Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.seiner abgehauenen Wurzeln richtet, und etliche Zoll Nach Berichtigung dieser Umstände, werden Bey
ſeiner abgehauenen Wurzeln richtet, und etliche Zoll Nach Berichtigung dieſer Umſtaͤnde, werden Bey
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0103" n="91"/> ſeiner abgehauenen Wurzeln richtet, und etliche Zoll<lb/> weiter iſt als jene. Zugleich haben ſie ein war-<lb/> mes wohl ausgedunſtetes Miſtbeete in einem Glaß-<lb/> oder Treibehauſe in Bereitſchaft, das ſie mit Ger-<lb/> berlohe bedecken. In dieſes ſetzen ſie gedachte<lb/> Orangebaͤume hernach dergeſtalt, daß ſie zwar eine<lb/> beſtaͤndige und voͤllige Waͤrme davon haben, aber<lb/> die nachgehends ausſchlagenden jungen Wurzeln<lb/> nicht verbrennen.</p><lb/> <p>Nach Berichtigung dieſer Umſtaͤnde, werden<lb/> die Citronen- und Orangeſtaͤmme, fals es noch<lb/> nicht geſchehen ſeyn ſollte, ganz und gar mit friſchen<lb/> reinen und weichen lufttrocknen Mooſe beleget, und<lb/> durch das Umwinden des Baſtes, daran befeſtiget.<lb/> Die Erde wird alsdenn nicht eher allmaͤhlig be-<lb/> goſſen, bis der Saft in die Rinde, dieſer mit<lb/> Moos bedeckten Staͤmme, in gehoͤrige Bewe-<lb/> gung gebracht worden, daß ſie unter einem<lb/> ſtaͤrkern Ausdampfen und Einſaugen ihrer jun-<lb/> gen Zweige und Wurzeln bereits zu treiben ange-<lb/> fangen haben. Dieſen Zuſtand aber befoͤrdert eine<lb/> anhaltende ſtarke Hitze im Treibehauſe, welche<lb/> durch die Sonne gut unterhalten wird. Da ſich<lb/> nun bey einer ſolchen Waͤrme die Feuchte des de-<lb/> ckenden Mooſes ſehr merklich verringert, ſo wird<lb/> ſie durch ein abwechſelndes Beſprengen mit lauen,<lb/> weichem Waſſer beſtaͤndig unterhalten, welches<lb/> mit den naſſen Strohwedeln geſchiehet.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Bey</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [91/0103]
ſeiner abgehauenen Wurzeln richtet, und etliche Zoll
weiter iſt als jene. Zugleich haben ſie ein war-
mes wohl ausgedunſtetes Miſtbeete in einem Glaß-
oder Treibehauſe in Bereitſchaft, das ſie mit Ger-
berlohe bedecken. In dieſes ſetzen ſie gedachte
Orangebaͤume hernach dergeſtalt, daß ſie zwar eine
beſtaͤndige und voͤllige Waͤrme davon haben, aber
die nachgehends ausſchlagenden jungen Wurzeln
nicht verbrennen.
Nach Berichtigung dieſer Umſtaͤnde, werden
die Citronen- und Orangeſtaͤmme, fals es noch
nicht geſchehen ſeyn ſollte, ganz und gar mit friſchen
reinen und weichen lufttrocknen Mooſe beleget, und
durch das Umwinden des Baſtes, daran befeſtiget.
Die Erde wird alsdenn nicht eher allmaͤhlig be-
goſſen, bis der Saft in die Rinde, dieſer mit
Moos bedeckten Staͤmme, in gehoͤrige Bewe-
gung gebracht worden, daß ſie unter einem
ſtaͤrkern Ausdampfen und Einſaugen ihrer jun-
gen Zweige und Wurzeln bereits zu treiben ange-
fangen haben. Dieſen Zuſtand aber befoͤrdert eine
anhaltende ſtarke Hitze im Treibehauſe, welche
durch die Sonne gut unterhalten wird. Da ſich
nun bey einer ſolchen Waͤrme die Feuchte des de-
ckenden Mooſes ſehr merklich verringert, ſo wird
ſie durch ein abwechſelndes Beſprengen mit lauen,
weichem Waſſer beſtaͤndig unterhalten, welches
mit den naſſen Strohwedeln geſchiehet.
Bey
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