Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.wie sie in Italien zu gewisser Jahreszeit aus- und Sobald sie ausgepackt worden sind, läßet man Die Gärtner, die zum Verpflanzen solcher seiner
wie ſie in Italien zu gewiſſer Jahreszeit aus- und Sobald ſie ausgepackt worden ſind, laͤßet man Die Gaͤrtner, die zum Verpflanzen ſolcher ſeiner
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0102" n="90"/> wie ſie in Italien zu gewiſſer Jahreszeit aus- und<lb/> abgehauen worden ſind, werden in einem ſolchen<lb/> verſtuͤmmelten Zuſtande, in Kiſten, oder auch we-<lb/> gen beſonderer Laͤnge und Staͤrke, nur zuweilen in<lb/> Matten gepackt, auf die Schiffe gegeben, wo ſie ei-<lb/> nen 3, 4 bis 5monatlichen Aufenthalt ohne weitere<lb/> Pflege haben, auch oͤfters ſehr betrocknet oder an<lb/> den Rinden ſtark beſchaͤdigt, im Juny und July bey<lb/> uns ankommen; da man ſie ſonſt ſchon im Maͤrz<lb/> und April erwarten koͤnnte.</p><lb/> <p>Sobald ſie ausgepackt worden ſind, laͤßet man<lb/> ſie verluften, und in gute luftige Keller bringen,<lb/> worauf ſie ferner mit groben Lappen wohl abgerie-<lb/> ben, gewaſchen, und in der Luft rein abgetrocknet<lb/> werden. Sollten ſie aber alle zu ſpaͤt, und wie es<lb/> zuweilen geſchiehet, ziemlich eingetrocknet ankom-<lb/> men, werden ſie einige Tage lang wie die Setzlinge<lb/> der Weiden, Erlen und Pappeln, ganz und gar<lb/> in ein weiches Waſſer geleget, um ihre Rinde zu<lb/> erweichen, daß ſie den noͤthigen Saft einſaugen<lb/> kan, worauf ſie in freyer Luft etwas abtrocknen<lb/> muͤſſen, daß ſie gepflanzt werden koͤnnen.</p><lb/> <p>Die Gaͤrtner, die zum Verpflanzen ſolcher<lb/> Staͤmme bereits einen guten Vorrath einer recht<lb/> guten, nahrhaften, maͤßig feuchten, und lockern Gar-<lb/> tenerde, die ſie zu den Orangebaͤumen beſonders<lb/> miſchen, ſchon beſorgt haben, halten auch vor je-<lb/> den Stamm insbeſondere, einen verhaͤltnißmaͤßig<lb/> großen Kaſten fertig, der ſich nach dem Umfange<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſeiner</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [90/0102]
wie ſie in Italien zu gewiſſer Jahreszeit aus- und
abgehauen worden ſind, werden in einem ſolchen
verſtuͤmmelten Zuſtande, in Kiſten, oder auch we-
gen beſonderer Laͤnge und Staͤrke, nur zuweilen in
Matten gepackt, auf die Schiffe gegeben, wo ſie ei-
nen 3, 4 bis 5monatlichen Aufenthalt ohne weitere
Pflege haben, auch oͤfters ſehr betrocknet oder an
den Rinden ſtark beſchaͤdigt, im Juny und July bey
uns ankommen; da man ſie ſonſt ſchon im Maͤrz
und April erwarten koͤnnte.
Sobald ſie ausgepackt worden ſind, laͤßet man
ſie verluften, und in gute luftige Keller bringen,
worauf ſie ferner mit groben Lappen wohl abgerie-
ben, gewaſchen, und in der Luft rein abgetrocknet
werden. Sollten ſie aber alle zu ſpaͤt, und wie es
zuweilen geſchiehet, ziemlich eingetrocknet ankom-
men, werden ſie einige Tage lang wie die Setzlinge
der Weiden, Erlen und Pappeln, ganz und gar
in ein weiches Waſſer geleget, um ihre Rinde zu
erweichen, daß ſie den noͤthigen Saft einſaugen
kan, worauf ſie in freyer Luft etwas abtrocknen
muͤſſen, daß ſie gepflanzt werden koͤnnen.
Die Gaͤrtner, die zum Verpflanzen ſolcher
Staͤmme bereits einen guten Vorrath einer recht
guten, nahrhaften, maͤßig feuchten, und lockern Gar-
tenerde, die ſie zu den Orangebaͤumen beſonders
miſchen, ſchon beſorgt haben, halten auch vor je-
den Stamm insbeſondere, einen verhaͤltnißmaͤßig
großen Kaſten fertig, der ſich nach dem Umfange
ſeiner
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