gouverneurs</hi> in den<lb/>
Schlo&#x0364;&#x017F;&#x017F;ern und Sta&#x0364;d-<lb/>
ten, &#x017F;o die Auf&#x017F;icht u&#x0364;ber<lb/>
die Ko&#x0364;niglichen Einku&#x0364;nf-<lb/>
te haben, und das <hi rendition="#aq">Ju&#x017F;ti</hi>tz-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">We&#x017F;en</fw><lb/></item>
        </list>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[678/0694] Sta Sta ſtantinopel der oberſte Richter in buͤrgerlichen und peinlichen Sachen. Standarte, Eſtandart, hei ſet die kleine Fahne bey der Cavallerie. it. bey einer Galere. Stante pede, ſtehendes Fu- ſes, ſogleich, alsbald, alſo- fort, unverzuͤglich, ohne langes Bedencken. Stanti, heiſt bey den Kauf- Leuten ſo viel, als des in- ſtehenden Tages oder Monats. Stapulæ, Stapel, Nieder- lage der Waaren. Sta- pel nennen auch die Buch- haͤndler die kuͤnſtlich ver- ſchrenckten Stoͤſſe ihrer Verlags-Buͤcher, ſo ſie in ihren Niederlagen und Vorraths-Kammern zu haben pflegen. Jus ſta- pularum, Stapel-Nie derlags - Gerechtigkeit. (iſt ein beſonderer Vor- zug gewiſſer Hanſee-und anderer Staͤdte, z. E. Luͤbeck, Hamburg, Leipzig, Wien, ꝛc. vermoͤge deſ- ſen alle daſelbſt durchpaſ- ſirende Waaren vorhero auf gewiſſe Zeit allda nie- dergelegt, und zum oͤffent- lichen Gebrauch feil ge- botten werden muͤſſen, ehe ſie wieder von dannen weggefuͤhret werden doͤr- fen.) Sonſten heiſt auch Stapel der Zimmer- Platz, wo die Schiffe ge- bauet werden; alſo ſagt man: das Schiff iſt auf den Stapel geſtellt, oder liegt auf dem Stapel, das Schiff vom Stapel ins Waſſer laſſen, u.d.gl. Stapes, ein Steg-Reif, Steig-Buͤgel, iſt ein neu- es lateiniſches Wort me- dii ævi, ſo von ſtare, ſte- hen, und pes, der Fuß, her- geleitet wird, dann aus den alten Bildern und Gemaͤhlden erhellet, daß man vor Alters keine Steig-Buͤgel gebraucht habe. Staroſten/ ſeynd in Polen Koͤnigliche Beamte und Gouverneurs in den Schloͤſſern und Staͤd- ten, ſo die Aufſicht uͤber die Koͤniglichen Einkuͤnf- te haben, und das Juſtitz- Weſen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/694
Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 678. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/694>, abgerufen am 24.11.2024.