Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.niedrigsten Sonnenstande desto aufmerksamer seyn Gewächse aus derben fetten Thon, oder lei- oder
niedrigſten Sonnenſtande deſto aufmerkſamer ſeyn Gewaͤchſe aus derben fetten Thon, oder lei- oder
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0121" n="109"/> niedrigſten Sonnenſtande deſto aufmerkſamer ſeyn<lb/> muß, weil der Moos alsdenn ſeine Feuchtigkeit nur<lb/> bis auf einen gewiſſen Grad behalten und verlieren<lb/> muß, ohne zu ſtocken und zu ſchimmeln, oder aber zu<lb/> ſtark einzutrocknen. Der Mangel des Zuganges<lb/> einer reinen und freyen Luft iſt alsdenn zu be-<lb/> traͤchtlich, ſo wie die Einrichtung des rechten Gra-<lb/> des der Waͤrme.</p><lb/> <p>Gewaͤchſe aus derben fetten Thon, oder lei-<lb/> migen, zaͤhen und gruſigen, oder ſteinigten Boden,<lb/> wie auch die, welche einen trocknern, erhabenen,<lb/> kalkſteinigen Boden lieben, oder faſt in einem blo-<lb/> ſen Sande wachſen, machen hier faſt eben ſo man-<lb/> cherley Ausnahmen, als andere, deren Wurzeln in<lb/> der einen Jahreszeit eine beſtaͤndige Naͤſſe, in der<lb/> andern eine ziemlich anhaltende aber doch mehrere<lb/> Trockne erfordern. Denn faſt ein jeder Boden un-<lb/> terhaͤlt ſeine eigene Gewaͤchſe, die er ſelbſt hervor-<lb/> bringet, welcher Umſtand bey andern mehr ver-<lb/> miſchten Erdſchichten nicht immer von einerley<lb/> Wichtigkeit iſt. Wenn nun eine oder die andere<lb/> Art des Bodens merklich veraͤndert wird, leiden<lb/> natuͤrlicherweiſe deſſen Gewaͤchſe ihre eigene Ver-<lb/> aͤnderung; er darf nur lockerer oder derber, feuch-<lb/> ter oder trockner, kaͤlter oder waͤrmer, magerer oder<lb/> fetter werden, als er vorher war, ſo werden ſich<lb/> die Veraͤnderungen an den Gewaͤchſen bald zeigen,<lb/> ſo wie alsdenn einige etwas freudiger wachſen, an-<lb/> dere darinnen fortzuwachſen, oder gut zu wachſen,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">oder</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [109/0121]
niedrigſten Sonnenſtande deſto aufmerkſamer ſeyn
muß, weil der Moos alsdenn ſeine Feuchtigkeit nur
bis auf einen gewiſſen Grad behalten und verlieren
muß, ohne zu ſtocken und zu ſchimmeln, oder aber zu
ſtark einzutrocknen. Der Mangel des Zuganges
einer reinen und freyen Luft iſt alsdenn zu be-
traͤchtlich, ſo wie die Einrichtung des rechten Gra-
des der Waͤrme.
Gewaͤchſe aus derben fetten Thon, oder lei-
migen, zaͤhen und gruſigen, oder ſteinigten Boden,
wie auch die, welche einen trocknern, erhabenen,
kalkſteinigen Boden lieben, oder faſt in einem blo-
ſen Sande wachſen, machen hier faſt eben ſo man-
cherley Ausnahmen, als andere, deren Wurzeln in
der einen Jahreszeit eine beſtaͤndige Naͤſſe, in der
andern eine ziemlich anhaltende aber doch mehrere
Trockne erfordern. Denn faſt ein jeder Boden un-
terhaͤlt ſeine eigene Gewaͤchſe, die er ſelbſt hervor-
bringet, welcher Umſtand bey andern mehr ver-
miſchten Erdſchichten nicht immer von einerley
Wichtigkeit iſt. Wenn nun eine oder die andere
Art des Bodens merklich veraͤndert wird, leiden
natuͤrlicherweiſe deſſen Gewaͤchſe ihre eigene Ver-
aͤnderung; er darf nur lockerer oder derber, feuch-
ter oder trockner, kaͤlter oder waͤrmer, magerer oder
fetter werden, als er vorher war, ſo werden ſich
die Veraͤnderungen an den Gewaͤchſen bald zeigen,
ſo wie alsdenn einige etwas freudiger wachſen, an-
dere darinnen fortzuwachſen, oder gut zu wachſen,
oder
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