Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.[Spaltenumbruch]
Sym Symbolum, ein Wahrzei- chen, Ring, Pettschaft; it. ein Losungs-Wort, Parole, Feld- oder Lo- sungs-Zeichen im Krieg, it. ein Paßport. Ferner eine allgemeine Bekannt- nus, von vielen zusammen getragen, nach deren Jnn- halt sie ihre Lehren einrich- ten und vertheidigen. Da- her Symbolum Aposto- licum, das Apostolische Bekanntnus, insgemein der Glaube. Jnglei- chen heist Symbolum ein Spruch oder Vers, den einer sich selbst erwählt, ein Wahl-Spruch, Ge mählde und Devise, so sich hohe Potentaten, an- dere grose Leute und Li- terati oder Gelehrte zum Andencken erwählen. Symmetrie, die Gleichför- migkeit, Gleichmäsigkeit, Ubereinstimmung. Die geschickte Verhältnus der Theile eines Gebäudes untereinander selbst, und gegen das gantze. Ein Ebenmaß. Sympathie, ist ein Griechi- [Spaltenumbruch] Sym sches Wort, und will soviel sagen, eines andern Noth und Elend mit glei- cher Gemüths-Bewe- gung, als ob es seine eigene wäre, tragen; eine einge- pflantzte Liebe, Mitleiden; eine natürliche Zuneigung oder Trieb gegen einem andern Ding; eine mitlei- dende Ubereinstimmung der natürlichen Cörper und Sachen, wann zwey, dem Orte, Zeit und der Natur nach, unterschiede- ne und entlegene Dinge einander mit einer verbor- genen Kraft und mutu- ellen Affection begeg- nen, also, daß dieselbe Be- gegnung gleichsam einer Freundschaft ähnlichet. Symphonie, ist eine von un- terschiedlichen, aber zu- sammen gestimmten und wohl accordirenden In- strumenten bestehende Musique. Symptomata, allerhand ereignete Zufälle, so in Kranckheiten mit zuschla- gen, und dieselbe gefähr- lich machen. Syna-
[Spaltenumbruch]
Sym Symbolum, ein Wahrzei- chen, Ring, Pettſchaft; it. ein Loſungs-Wort, Parole, Feld- oder Lo- ſungs-Zeichen im Krieg, it. ein Paßport. Ferner eine allgemeine Bekannt- nus, von vielen zuſammen getragen, nach deren Jnn- halt ſie ihre Lehren einrich- ten und vertheidigen. Da- her Symbolum Apoſto- licum, das Apoſtoliſche Bekanntnus, insgemein der Glaube. Jnglei- chen heiſt Symbolum ein Spruch oder Vers, den einer ſich ſelbſt erwaͤhlt, ein Wahl-Spruch, Ge maͤhlde und Deviſe, ſo ſich hohe Potentaten, an- dere groſe Leute und Li- terati oder Gelehrte zum Andencken erwaͤhlen. Symmetrie, die Gleichfoͤr- migkeit, Gleichmaͤſigkeit, Ubereinſtimmung. Die geſchickte Verhaͤltnus der Theile eines Gebaͤudes untereinander ſelbſt, und gegen das gantze. Ein Ebenmaß. Sympathie, iſt ein Griechi- [Spaltenumbruch] Sym ſches Wort, und will ſoviel ſagen, eines andern Noth und Elend mit glei- cher Gemuͤths-Bewe- gung, als ob es ſeine eigene waͤre, tragen; eine einge- pflantzte Liebe, Mitleiden; eine natuͤrliche Zuneigung oder Trieb gegen einem andern Ding; eine mitlei- dende Ubereinſtimmung der natuͤrlichen Coͤrper und Sachen, wann zwey, dem Orte, Zeit und der Natur nach, unterſchiede- ne und entlegene Dinge einander mit einer verbor- genen Kraft und mutu- ellen Affection begeg- nen, alſo, daß dieſelbe Be- gegnung gleichſam einer Freundſchaft aͤhnlichet. Symphonie, iſt eine von un- terſchiedlichen, aber zu- ſammen geſtimmten und wohl accordirenden In- ſtrumenten beſtehende Muſique. Symptomata, allerhand ereignete Zufaͤlle, ſo in Kranckheiten mit zuſchla- gen, und dieſelbe gefaͤhr- lich machen. Syna-
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Sym
Sym
Symbolum, ein Wahrzei-
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Parole, Feld- oder Lo-
ſungs-Zeichen im Krieg,
it. ein Paßport. Ferner
eine allgemeine Bekannt-
nus, von vielen zuſammen
getragen, nach deren Jnn-
halt ſie ihre Lehren einrich-
ten und vertheidigen. Da-
her Symbolum Apoſto-
licum, das Apoſtoliſche
Bekanntnus, insgemein
der Glaube. Jnglei-
chen heiſt Symbolum ein
Spruch oder Vers, den
einer ſich ſelbſt erwaͤhlt,
ein Wahl-Spruch, Ge
maͤhlde und Deviſe, ſo
ſich hohe Potentaten, an-
dere groſe Leute und Li-
terati oder Gelehrte zum
Andencken erwaͤhlen.
Symmetrie, die Gleichfoͤr-
migkeit, Gleichmaͤſigkeit,
Ubereinſtimmung. Die
geſchickte Verhaͤltnus der
Theile eines Gebaͤudes
untereinander ſelbſt, und
gegen das gantze. Ein
Ebenmaß.
Sympathie, iſt ein Griechi-
ſches Wort, und will ſo
viel ſagen, eines andern
Noth und Elend mit glei-
cher Gemuͤths-Bewe-
gung, als ob es ſeine eigene
waͤre, tragen; eine einge-
pflantzte Liebe, Mitleiden;
eine natuͤrliche Zuneigung
oder Trieb gegen einem
andern Ding; eine mitlei-
dende Ubereinſtimmung
der natuͤrlichen Coͤrper
und Sachen, wann zwey,
dem Orte, Zeit und der
Natur nach, unterſchiede-
ne und entlegene Dinge
einander mit einer verbor-
genen Kraft und mutu-
ellen Affection begeg-
nen, alſo, daß dieſelbe Be-
gegnung gleichſam einer
Freundſchaft aͤhnlichet.
Symphonie, iſt eine von un-
terſchiedlichen, aber zu-
ſammen geſtimmten und
wohl accordirenden In-
ſtrumenten beſtehende
Muſique.
Symptomata, allerhand
ereignete Zufaͤlle, ſo in
Kranckheiten mit zuſchla-
gen, und dieſelbe gefaͤhr-
lich machen.
Syna-
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