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Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 3. Amsterdam, 1648.

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Philosophischer Oefen.
die poros der Haut/ vor allen andern dingen eröffnet vnd
erweichet/ den Sch weiß mit gewalt befördert/ deßgleich-
en erweichet vnd eröffnet er auch die Hemorrhoides
vnd verhaltene menses der Weiber/ bey Alten vnd Jung-
en/ reiniget vnd erwärmt die Mutter/ giebt vrsach zur
Fruchtbarkeit/ erwärmet/ reiniget/ vnd entlediget das er-
kalte vnd verrötzte Hirn/ macht ein guten Verstand vnd
Gedächtnüs. Doch sollen sich dafür hüten schwange-
re Weiber/ vnd die jenigen/ welche ein offene Haut ha-
ben/ diese vnd dergleichen noch vielmehr guter Tugen-
den können mit Warheit diesem Spir. zugeschrieben wer-
den/ welche alhier vmb der kürtze willen vngemeldet blei-
ben. Diese zwey oberzehlte weise zu baden/ nemlich/ daß
man mit dem gantzen Leib in ein warm Wasser/ welches
mit subtilen Geistern impraegniret ist/ sitze/ vnd darin
seine zeit verbleibe vnd schwitze/ oder aber/ daß die Gei-
ster durch das obbeschriebene Instrument in eim trucknen
Kasten an den Patienten getrieben werden/ welche dan
den Leib durchgehen/ vnd jhre operation eben so wol vnd
auch wol besser volbringen/ als vnter Wasser gemischt/
seynd die geringste mittel vnd wege nicht/ die verlohrne
Gesundheit wiederumb zu erlangen/ dieweil vnglaub-
liche dinge damit außgerichtet werden. Weilen aber die-
se Spir. davon meldung geschehen/ vnd zun Bädern ge-
braucht/ in den gemeinen Apotheken nit gefunden wer-
den/ vnd auch nit ein iedweder nach Lehre meines zwei-
ten Tractats solche zubereiten vermag vnd kan; also of-
fenbare ich hiemit/ daß noch ein andere mineralische
materi gefunden werde/ welche man nit distilliren dörf-
fe/ sondern dieselbe nur in das küpfferne Instrument le-
ge/ so gehet von eigener Krafft ohne Feur eben ein solche

sulphu-

Philoſophiſcher Oefen.
die poros der Haut/ vor allẽ andeꝛn dingen eroͤffnet vnd
erweichet/ den Sch weiß mit gewalt befoͤrdert/ deßgleich-
en erweichet vnd eroͤffnet er auch die Hemorrhoides
vnd verhaltene menſes der Weiber/ bey Alten vñ Jung-
en/ reiniget vnd erwaͤrmt die Mutter/ giebt vrſach zur
Fꝛuchtbarkeit/ erwaͤrmet/ reiniget/ vnd entlediget das er-
kalte vnd verroͤtzte Hirn/ macht ein guten Verſtand vnd
Gedaͤchtnuͤs. Doch ſollen ſich dafuͤr huͤten ſchwange-
re Weiber/ vnd die jenigen/ welche ein offene Haut ha-
ben/ dieſe vnd dergleichen noch vielmehr guter Tugen-
den koͤnnen mit Warheit dieſem Spir. zugeſchrieben wer-
den/ welche alhier vmb der kuͤrtze willen vngemeldet blei-
ben. Dieſe zwey oberzehlte weiſe zu baden/ nemlich/ daß
man mit dem gantzen Leib in ein warm Waſſer/ welches
mit ſubtilen Geiſtern imprægniret iſt/ ſitze/ vnd darin
ſeine zeit verbleibe vnd ſchwitze/ oder aber/ daß die Gei-
ſter duꝛch das obbeſchriebene Inſtrument in eim trucknẽ
Kaſten an den Patienten getrieben werden/ welche dan
den Leib durchgehen/ vnd jhre operation eben ſo wol vñ
auch wol beſſer volbringen/ als vnter Waſſer gemiſcht/
ſeynd die geringſte mittel vnd wege nicht/ die verlohrne
Geſundheit wiederumb zu erlangen/ dieweil vnglaub-
liche dinge damit außgerichtet werden. Weilen aber die-
ſe Spir. davon meldung geſchehen/ vnd zun Baͤdern ge-
braucht/ in den gemeinen Apotheken nit gefunden wer-
den/ vnd auch nit ein iedweder nach Lehre meines zwei-
ten Tractats ſolche zubereiten vermag vnd kan; alſo of-
fenbare ich hiemit/ daß noch ein andere mineraliſche
materi gefunden werde/ welche man nit diſtilliren doͤꝛf-
fe/ ſondern dieſelbe nur in das kuͤpfferne Inſtrument le-
ge/ ſo gehet von eigener Krafft ohne Feur eben ein ſolche

ſulphu-
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[61/0065] Philoſophiſcher Oefen. die poros der Haut/ vor allẽ andeꝛn dingen eroͤffnet vnd erweichet/ den Sch weiß mit gewalt befoͤrdert/ deßgleich- en erweichet vnd eroͤffnet er auch die Hemorrhoides vnd verhaltene menſes der Weiber/ bey Alten vñ Jung- en/ reiniget vnd erwaͤrmt die Mutter/ giebt vrſach zur Fꝛuchtbarkeit/ erwaͤrmet/ reiniget/ vnd entlediget das er- kalte vnd verroͤtzte Hirn/ macht ein guten Verſtand vnd Gedaͤchtnuͤs. Doch ſollen ſich dafuͤr huͤten ſchwange- re Weiber/ vnd die jenigen/ welche ein offene Haut ha- ben/ dieſe vnd dergleichen noch vielmehr guter Tugen- den koͤnnen mit Warheit dieſem Spir. zugeſchrieben wer- den/ welche alhier vmb der kuͤrtze willen vngemeldet blei- ben. Dieſe zwey oberzehlte weiſe zu baden/ nemlich/ daß man mit dem gantzen Leib in ein warm Waſſer/ welches mit ſubtilen Geiſtern imprægniret iſt/ ſitze/ vnd darin ſeine zeit verbleibe vnd ſchwitze/ oder aber/ daß die Gei- ſter duꝛch das obbeſchriebene Inſtrument in eim trucknẽ Kaſten an den Patienten getrieben werden/ welche dan den Leib durchgehen/ vnd jhre operation eben ſo wol vñ auch wol beſſer volbringen/ als vnter Waſſer gemiſcht/ ſeynd die geringſte mittel vnd wege nicht/ die verlohrne Geſundheit wiederumb zu erlangen/ dieweil vnglaub- liche dinge damit außgerichtet werden. Weilen aber die- ſe Spir. davon meldung geſchehen/ vnd zun Baͤdern ge- braucht/ in den gemeinen Apotheken nit gefunden wer- den/ vnd auch nit ein iedweder nach Lehre meines zwei- ten Tractats ſolche zubereiten vermag vnd kan; alſo of- fenbare ich hiemit/ daß noch ein andere mineraliſche materi gefunden werde/ welche man nit diſtilliren doͤꝛf- fe/ ſondern dieſelbe nur in das kuͤpfferne Inſtrument le- ge/ ſo gehet von eigener Krafft ohne Feur eben ein ſolche ſulphu-

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 3. Amsterdam, 1648, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni03_1648/65>, abgerufen am 21.11.2024.