Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.zu Erläuterung wichtiger Wahrheiten dienen könn- Aus Vergleichung des natürlichen Standes, Mit der Unterhaltung der Gewächse im Moos nie-
zu Erlaͤuterung wichtiger Wahrheiten dienen koͤnn- Aus Vergleichung des natuͤrlichen Standes, Mit der Unterhaltung der Gewaͤchſe im Moos nie-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0120" n="108"/> zu Erlaͤuterung wichtiger Wahrheiten dienen koͤnn-<lb/> ten, und von welchen man zuverlaͤßig weiß, daß<lb/> ihre Unterhaltung durchaus im Mooſe geſche-<lb/> hen muß.</p><lb/> <p>Aus Vergleichung des natuͤrlichen Standes,<lb/> welchen die Gewaͤchſe in verſchiedenem Grunde ab-<lb/> wechſelnd nehmen, mit denen daher entſpringenden<lb/> Veraͤnderungen, die man unter jedem Himmelsſtrich<lb/> an denſelbigen wahrnimmt, kann man von gewiſſen<lb/> Arten zum voraus ſchon ziemlich wiſſen, ob ſie in<lb/> lockern, weichen und immer feuchten Mooſe fort-<lb/> kommen und ſich darinnen erhalten werden. Faſt<lb/> alle Pflanzen, die einen dergleichen aͤhnlichen lockern<lb/> fruchtbaren und maͤßig feuchten Boden lieben, wie<lb/> er auf vielen guten Wieſen iſt, ſchicken ſich vor den<lb/> Moos viel beſſer, als andre. Denn ein ſolcher Bo-<lb/> den nimmt, wie der Moos, nicht nur faſt die allermei-<lb/> ſten an, ſondern er erhaͤlt ſie auch in ihren erſten<lb/> Wachsthume und ſo lange ſie jung ſind, und giebt<lb/> ihnen genugſame Nahrung, obgleich das zuneh-<lb/> mende Alter hernach bey vielen, wenn ſie ordentlich<lb/> bluͤhen und vollkommene Fruͤchte zur Reife bringen<lb/> ſollen, mehrere Nahrung, einen viel derbern<lb/> Grund und noch mehrere Umſtaͤnde erfordert, als<lb/> von welchen allen die Verſuche hinreichende Gewiß-<lb/> heit geben.</p><lb/> <p>Mit der Unterhaltung der Gewaͤchſe im Moos<lb/> hat es im Fruͤhlinge, Sommer und Herbſt weniger<lb/> Schwierigkeit, dagegen man im Winter bey den<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nie-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [108/0120]
zu Erlaͤuterung wichtiger Wahrheiten dienen koͤnn-
ten, und von welchen man zuverlaͤßig weiß, daß
ihre Unterhaltung durchaus im Mooſe geſche-
hen muß.
Aus Vergleichung des natuͤrlichen Standes,
welchen die Gewaͤchſe in verſchiedenem Grunde ab-
wechſelnd nehmen, mit denen daher entſpringenden
Veraͤnderungen, die man unter jedem Himmelsſtrich
an denſelbigen wahrnimmt, kann man von gewiſſen
Arten zum voraus ſchon ziemlich wiſſen, ob ſie in
lockern, weichen und immer feuchten Mooſe fort-
kommen und ſich darinnen erhalten werden. Faſt
alle Pflanzen, die einen dergleichen aͤhnlichen lockern
fruchtbaren und maͤßig feuchten Boden lieben, wie
er auf vielen guten Wieſen iſt, ſchicken ſich vor den
Moos viel beſſer, als andre. Denn ein ſolcher Bo-
den nimmt, wie der Moos, nicht nur faſt die allermei-
ſten an, ſondern er erhaͤlt ſie auch in ihren erſten
Wachsthume und ſo lange ſie jung ſind, und giebt
ihnen genugſame Nahrung, obgleich das zuneh-
mende Alter hernach bey vielen, wenn ſie ordentlich
bluͤhen und vollkommene Fruͤchte zur Reife bringen
ſollen, mehrere Nahrung, einen viel derbern
Grund und noch mehrere Umſtaͤnde erfordert, als
von welchen allen die Verſuche hinreichende Gewiß-
heit geben.
Mit der Unterhaltung der Gewaͤchſe im Moos
hat es im Fruͤhlinge, Sommer und Herbſt weniger
Schwierigkeit, dagegen man im Winter bey den
nie-
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