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Glauber, Johann Rudolf: Furni Novi Philosophici. Bd. 1. Amsterdam, 1646.

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Philosophischer Oefen.

Deßgleichen Würckung ist auch der Spiritus von
Pappier/ darzu man die abschnitzel bey den Buchbin-
dern nehmen kan.

Ein Spiritum von Seyden zu machen.

Gleicher massen wie die Leinen/ also auch die von Sey-
den hingeworffene stücklein können distilliret wer-
den/ geben einen Spiritum welcher nicht sehr scharff ist/
auch nicht die Haut färbet/ wie diese von Pappier vnd
Leinen Tuch/ sondern ist heilsam in frischen vnd alten
Wunden/ macht eine glatte Haut nach geschehener
heilung.

Ein Spiritum von Menschen-Haar/
vnd andern Thieren-haaren oder Hörnern.

VOn den Haaren vnd Hörnern der Thieren wird
auch ein Spiritus gemacht/ welcher aber sehr vbel
stinckt/ daß man denselben nicht wol gebrauchen darff:
Sonsten ist er auch zu vnterschiedlichen Künsten dienst-
lich. Wan er rectificirt wird/ so wird er schön klar/ am
Geruch gleich einem Spiritu Urinae: solvirt den ge-
meinen Sulphur, vnd gibt ein Wasser/ welches alle krätz-
en schnell heilet an allen orten des Leibes. Solche zu
machen/ dienen am besten darzu/ der Schneider hinge-
worffene lappen von neuem vngefärbten wüllen Tuch/
deren man viel auff einmahl in den Ofen stecken kan.
Wan man Tücher darin netzet/ vnd auff pfälen in den
Weinbergen vnd Kornäckern auffhencket/ so gehet kein
Hirsch oder wild Schwein hinein schaden zu tuhn/ dan
sie fürchten sich für dem Geruch/ welchen sie weit riech-
en/ vnd vermeinen/ es sey ein Jäger bey der hand/ von
welchem sie geschossen möchten werden.

Essig
Philoſophiſcher Oefen.

Deßgleichen Wuͤrckung iſt auch der Spiritus von
Pappier/ darzu man die abſchnitzel bey den Buchbin-
dern nehmen kan.

Ein Spiritum von Seyden zu machen.

Gleicher maſſen wie die Leinen/ alſo auch die von Sey-
den hingeworffene ſtuͤcklein koͤnnen diſtilliret wer-
den/ geben einen Spiritum welcher nicht ſehr ſcharff iſt/
auch nicht die Haut faͤrbet/ wie dieſe von Pappier vnd
Leinen Tuch/ ſondern iſt heilſam in friſchen vnd alten
Wunden/ macht eine glatte Haut nach geſchehener
heilung.

Ein Spiritum von Menſchen-Haar/
vnd andern Thieren-haaren oder Hoͤrnern.

VOn den Haaren vnd Hoͤrnern der Thieren wird
auch ein Spiritus gemacht/ welcher aber ſehr vbel
ſtinckt/ daß man denſelben nicht wol gebrauchen darff:
Sonſten iſt er auch zu vnterſchiedlichen Kuͤnſten dienſt-
lich. Wan er rectificirt wird/ ſo wird er ſchoͤn klar/ am
Geruch gleich einem Spiritu Urinæ: ſolvirt den ge-
meinen Sulphur, vnd gibt ein Waſſer/ welches alle kraͤtz-
en ſchnell heilet an allen orten des Leibes. Solche zu
machen/ dienen am beſten darzu/ der Schneider hinge-
worffene lappen von neuem vngefaͤrbten wuͤllen Tuch/
deren man viel auff einmahl in den Ofen ſtecken kan.
Wan man Tuͤcher darin netzet/ vnd auff pfaͤlen in den
Weinbergen vnd Kornaͤckern auffhencket/ ſo gehet kein
Hirſch oder wild Schwein hinein ſchaden zu tuhn/ dan
ſie fuͤrchten ſich fuͤr dem Geruch/ welchen ſie weit riech-
en/ vnd vermeinen/ es ſey ein Jaͤger bey der hand/ von
welchem ſie geſchoſſen moͤchten werden.

Eſſig
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[59/0063] Philoſophiſcher Oefen. Deßgleichen Wuͤrckung iſt auch der Spiritus von Pappier/ darzu man die abſchnitzel bey den Buchbin- dern nehmen kan. Ein Spiritum von Seyden zu machen. Gleicher maſſen wie die Leinen/ alſo auch die von Sey- den hingeworffene ſtuͤcklein koͤnnen diſtilliret wer- den/ geben einen Spiritum welcher nicht ſehr ſcharff iſt/ auch nicht die Haut faͤrbet/ wie dieſe von Pappier vnd Leinen Tuch/ ſondern iſt heilſam in friſchen vnd alten Wunden/ macht eine glatte Haut nach geſchehener heilung. Ein Spiritum von Menſchen-Haar/ vnd andern Thieren-haaren oder Hoͤrnern. VOn den Haaren vnd Hoͤrnern der Thieren wird auch ein Spiritus gemacht/ welcher aber ſehr vbel ſtinckt/ daß man denſelben nicht wol gebrauchen darff: Sonſten iſt er auch zu vnterſchiedlichen Kuͤnſten dienſt- lich. Wan er rectificirt wird/ ſo wird er ſchoͤn klar/ am Geruch gleich einem Spiritu Urinæ: ſolvirt den ge- meinen Sulphur, vnd gibt ein Waſſer/ welches alle kraͤtz- en ſchnell heilet an allen orten des Leibes. Solche zu machen/ dienen am beſten darzu/ der Schneider hinge- worffene lappen von neuem vngefaͤrbten wuͤllen Tuch/ deren man viel auff einmahl in den Ofen ſtecken kan. Wan man Tuͤcher darin netzet/ vnd auff pfaͤlen in den Weinbergen vnd Kornaͤckern auffhencket/ ſo gehet kein Hirſch oder wild Schwein hinein ſchaden zu tuhn/ dan ſie fuͤrchten ſich fuͤr dem Geruch/ welchen ſie weit riech- en/ vnd vermeinen/ es ſey ein Jaͤger bey der hand/ von welchem ſie geſchoſſen moͤchten werden. Eſſig

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Furni Novi Philosophici. Bd. 1. Amsterdam, 1646, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni01_1646/63>, abgerufen am 21.11.2024.