Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Glauber, Johann Rudolph: Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Frankfurt (Main), 1658.

Bild:
<< vorherige Seite

Pharmacopaeae Spagyricae.
ein schön durchsichtiger Stein an Gestalt nach äusserlichem Ansehen es ist/ welcher zuvor
auch weich vnd flüssig gewesen/ wie ein ander Terpentin/ Oleum, oder dünnes Berg-
wachs/ welches von dem gesaltzen Wasser so hart geworden ist/ also/ daß es sich zu Pulver
mahlen lässt/ gleichwol kan solches destilliret, vnd von seiner irrdischen Natur durch die
Destillation geschieden oder gereinigt/ solches gereinigte Oleum hernacher wieder zu vo-
riger Härte gebracht werden/ vnd solches allein durch Hülff eines Saltz-geistes/ dann
durch das Saltz solches zuvorn/ weil es noch dünn auß dem Felsen ins Wasser geflossen/
auch ist gehärtet worden/ davon dißmal genug/ ein mehrers geliebts Gott an einem an-
dern Ort.

Folget nun ein Proceß die Mineralien durch die Destillation oder Sublimation zu
reinigen/ vnd auffs höchste durch die rectification per Spiritum Acidum zu säubern/ vnd
zum Exempel den gemeinen Sulphur allhier genommen/ darnach andere Mineralische
Reinigungen auch müssen gerichtet werden.

. Einen gemeinen gelben Schwefel/ sublimire denselben nach gemeinem Ge-
brauch in Flores, entweder also perse in einem gläsern vnd beschlagenen Kolben/ oder
mit geröstem Saltz vermischet/ so reinigt sich der Sulphur erstlichen von seiner gröbsten
Terrestrität/ vnd wird bequem weiters in dem Spiritu Acido sich reinigen zu lassen/ al-
so: Nim dieser Schwefel-blumen 1. Pfund/ thue solche in einen starcken gläsern beschla-
genen Kolben/ vnd giesse 1. oder 2. Pfund Spiritus Nitri vcl Salis communis darauff/
setze diese in eine Sand-Capell/ vnd gib allgemach Feuer/ biß daß der Spir. Salis in dem
Kolben koche/ vnd der Schwefel schmeltze/ vnd oben auff dem Spir. Salis schwimme wie
ein Oel auff einem Wasser. NB. Man muß einen Helm auff den Kolben setzen/ auff
daß der auffsteigende Spirit. Salis im Kochen nicht verrieche/ sondern in dem Helm kalt
werde/ sich condensire vnd auffgefangen werde/ diese Kochung kan vngefehr in 5. oder 6.
Stunden geschehen/ so reinigt sich der Sulphur vnd wird gantz durchsichtig/ schön/ hell vnd
klar/ als ein Glas/ dann der Spir. Salis zieht die metallische Theilen/ so bey dem Schwefel
gewesen/ es sey gleich Kupfer/ Arsenicum, Auripigmentum, Vitriolum, oder derglei-
chen Vnarten/ welche gemeiniglich der Schwefel bey sich führet/ gleichsam solvirende zu
sich/ welche Vnart sonsten bey dem Schwefel bliebe/ vnd mehr böses thäte als gutes in
Medicina, welches Paracelsus auch gewust/ vnd sich dafür fürzusehen oder zu hüte gewar-
net; es ist gewis das vngläubliche Kräfften in dem Sulphur verborgen/ die gemeine Flo-
res
aber werdens nicht beweisen/ dann selbe noch sehr mit mineralischen gifftigen Gei-
stern verunreiniget/ welche ihnen durch den Spir. Salis können benommen werden/ als-
dann entweder Flores darauß sublimirt, vnd mit Spir. Juniperi oder Terebenthinae in
ein Balneu solvirt/ oder sonsten in formam liquidam gebracht/ alsdann kan er gutes auß-
richten in Medicina, vnd hat man sich vor seiner gifftigen Vnart nicht mehr zu beförch-
ten/ weil der Spir. Salis ihme solche benommeu hat. Jch könte gar wol einige gute prae-
parationes
deß gemeinen Sulphuris in bequeme Medicamenten zu bringen/ hieher setzen/
dieweil ich aber vorgenommen allhier mich nicht weiters einzulassen/ als allein die Reini-

gung
O

Pharmacopææ Spagyricæ.
ein ſchoͤn durchſichtiger Stein an Geſtalt nach aͤuſſerlichem Anſehen es iſt/ welcher zuvor
auch weich vnd fluͤſſig geweſen/ wie ein ander Terpentin/ Oleum, oder duͤnnes Berg-
wachs/ welches von dem geſaltzen Waſſer ſo hart geworden iſt/ alſo/ daß es ſich zu Pulver
mahlen laͤſſt/ gleichwol kan ſolches deſtilliret, vnd von ſeiner irꝛdiſchen Natur durch die
Deſtillation geſchieden oder gereinigt/ ſolches gereinigte Oleum hernacher wieder zu vo-
riger Haͤrte gebracht werden/ vnd ſolches allein durch Huͤlff eines Saltz-geiſtes/ dann
durch das Saltz ſolches zuvorn/ weil es noch duͤnn auß dem Felſen ins Waſſer gefloſſen/
auch iſt gehaͤrtet worden/ davon dißmal genug/ ein mehrers geliebts Gott an einem an-
dern Ort.

Folget nun ein Proceß die Mineralien durch die Deſtillation oder Sublimation zu
reinigen/ vnd auffs hoͤchſte durch die rectification per Spiritum Acidum zu ſaͤubern/ vnd
zum Exempel den gemeinen Sulphur allhier genommen/ darnach andere Mineraliſche
Reinigungen auch muͤſſen gerichtet werden.

℞. Einen gemeinen gelben Schwefel/ ſublimire denſelben nach gemeinem Ge-
brauch in Flores, entweder alſo perſe in einem glaͤſern vnd beſchlagenen Kolben/ oder
mit geroͤſtem Saltz vermiſchet/ ſo reinigt ſich der Sulphur erſtlichen von ſeiner groͤbſten
Terreſtritaͤt/ vnd wird bequem weiters in dem Spiritu Acido ſich reinigen zu laſſen/ al-
ſo: Nim dieſer Schwefel-blumen 1. Pfund/ thue ſolche in einen ſtarcken glaͤſern beſchla-
genen Kolben/ vnd gieſſe 1. oder 2. Pfund Spiritus Nitri vcl Salis communis darauff/
ſetze dieſe in eine Sand-Capell/ vnd gib allgemach Feuer/ biß daß der Spir. Salis in dem
Kolben koche/ vnd der Schwefel ſchmeltze/ vnd oben auff dem Spir. Salis ſchwimme wie
ein Oel auff einem Waſſer. NB. Man muß einen Helm auff den Kolben ſetzen/ auff
daß der auffſteigende Spirit. Salis im Kochen nicht verrieche/ ſondern in dem Helm kalt
werde/ ſich condenſire vnd auffgefangen werde/ dieſe Kochung kan vngefehr in 5. oder 6.
Stunden geſchehen/ ſo reinigt ſich der Sulphur vnd wird gantz durchſichtig/ ſchoͤn/ hell vnd
klar/ als ein Glas/ dann der Spir. Salis zieht die metalliſche Theilen/ ſo bey dem Schwefel
geweſen/ es ſey gleich Kupfer/ Arſenicum, Auripigmentum, Vitriolum, oder derglei-
chen Vnarten/ welche gemeiniglich der Schwefel bey ſich fuͤhret/ gleichſam ſolvirende zu
ſich/ welche Vnart ſonſten bey dem Schwefel bliebe/ vnd mehr boͤſes thaͤte als gutes in
Medicina, welches Paracelſus auch gewuſt/ vnd ſich dafuͤr fuͤrzuſehen oder zu huͤtē gewar-
net; es iſt gewis das vnglaͤubliche Kraͤfften in dem Sulphur verborgen/ die gemeine Flo-
res
aber werdens nicht beweiſen/ dann ſelbe noch ſehr mit mineraliſchen gifftigen Gei-
ſtern verunreiniget/ welche ihnen durch den Spir. Salis koͤnnen benommen werden/ als-
dann entweder Flores darauß ſublimirt, vnd mit Spir. Juniperi oder Terebenthinæ in
ein Balneũ ſolvirt/ oder ſonſten in formam liquidam gebracht/ alsdann kan er gutes auß-
richten in Medicina, vnd hat man ſich vor ſeiner gifftigen Vnart nicht mehr zu befoͤrch-
ten/ weil der Spir. Salis ihme ſolche benommeu hat. Jch koͤnte gar wol einige gute præ-
parationes
deß gemeinen Sulphuris in bequeme Medicamenten zu bringen/ hieher ſetzen/
dieweil ich aber vorgenommen allhier mich nicht weiters einzulaſſen/ als allein die Reini-

gung
O
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0133" n="105"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Pharmacopææ Spagyricæ.</hi></fw><lb/>
ein &#x017F;cho&#x0364;n durch&#x017F;ichtiger Stein an Ge&#x017F;talt nach a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erlichem An&#x017F;ehen es i&#x017F;t/ welcher zuvor<lb/>
auch weich vnd flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;ig gewe&#x017F;en/ wie ein ander Terpentin/ <hi rendition="#aq">Oleum,</hi> oder du&#x0364;nnes Berg-<lb/>
wachs/ welches von dem ge&#x017F;altzen Wa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;o hart geworden i&#x017F;t/ al&#x017F;o/ daß es &#x017F;ich zu Pulver<lb/>
mahlen la&#x0364;&#x017F;&#x017F;t/ gleichwol kan &#x017F;olches <hi rendition="#aq">de&#x017F;tilliret,</hi> vnd von &#x017F;einer ir&#xA75B;di&#x017F;chen Natur durch die<lb/><hi rendition="#aq">De&#x017F;tillation</hi> ge&#x017F;chieden oder gereinigt/ &#x017F;olches gereinigte <hi rendition="#aq">Oleum</hi> hernacher wieder zu vo-<lb/>
riger Ha&#x0364;rte gebracht werden/ vnd &#x017F;olches allein durch Hu&#x0364;lff eines Saltz-gei&#x017F;tes/ dann<lb/>
durch das Saltz &#x017F;olches zuvorn/ weil es noch du&#x0364;nn auß dem Fel&#x017F;en ins Wa&#x017F;&#x017F;er geflo&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
auch i&#x017F;t geha&#x0364;rtet worden/ davon dißmal genug/ ein mehrers geliebts Gott an einem an-<lb/>
dern Ort.</p><lb/>
          <p>Folget nun ein Proceß die <hi rendition="#aq">Minerali</hi>en durch die <hi rendition="#aq">De&#x017F;tillation</hi> oder <hi rendition="#aq">Sublimation</hi> zu<lb/>
reinigen/ vnd auffs ho&#x0364;ch&#x017F;te durch die <hi rendition="#aq">rectification per Spiritum Acidum</hi> zu &#x017F;a&#x0364;ubern/ vnd<lb/>
zum Exempel den gemeinen <hi rendition="#aq">Sulphur</hi> allhier genommen/ darnach andere <hi rendition="#aq">Minerali</hi>&#x017F;che<lb/>
Reinigungen auch mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en gerichtet werden.</p><lb/>
          <p>&#x211E;. Einen gemeinen gelben Schwefel/ <hi rendition="#aq">&#x017F;ublimire</hi> den&#x017F;elben nach gemeinem Ge-<lb/>
brauch in <hi rendition="#aq">Flores,</hi> entweder al&#x017F;o <hi rendition="#aq">per&#x017F;e</hi> in einem gla&#x0364;&#x017F;ern vnd be&#x017F;chlagenen Kolben/ oder<lb/>
mit gero&#x0364;&#x017F;tem Saltz vermi&#x017F;chet/ &#x017F;o reinigt &#x017F;ich der <hi rendition="#aq">Sulphur</hi> er&#x017F;tlichen von &#x017F;einer gro&#x0364;b&#x017F;ten<lb/><hi rendition="#aq">Terre&#x017F;tri</hi>ta&#x0364;t/ vnd wird bequem weiters in dem <hi rendition="#aq">Spiritu Acido</hi> &#x017F;ich reinigen zu la&#x017F;&#x017F;en/ al-<lb/>
&#x017F;o: Nim die&#x017F;er Schwefel-blumen 1. Pfund/ thue &#x017F;olche in einen &#x017F;tarcken gla&#x0364;&#x017F;ern be&#x017F;chla-<lb/>
genen Kolben/ vnd gie&#x017F;&#x017F;e 1. oder 2. Pfund <hi rendition="#aq">Spiritus Nitri vcl Salis communis</hi> darauff/<lb/>
&#x017F;etze die&#x017F;e in eine Sand-Capell/ vnd gib allgemach Feuer/ biß daß der <hi rendition="#aq">Spir. Salis</hi> in dem<lb/>
Kolben koche/ vnd der Schwefel &#x017F;chmeltze/ vnd oben auff dem <hi rendition="#aq">Spir. Salis</hi> &#x017F;chwimme wie<lb/>
ein Oel auff einem Wa&#x017F;&#x017F;er. <hi rendition="#aq">NB.</hi> Man muß einen Helm auff den Kolben &#x017F;etzen/ auff<lb/>
daß der auff&#x017F;teigende <hi rendition="#aq">Spirit. Salis</hi> im Kochen nicht verrieche/ &#x017F;ondern in dem Helm kalt<lb/>
werde/ &#x017F;ich <hi rendition="#aq">conden&#x017F;ire</hi> vnd auffgefangen werde/ die&#x017F;e Kochung kan vngefehr in 5. oder 6.<lb/>
Stunden ge&#x017F;chehen/ &#x017F;o reinigt &#x017F;ich der <hi rendition="#aq">Sulphur</hi> vnd wird gantz durch&#x017F;ichtig/ &#x017F;cho&#x0364;n/ hell vnd<lb/>
klar/ als ein Glas/ dann der <hi rendition="#aq">Spir. Salis</hi> zieht die <hi rendition="#aq">metalli</hi>&#x017F;che Theilen/ &#x017F;o bey dem Schwefel<lb/>
gewe&#x017F;en/ es &#x017F;ey gleich Kupfer/ <hi rendition="#aq">Ar&#x017F;enicum, Auripigmentum, Vitriolum,</hi> oder derglei-<lb/>
chen Vnarten/ welche gemeiniglich der Schwefel bey &#x017F;ich fu&#x0364;hret/ gleich&#x017F;am <hi rendition="#aq">&#x017F;olv</hi>irende zu<lb/>
&#x017F;ich/ welche Vnart &#x017F;on&#x017F;ten bey dem Schwefel bliebe/ vnd mehr bo&#x0364;&#x017F;es tha&#x0364;te als gutes in<lb/><hi rendition="#aq">Medicina,</hi> welches <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Paracel&#x017F;us</hi></hi> auch gewu&#x017F;t/ vnd &#x017F;ich dafu&#x0364;r fu&#x0364;rzu&#x017F;ehen oder zu hu&#x0364;t&#x0113; gewar-<lb/>
net; es i&#x017F;t gewis das vngla&#x0364;ubliche Kra&#x0364;fften in dem <hi rendition="#aq">Sulphur</hi> verborgen/ die gemeine <hi rendition="#aq">Flo-<lb/>
res</hi> aber werdens nicht bewei&#x017F;en/ dann &#x017F;elbe noch &#x017F;ehr mit <hi rendition="#aq">minerali</hi>&#x017F;chen gifftigen Gei-<lb/>
&#x017F;tern verunreiniget/ welche ihnen durch den <hi rendition="#aq">Spir. Salis</hi> ko&#x0364;nnen benommen werden/ als-<lb/>
dann entweder <hi rendition="#aq">Flores</hi> darauß <hi rendition="#aq">&#x017F;ublimirt,</hi> vnd mit <hi rendition="#aq">Spir. Juniperi</hi> oder <hi rendition="#aq">Terebenthinæ</hi> in<lb/>
ein <hi rendition="#aq">Balne&#x0169; &#x017F;olv</hi>irt/ oder &#x017F;on&#x017F;ten <hi rendition="#aq">in formam liquidam</hi> gebracht/ alsdann kan er gutes auß-<lb/>
richten in <hi rendition="#aq">Medicina,</hi> vnd hat man &#x017F;ich vor &#x017F;einer gifftigen Vnart nicht mehr zu befo&#x0364;rch-<lb/>
ten/ weil der <hi rendition="#aq">Spir. Salis</hi> ihme &#x017F;olche benommeu hat. Jch ko&#x0364;nte gar wol einige gute <hi rendition="#aq">præ-<lb/>
parationes</hi> deß gemeinen <hi rendition="#aq">Sulphuris</hi> in bequeme <hi rendition="#aq">Medicament</hi>en zu bringen/ hieher &#x017F;etzen/<lb/>
dieweil ich aber vorgenommen allhier mich nicht weiters einzula&#x017F;&#x017F;en/ als allein die Reini-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">O</fw><fw place="bottom" type="catch">gung</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[105/0133] Pharmacopææ Spagyricæ. ein ſchoͤn durchſichtiger Stein an Geſtalt nach aͤuſſerlichem Anſehen es iſt/ welcher zuvor auch weich vnd fluͤſſig geweſen/ wie ein ander Terpentin/ Oleum, oder duͤnnes Berg- wachs/ welches von dem geſaltzen Waſſer ſo hart geworden iſt/ alſo/ daß es ſich zu Pulver mahlen laͤſſt/ gleichwol kan ſolches deſtilliret, vnd von ſeiner irꝛdiſchen Natur durch die Deſtillation geſchieden oder gereinigt/ ſolches gereinigte Oleum hernacher wieder zu vo- riger Haͤrte gebracht werden/ vnd ſolches allein durch Huͤlff eines Saltz-geiſtes/ dann durch das Saltz ſolches zuvorn/ weil es noch duͤnn auß dem Felſen ins Waſſer gefloſſen/ auch iſt gehaͤrtet worden/ davon dißmal genug/ ein mehrers geliebts Gott an einem an- dern Ort. Folget nun ein Proceß die Mineralien durch die Deſtillation oder Sublimation zu reinigen/ vnd auffs hoͤchſte durch die rectification per Spiritum Acidum zu ſaͤubern/ vnd zum Exempel den gemeinen Sulphur allhier genommen/ darnach andere Mineraliſche Reinigungen auch muͤſſen gerichtet werden. ℞. Einen gemeinen gelben Schwefel/ ſublimire denſelben nach gemeinem Ge- brauch in Flores, entweder alſo perſe in einem glaͤſern vnd beſchlagenen Kolben/ oder mit geroͤſtem Saltz vermiſchet/ ſo reinigt ſich der Sulphur erſtlichen von ſeiner groͤbſten Terreſtritaͤt/ vnd wird bequem weiters in dem Spiritu Acido ſich reinigen zu laſſen/ al- ſo: Nim dieſer Schwefel-blumen 1. Pfund/ thue ſolche in einen ſtarcken glaͤſern beſchla- genen Kolben/ vnd gieſſe 1. oder 2. Pfund Spiritus Nitri vcl Salis communis darauff/ ſetze dieſe in eine Sand-Capell/ vnd gib allgemach Feuer/ biß daß der Spir. Salis in dem Kolben koche/ vnd der Schwefel ſchmeltze/ vnd oben auff dem Spir. Salis ſchwimme wie ein Oel auff einem Waſſer. NB. Man muß einen Helm auff den Kolben ſetzen/ auff daß der auffſteigende Spirit. Salis im Kochen nicht verrieche/ ſondern in dem Helm kalt werde/ ſich condenſire vnd auffgefangen werde/ dieſe Kochung kan vngefehr in 5. oder 6. Stunden geſchehen/ ſo reinigt ſich der Sulphur vnd wird gantz durchſichtig/ ſchoͤn/ hell vnd klar/ als ein Glas/ dann der Spir. Salis zieht die metalliſche Theilen/ ſo bey dem Schwefel geweſen/ es ſey gleich Kupfer/ Arſenicum, Auripigmentum, Vitriolum, oder derglei- chen Vnarten/ welche gemeiniglich der Schwefel bey ſich fuͤhret/ gleichſam ſolvirende zu ſich/ welche Vnart ſonſten bey dem Schwefel bliebe/ vnd mehr boͤſes thaͤte als gutes in Medicina, welches Paracelſus auch gewuſt/ vnd ſich dafuͤr fuͤrzuſehen oder zu huͤtē gewar- net; es iſt gewis das vnglaͤubliche Kraͤfften in dem Sulphur verborgen/ die gemeine Flo- res aber werdens nicht beweiſen/ dann ſelbe noch ſehr mit mineraliſchen gifftigen Gei- ſtern verunreiniget/ welche ihnen durch den Spir. Salis koͤnnen benommen werden/ als- dann entweder Flores darauß ſublimirt, vnd mit Spir. Juniperi oder Terebenthinæ in ein Balneũ ſolvirt/ oder ſonſten in formam liquidam gebracht/ alsdann kan er gutes auß- richten in Medicina, vnd hat man ſich vor ſeiner gifftigen Vnart nicht mehr zu befoͤrch- ten/ weil der Spir. Salis ihme ſolche benommeu hat. Jch koͤnte gar wol einige gute præ- parationes deß gemeinen Sulphuris in bequeme Medicamenten zu bringen/ hieher ſetzen/ dieweil ich aber vorgenommen allhier mich nicht weiters einzulaſſen/ als allein die Reini- gung O

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_opera01_1658
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_opera01_1658/133
Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolph: Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Frankfurt (Main), 1658, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_opera01_1658/133>, abgerufen am 22.05.2024.