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Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 4. Amsterdam, 1648.

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Philosophischer Oefen.
nanti vnd gradir-Wassern zusehen ist. Derohalben
gantz nicht zuzweiffeln/ daß nicht ein Mineralische tin-
gir
ende Krafft/ so wol in nasser als truckener Gestalt/
die harte Metallen in bessere zu verändern Macht habe.

Es können die Metallen auch gereiniget werden auf
solche weise/ wie man den gemeinen Tartarum, Vitrio-
lum,
vnd andere Salia reiniget/ nemlich mit zuthun viel
Wassers. Dan genugsam bekant ist/ daß man durch
solviren vnd coaguliren mit einer grossen quantität
Wassers/ den grünen Vitriolum, also von seinem Zu-
satz/ nemlich Eisen vnd Kupffer reinigen kan/ daß er
gantz weiß bleibet/ vnd als ein Alaun anzusehen ist/ welche
Reinigung dan nichts anders ist als ein Scheidung
des Metals von dem Sale, in deme man sehr viel Was-
sers zu thut/ dardurch das Sal geschwächet/ vnd noht-
halben sein bey sich habendes Metall/ in gestalt eines
Schlams muß fallen lassen/ vnd ist solcher Schlam nit
vnnütz oder vntüchtig/ sondern der beste theil des Vitri-
ols,
nemlich Eisen/ Kupffer vnd Schwesel/ dadurch
das weisse Saltz grün worden war.

Wie dan nun durch ein solche Scheidung auß dem
Vitriol können Metall gemacht werden/ die in einem
höhern grad der Perfection zu rechnen seyn/ als Salia;
Also auch mit den Metallen geschicht/ auß welchen das
bessere vnd perfecteste Theil von dem geringern gefält/
vnd gescheiden wird. Mit dem Tartar. aber geschicht die
Reinigung zwar auch durch viel Wassers/ aber sein
bestes theil fällt nicht davon/ gleich wie bey dem Vitrio-
lo,
sondern der geringste theil desselben fällt vnd scheidet
sich davon/ dardurch der Tartarus vnrein vnd schwartz
worden war. Mercke wol auff diß Exempel. Es kan

der
D i j

Philoſophiſcher Oefen.
nanti vnd gradir-Waſſern zuſehen iſt. Derohalben
gantz nicht zuzweiffeln/ daß nicht ein Mineraliſche tin-
gir
ende Krafft/ ſo wol in naſſer als truckener Geſtalt/
die harte Metallen in beſſere zu veraͤndern Macht habe.

Es koͤnnen die Metallen auch gereiniget werden auf
ſolche weiſe/ wie man den gemeinen Tartarum, Vitrio-
lum,
vnd andere Salia reiniget/ nemlich mit zuthun viel
Waſſers. Dan genugſam bekant iſt/ daß man durch
ſolviren vnd coaguliren mit einer groſſen quantitaͤt
Waſſers/ den gruͤnen Vitriolum, alſo von ſeinem Zu-
ſatz/ nemlich Eiſen vnd Kupffer reinigen kan/ daß er
gantz weiß bleibet/ vñ als ein Alaun anzuſehen iſt/ welche
Reinigung dan nichts anders iſt als ein Scheidung
des Metals von dem Sale, in deme man ſehr viel Waſ-
ſers zu thut/ dardurch das Sal geſchwaͤchet/ vnd noht-
halben ſein bey ſich habendes Metall/ in geſtalt eines
Schlams muß fallen laſſen/ vnd iſt ſolcher Schlam nit
vnnuͤtz oder vntuͤchtig/ ſondern der beſte theil des Vitri-
ols,
nemlich Eiſen/ Kupffer vnd Schweſel/ dadurch
das weiſſe Saltz gruͤn worden war.

Wie dan nun durch ein ſolche Scheidung auß dem
Vitriol koͤnnen Metall gemacht werden/ die in einem
hoͤhern grad der Perfection zu rechnen ſeyn/ als Salia;
Alſo auch mit den Metallen geſchicht/ auß welchen das
beſſere vnd perfecteſte Theil von dem geringern gefaͤlt/
vnd geſcheiden wird. Mit dem Tartar. aber geſchicht die
Reinigung zwar auch durch viel Waſſers/ aber ſein
beſtes theil faͤllt nicht davon/ gleich wie bey dem Vitrio-
lo,
ſondern der geringſte theil deſſelben faͤllt vnd ſcheidet
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[51/0055] Philoſophiſcher Oefen. nanti vnd gradir-Waſſern zuſehen iſt. Derohalben gantz nicht zuzweiffeln/ daß nicht ein Mineraliſche tin- girende Krafft/ ſo wol in naſſer als truckener Geſtalt/ die harte Metallen in beſſere zu veraͤndern Macht habe. Es koͤnnen die Metallen auch gereiniget werden auf ſolche weiſe/ wie man den gemeinen Tartarum, Vitrio- lum, vnd andere Salia reiniget/ nemlich mit zuthun viel Waſſers. Dan genugſam bekant iſt/ daß man durch ſolviren vnd coaguliren mit einer groſſen quantitaͤt Waſſers/ den gruͤnen Vitriolum, alſo von ſeinem Zu- ſatz/ nemlich Eiſen vnd Kupffer reinigen kan/ daß er gantz weiß bleibet/ vñ als ein Alaun anzuſehen iſt/ welche Reinigung dan nichts anders iſt als ein Scheidung des Metals von dem Sale, in deme man ſehr viel Waſ- ſers zu thut/ dardurch das Sal geſchwaͤchet/ vnd noht- halben ſein bey ſich habendes Metall/ in geſtalt eines Schlams muß fallen laſſen/ vnd iſt ſolcher Schlam nit vnnuͤtz oder vntuͤchtig/ ſondern der beſte theil des Vitri- ols, nemlich Eiſen/ Kupffer vnd Schweſel/ dadurch das weiſſe Saltz gruͤn worden war. Wie dan nun durch ein ſolche Scheidung auß dem Vitriol koͤnnen Metall gemacht werden/ die in einem hoͤhern grad der Perfection zu rechnen ſeyn/ als Salia; Alſo auch mit den Metallen geſchicht/ auß welchen das beſſere vnd perfecteſte Theil von dem geringern gefaͤlt/ vnd geſcheiden wird. Mit dem Tartar. aber geſchicht die Reinigung zwar auch durch viel Waſſers/ aber ſein beſtes theil faͤllt nicht davon/ gleich wie bey dem Vitrio- lo, ſondern der geringſte theil deſſelben faͤllt vnd ſcheidet ſich davon/ dardurch der Tartarus vnrein vnd ſchwartz worden war. Mercke wol auff diß Exempel. Es kan der D i j

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 4. Amsterdam, 1648, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni04_1648/55>, abgerufen am 29.04.2024.