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Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 4. Amsterdam, 1648.

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Philosophischer Oefen.
die Form oder Schnit nach dem Circkel perfect habe/
gleich oben bey den Speculis concavis geleret/ al-gemäch-
lich mit dem Fewer erweiche vnd so lang darauff in der
Hitze ligen lasse/ bis daß sich dieselbe dicht vnd wol/ wie
ein warm Wachs auff den Stein geleget haben/ dann
laß das Fewer algemacherkalten/ vnd nimb deine Glä-
ser herauß/ so werden sie ein Gestalt haben als ein Spe-
culum concavum,
können auch/ so man wil/ mit ei-
nem Folio auff der convexen Seiten vberleget wer-
den/ thun eben das jenige/ was ein gegossen Speculum
Metallicum concavum
auch thut/ nur so deutlich geben
sie jhre reflectiones nicht/ vnd brechen auch bald/ zu die-
sem Instrument aber seind sie sehr bequäm/ vnd werden
also zusammen gemacht: man bindet dieselben mit den
hohlen Theilen oder Brüchen mit einem Bind-faden
Creutz-weiß wol vber einander/ oder zusammen/ vnnd
schneidet mit eim Diamant an der einen Seiten am End
der Gläser ein klein Loch/ ohngefähr einer grossen Erbeis
groß darein/ setzet ein zinnernes Schräublein darauff
vnd machet rings herumb die Gläser mit einer Wasser-
kütt wol dicht zusamen/ wie auch das zinnerne Schräub-
lein in das Löchlein/ das du gemacht hast/ wol vnd fest
eingeküttet sein muß/ darnach leget man einen küpffernen
oder silbernen Band oder Reiff herum/ der die Gläser vn-
verruckt beysamen halten könne/ vnd auch also gemacht
sey/ daß man das Glaß auff einen Fuß einschrauben
oder accommodiren könne. Wan nun alles wol ver-
richtet/ nemblich verküttet vnd mit einem Ring vmb-
geben/ so schneidet man die Bänder/ damit die Gläser
zuvorn zusammen gehalten/ ehe dieselbe mit Kutt- vnd ei-
nem Reif verwahret worden/ sein dicht an dem küpffern

Reiff
G iiij

Philoſophiſcher Oefen.
die Form oder Schnit nach dem Circkel perfect habe/
gleich oben bey den Speculis concavis geleret/ al-gemaͤch-
lich mit dem Fewer erweiche vnd ſo lang darauff in der
Hitze ligen laſſe/ bis daß ſich dieſelbe dicht vnd wol/ wie
ein warm Wachs auff den Stein geleget haben/ dann
laß das Fewer algemacherkalten/ vnd nimb deine Glaͤ-
ſer herauß/ ſo werden ſie ein Geſtalt haben als ein Spe-
culum concavum,
koͤnnen auch/ ſo man wil/ mit ei-
nem Folio auff der convexen Seiten vberleget wer-
den/ thun eben das jenige/ was ein gegoſſen Speculum
Metallicum concavum
auch thut/ nur ſo deutlich geben
ſie jhre reflectiones nicht/ vnd brechen auch bald/ zu die-
ſem Inſtrument aber ſeind ſie ſehr bequaͤm/ vnd werden
alſo zuſammen gemacht: man bindet dieſelben mit den
hohlen Theilen oder Bruͤchen mit einem Bind-faden
Creutz-weiß wol vber einander/ oder zuſammen/ vnnd
ſchneidet mit eim Diamant an der einen Seiten am End
der Glaͤſer ein klein Loch/ ohngefaͤhr einer groſſen Erbeis
groß darein/ ſetzet ein zinnernes Schraͤublein darauff
vnd machet rings herumb die Glaͤſer mit einer Waſſer-
kuͤtt wol dicht zuſamen/ wie auch das zinnerne Schraͤub-
lein in das Loͤchlein/ das du gemacht haſt/ wol vnd feſt
eingekuͤttet ſein muß/ darnach leget man einen kuͤpffernen
oder ſilbernen Band oder Reiff herum/ der die Glaͤſer vn-
verruckt beyſamen halten koͤnne/ vnd auch alſo gemacht
ſey/ daß man das Glaß auff einen Fuß einſchrauben
oder accommodiren koͤnne. Wan nun alles wol ver-
richtet/ nemblich verkuͤttet vnd mit einem Ring vmb-
geben/ ſo ſchneidet man die Baͤnder/ damit die Glaͤſer
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nem Reif verwahret worden/ ſein dicht an dem kuͤpffern

Reiff
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[103/0107] Philoſophiſcher Oefen. die Form oder Schnit nach dem Circkel perfect habe/ gleich oben bey den Speculis concavis geleret/ al-gemaͤch- lich mit dem Fewer erweiche vnd ſo lang darauff in der Hitze ligen laſſe/ bis daß ſich dieſelbe dicht vnd wol/ wie ein warm Wachs auff den Stein geleget haben/ dann laß das Fewer algemacherkalten/ vnd nimb deine Glaͤ- ſer herauß/ ſo werden ſie ein Geſtalt haben als ein Spe- culum concavum, koͤnnen auch/ ſo man wil/ mit ei- nem Folio auff der convexen Seiten vberleget wer- den/ thun eben das jenige/ was ein gegoſſen Speculum Metallicum concavum auch thut/ nur ſo deutlich geben ſie jhre reflectiones nicht/ vnd brechen auch bald/ zu die- ſem Inſtrument aber ſeind ſie ſehr bequaͤm/ vnd werden alſo zuſammen gemacht: man bindet dieſelben mit den hohlen Theilen oder Bruͤchen mit einem Bind-faden Creutz-weiß wol vber einander/ oder zuſammen/ vnnd ſchneidet mit eim Diamant an der einen Seiten am End der Glaͤſer ein klein Loch/ ohngefaͤhr einer groſſen Erbeis groß darein/ ſetzet ein zinnernes Schraͤublein darauff vnd machet rings herumb die Glaͤſer mit einer Waſſer- kuͤtt wol dicht zuſamen/ wie auch das zinnerne Schraͤub- lein in das Loͤchlein/ das du gemacht haſt/ wol vnd feſt eingekuͤttet ſein muß/ darnach leget man einen kuͤpffernen oder ſilbernen Band oder Reiff herum/ der die Glaͤſer vn- verruckt beyſamen halten koͤnne/ vnd auch alſo gemacht ſey/ daß man das Glaß auff einen Fuß einſchrauben oder accommodiren koͤnne. Wan nun alles wol ver- richtet/ nemblich verkuͤttet vnd mit einem Ring vmb- geben/ ſo ſchneidet man die Baͤnder/ damit die Glaͤſer zuvorn zuſammen gehalten/ ehe dieſelbe mit Kutt- vnd ei- nem Reif verwahret worden/ ſein dicht an dem kuͤpffern Reiff G iiij

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 4. Amsterdam, 1648, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni04_1648/107>, abgerufen am 01.05.2024.